Technische Störung im AKW Leibstadt

DMZ – UMWELT ¦ Patricia Jungo ¦

Auf der Homepage des Kernkraftwerks Leibstadt ist zu lesen, das Atomkraft sei am Samstagmorgen wegen einer technischen Störung vom Stromnetz getrennt worden. Die Ursache werde so rasch wie möglich behoben und die Anlage wieder in Betrieb genommen. Thomas Gerlach, Mediensprecher des AKW sagte gegenüber von SRF News, die Störung sei im nicht-nuklearen Teil, im Turbinenteil der Anlage, passiert. Die Ursache dafür werde immer noch gesucht.

Laut Mitteilung des Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorats (Ensi), welches mit der Beaufsichtigung der Kernanlagen in der Schweiz beauftragt ist, war der Schutz von Mensch und Umwelt zu jeder Zeit gewährleistet. Weiter schreibt das Ensi, der Zustand der Anlage sei sicher und es sei kein Anstieg der Radioaktivität gemessen worden. Im April und Mai dieses Jahres wurden in Leibstadt schon zwei Reaktorschnellabschaltungen durchgeführt. In beiden Fällen war die Ursache ein fehlerhaftes Verhalten eines Messwertumformers zu falschen Messwerten in einem Kanal der Frischdampfdruckmessung. Dadurch kam es zu einem schnellen Schliessen der Turbineneinlassventile. Daraufhin gab es eine Reaktorschnellabschaltung, die sich aber ganz normal abspielte. Nach dem zweiten Problemfall wurde der ganze Umformer ausgewechselt. Laut Untersuchungen war die Ursache für die temporären Messwertschwankungen bei den Kontaktproblemen zwischen übereinander angebrachten Platinen zu finden. Diese Schwankungen traten jedoch bei den nächsten Prüfungen des Umformers nicht mehr ein und man deutete dies als behobenen Fehler.

Gemäss Nils Epprecht, den Geschäftsleiter der atomkritischen Schweizerischen Energiestiftung sind drei Schnellabschaltungen eines Kernkraftwerkes innerhalb Jahresfrist in der Schweiz bisher noch nie eingetreten. Für ihn ist dies natürlich alles andere als ein gutes Zeugnis für den Betrieb des AKW Leibstadt.

Quelle: srf news