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ABC setzt „Jimmy Kimmel Live!“ nach falschen Kommentaren zu Charlie Kirk aus (Fr, 19 Sep 2025)
Jimmy Kimmel bei der Moderation von ‚Jimmy Kimmel Live!‘ – nach falschen Kommentaren über Charlie Kirk setzte ABC die Show mit sofortiger Wirkung aus. Jimmy Kimmel bei der Moderation von ‚Jimmy Kimmel Live!‘ – nach falschen Kommentaren über Charlie Kirk setzte ABC die Show mit sofortiger Wirkung aus. DMZ – MEDIEN ¦ Anton Aeberhard ¦      Jimmy Kimmel bei der Moderation von ‚Jimmy Kimmel Live!‘ – nach falschen Kommentaren über Charlie Kirk setzte ABC die Show mit sofortiger Wirkung aus.   Los Angeles – Der US-amerikanische Fernsehsender ABC hat die Late-Night-Show „Jimmy Kimmel Live!“ mit sofortiger Wirkung aus dem Programm genommen. Grund sind falsch und irreführend formulierte Äußerungen des Moderators Jimmy Kimmel über den angeblichen Mord an dem rechten Influencer Charlie Kirk.   Ein Sprecher des Disney-eigenen Senders erklärte: „Jimmy Kimmel Live wird auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.“ Zuvor hatte Kimmel in seiner Show gesagt, die „MAGA-Gang“ versuche, politische Vorteile aus Kirks Tod zu ziehen. Der Begriff „MAGA“ bezieht sich auf das Wahlkampfmotto von Ex-Präsident Donald Trump, „Make America Great Again“, das von vielen seiner Anhänger getragen wird.   In seinem Monolog kritisierte Kimmel außerdem die öffentliche Trauerbekundung um Kirk und bezeichnete Trumps Reaktion auf den Vorfall als kindlich: „So trauert kein Erwachsener um jemanden, den er einen Freund nennt. So trauert ein Vierjähriger um einen Goldfisch.“   Die Maßnahme des Senders folgte nur Stunden, nachdem Brendan Carr, Vorsitzender der Federal Communications Commission (FCC) und Trump-Anwärter, gegenüber dem konservativen Podcast „Benny Show“ mit regulatorischen Konsequenzen gegen Disney und ABC gedroht hatte. Carr bezeichnete Kimmels Monolog als „krankhaft“ und forderte ein Eingreifen des Senders.   Nach der Suspendierung begrüßte Donald Trump die Entscheidung auf Social Media und bezeichnete sie als „großartige Nachricht für Amerika“.   Reaktionen aus Hollywood und Politik  Kimmels Suspendierung sorgt in der Film- und Medienbranche für Kritik. Schauspieler Ben Stiller kommentierte auf X (ehemals Twitter): „Das ist nicht richtig.“ Emmy-Gewinnerin Jean Smart erklärte auf Instagram, sie sei „entsetzt über die Absetzung“ und betonte: „Was Jimmy gesagt hat, war freie Meinungsäußerung, keine Hassrede.“   Andere Stimmen relativierten die Entscheidung: Dave Portnoy, Gründer des Medienunternehmens Barstool Sports, argumentierte, Kimmel müsse mit Konsequenzen rechnen, wenn seine Äußerungen viele Menschen beleidigten.   Demokratische Abgeordnete warfen Carr ein „korruptes Machtmissbrauchsverhalten“ vor und forderten seinen Rücktritt. In einer gemeinsamen Erklärung hieß es, Carr habe sein Amt durch Einschüchterung des Senders „entwürdigt“ und ABC gezwungen, sich der Trump-Administration zu beugen.   Weitere Sender folgen ABC  Kurz nach ABC kündigte auch der US-Sender Nexstar Media an, Kimmels Show „für die absehbare Zukunft“ nicht auszustrahlen. Die Bemerkungen des Moderators seien „offensiv und unsensibel in einer kritischen Phase des politischen Diskurses“ gewesen, erklärte der Präsident der Rundfunkabteilung, Andrew Alford. Sinclair, der größte ABC-Ableger, kündigte an, stattdessen eine spezielle Gedenksendung für Kirk auszustrahlen.   Anna Gomez, einziges demokratisches FCC-Mitglied, kritisierte Carrs Vorgehen als unverhältnismäßig. Sie betonte, dass politische Gewalt eines einzelnen Individuums niemals als Rechtfertigung für Zensur dienen dürfe.   Hintergrund und Kontext  Kimmel moderiert „Jimmy Kimmel Live!“ seit 2003 und war viermal Gastgeber der Oscars. Am Tag des Mordes an Kirk hatte er auf Instagram die Tat verurteilt und seiner Familie Beileid ausgesprochen. Der mutmaßliche Täter, ein 22-Jähriger, wurde wegen schweren Mordes angeklagt.   Die Suspendierung fällt in eine Zeit, in der traditionelle Late-Night-Shows mit sinkenden Einschaltquoten kämpfen. CBS hatte im Juli angekündigt, die „Late Show With Stephen Colbert“ nach elf Staffeln einzustellen, was ebenfalls zu Diskussionen über die Zukunft von US-Late-Night-Formaten führte. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. 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Trump will Antifa als Terrororganisation einstufen – Verfassungsexperten warnen vor kaum realisierbarem Schritt (Fri, 19 Sep 2025)
US-Präsident Donald Trump verschärft seine Rhetorik gegen die Antifa-Bewegung und kündigt deren Einstufung als Terrororganisation an. US-Präsident Donald Trump verschärft seine Rhetorik gegen die Antifa-Bewegung und kündigt deren Einstufung als Terrororganisation an. DMZ –  POLITIK ¦ Lena Wallner ¦        US-Präsident Donald Trump verschärft seine Rhetorik gegen die Antifa-Bewegung und kündigt deren Einstufung als Terrororganisation an.      Die Ankündigung des US-Präsidenten sorgt für Proteste, Unsicherheit und grundsätzliche Fragen zu Meinungsfreiheit und Rechtsstaat.   Washington - US-Präsident Donald Trump hat über seine Plattform Truth Social angekündigt, die Antifa-Bewegung künftig als „bedeutende terroristische Organisation“ einzustufen. Zudem forderte er Ermittlungen gegen mutmaßliche Geldgeber der Bewegung, die „gemäß den höchsten rechtlichen Standards“ verfolgt werden sollten.   Die Erklärung folgt nur wenige Tage nach dem Attentat auf den rechten Aktivisten Charlie Kirk, das landesweit für Empörung sorgte. Trump selbst stellte zwar keinen direkten Zusammenhang zu Antifa her, doch seine scharfe Rhetorik gegen die „radikale Linke“ fällt in eine ohnehin aufgeheizte Stimmung. Sein enger Vertrauter Stephen Miller sprach von einer „organisierten Kampagne“ linker Gruppen und bezeichnete Antifa als Teil einer „inländischen Terrorbewegung“.   Was ist Antifa?  Antifa – die Kurzform für „Antifaschismus“ – beschreibt keine zentral organisierte Gruppierung mit festen Strukturen, sondern ein loses Netzwerk lokaler Initiativen. Diese engagieren sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus und faschistische Ideologien. Schon frühere Einschätzungen des FBI betonten, dass es sich eher um eine Bewegung als um eine hierarchische Organisation handelt.   Rechtliche und praktische Hürden  Die Einstufung als Terrororganisation wirft erhebliche verfassungsrechtliche Fragen auf: Fehlende Grundlage: Anders als bei ausländischen Gruppen gibt es in den USA kein klares Verfahren, um lose Bewegungen ohne zentrale Struktur als Terrororganisation zu deklarieren. Freiheitsrechte: Die Verfassung schützt Rede- und Versammlungsfreiheit. Maßnahmen gegen eine diffuse Bewegung könnten schnell mit diesen Grundrechten kollidieren. Beweislast: Um juristisch durchzusetzen, wer Teil der Bewegung ist, Gewalt initiiert oder sie finanziert, bräuchte es Beweise, die angesichts der fehlenden Organisation kaum zu erbringen wären. Politisches Risiko: Kritiker warnen vor Missbrauch. Der Schritt könnte als Versuch gewertet werden, politische Gegner zu kriminalisieren und die ohnehin tiefe Spaltung im Land weiter zu vertiefen.   Politische Reaktionen  Während Teile der Republikanischen Partei Trumps Vorstoß begrüßen und ihn als notwendige Antwort auf linke Gewalt darstellen, warnen Bürgerrechtsorganisationen und Verfassungsjuristen vor massiven Risiken für den Rechtsstaat. Auch in Deutschland verweist der Verfassungsschutz darauf, dass es keine bundesweite Antifa-Organisation gebe, sondern nur lose, lokale Zusammenschlüsse.   Mögliche Folgen  Sollte Trump seinen Plan weiterverfolgen, wären tiefgreifende Konsequenzen denkbar: Gesetzesänderungen zur Schaffung einer rechtlichen Grundlage. Ausweitung von Überwachungsmaßnahmen gegen Personen oder Gruppen, die als Teil der Bewegung gelten. Rechtliche Auseinandersetzungen vor Gerichten, die klären müssten, ob eine solche Einstufung mit der Verfassung vereinbar ist. Gesellschaftliche Polarisierung, da politische Differenzen zunehmend unter dem Label „nationale Sicherheit“ verhandelt würden.   Einschätzung  Trumps Vorstoß ist vor allem ein politisches Signal – und zugleich ein Angriff auf Grundprinzipien des Rechtsstaats. Eine Bewegung ohne feste Strukturen zur Terrororganisation zu erklären, ist juristisch kaum haltbar. Der Plan könnte weniger auf tatsächliche Sicherheitsinteressen abzielen, sondern vielmehr auf die Mobilisierung der eigenen Anhängerschaft.   Entscheidend wird sein, ob die US-Regierung Wege findet, eine solche Einstufung rechtlich abzusichern – und wie die Gerichte reagieren. Die Auseinandersetzung könnte weit über die Vereinigten Staaten hinaus Debatten anstoßen: über die Grenzen staatlicher Macht im Kampf gegen Extremismus und über den Schutz demokratischer Grundrechte in polarisierten Gesellschaften. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. 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Moderatorin Beni Rae Harmony tritt nach Ehrung des umstrittenen Aktivisten Charlie Kirk zurück (Fri, 19 Sep 2025)
DMZ – MEDIEN ¦ Sarah Koller ¦                  Die US-Moderatorin Beni Rae Harmony hat nach einem heftig kritisierten Auftritt beim regionalen ABC-Sender WICS in Springfield ihren Rücktritt erklärt. Während einer Sendung am 12. September würdigte sie den wenige Tage zuvor erschossenen rechten Aktivisten Charlie Kirk und bezeichnete ihn als ihren „Mentor und ersten Chef“.   Der Tod von Charlie Kirk  Kirk, Gründer der einflussreichen, aber radikaler Studentenorganisation Turning Point USA, wurde am 10. September bei einer Veranstaltung an der Utah Valley University durch einen Schuss tödlich verletzt. Als mutmaßlicher Täter gilt der 22-jährige Tyler Robinson. Die Ermittlungen dauern an.   Wer war Charlie Kirk?  Kirk galt als eine der bekanntesten Stimmen der amerikanischen Rechten. Mit Turning Point USA mobilisierte er insbesondere Studierende und junge Erwachsene, häufig mit aggressiven Kampagnen gegen Demokraten, Minderheiten und progressive Bewegungen. Kritiker werfen ihm vor, gezielt Desinformation zu verbreiten und zur Polarisierung des politischen Klimas beizutragen.   Seine Nähe zu Donald Trump und sein Auftritt als Kommentator in rechten Medien machten ihn zu einer Leitfigur des konservativen Milieus. Gleichzeitig stand er immer wieder in der Kritik, weil er Verschwörungserzählungen verbreitete und politische Gegner pauschal diffamierte.   Suspension und Rücktritt von Harmony  Nachdem Harmony Kirk während einer Live-Sendung als Mentor würdigte, suspendierte der Sender WICS die Moderatorin. Kurz darauf erklärte sie auf Facebook ihren Rücktritt – mit Verweis auf ihren „moralischen Kompass“.   „Dies wird von Werten geleitet, die für mich wesentlich sind, die ich nicht beiseitelegen werde, nur um meinen Job zu behalten. Ich wähle meinen Glauben und die Liebe zu meinem Land, und das werde ich immer tun.“   Ihre Botschaft schloss sie mit einem patriotischen Bekenntnis: „Gott segne unsere Truppen. Gott segne unsere Rettungskräfte. Und Gott segne diese Vereinigten Staaten von Amerika.“   Polarisierung und Doppelmoral in den Medien   Auf X (vormals Twitter) behauptete Harmony, sie sei die erste Moderatorin, die für eine Ehrung Kirks sanktioniert worden sei. Andere Medienvertreter hätten ihre Posten verloren, weil sie den Tod des 31-Jährigen verspotteten oder feierten – darunter der MSNBC-Analyst Matthew Dowd sowie ein Arzt am Englewood Health Center.   Der Vorfall zeigt exemplarisch die tiefe gesellschaftliche Spaltung in den USA. Während rechte Stimmen Kirk als Märtyrer feiern, sehen viele Beobachter in ihm einen politischen Brandstifter, dessen Rhetorik die Polarisierung massiv verschärft hat.   Einordnung  Dass eine Moderatorin ihre berufliche Rolle für eine politische Loyalitätsbekundung nutzt, wirft Fragen zur journalistischen Integrität auf. Harmonie zwischen Pressefreiheit und persönlicher Überzeugung verlangt klare Grenzen – gerade, wenn es um Figuren geht, die durch Hetze und gezielte Desinformation bekannt wurden.   Der Fall verdeutlicht, wie eng Medien, Politik und persönliche Überzeugungen in den USA miteinander verflochten sind – und wie schnell sich diese Verbindungen im aufgeheizten Klima der Gegenwartskultur zu Krisen entwickeln können. Effective immediately, I have resigned from @WICS_ABC20 after being SUSPENDED for airing a non-partisan tribute to Charlie Kirk this past Friday. Many in the mainstream media have been fired or punished for mocking his assassination. I believe I am the first to be targeted for… pic.twitter.com/y41QOWDBl5 — Beni Rae Harmony (@BeniRaeHarmony) September 15, 2025 Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. 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Fox News: Vom Nachrichtenkanal zur politischen Satire – nur das Publikum hat es nicht bemerkt (Fri, 19 Sep 2025)
DMZ – MEDIEN ¦ Anton Aeberhard ¦       KOMMENTAR   New York – Einst als konservatives Gegengewicht zu den großen US-Nachrichtensendern gegründet, ist Fox News heute kaum mehr wiederzuerkennen. Mit reißerischen Schlagzeilen, überzogenen Kommentaren und einer zunehmend inszenierten Berichterstattung hat sich der Sender in weiten Teilen von seriösem Journalismus entfernt. Kritiker sprechen inzwischen offen davon, dass Fox News längst zu einer Art politischem Satirekanal geworden sei – mit dem Unterschied, dass ein Großteil der Zuschauer diese Ironie nicht zu erkennen scheint.   Während Formate wie The Daily Show oder Last Week Tonight bewusst auf satirische Zuspitzung setzen, präsentiert Fox News seine Inhalte weiterhin als harte Fakten. Dabei sind Falschdarstellungen und Manipulationen nachweislich keine Einzelfälle mehr. Spätestens mit der millionenschweren Dominion-Klage, bei der der Sender einräumen musste, bewusst Lügen über Wahlbetrug verbreitet zu haben, wurde klar: Fakten spielen hier oft eine Nebenrolle.   Doch die Zuschauerbasis – allen voran Anhänger der „Make America Great Again“-Bewegung (MAGA) – hält dem Sender die Treue. Viele von ihnen betrachten Fox News weiterhin als letzte Bastion gegen eine vermeintlich liberale Medienlandschaft. Dass sie damit längst in einer Inszenierung gefangen sind, die eher einer Comedy-Produktion gleicht, bleibt unbemerkt.   Medienanalysten warnen vor den Folgen. „Fox News hat eine alternative Realität geschaffen, in der Verschwörungstheorien und extreme Narrative dominieren“, sagt die Kommunikationswissenschaftlerin Nicole Hemmer. „Das Problem ist, dass Millionen Menschen diese Inhalte nicht als Meinung oder Satire konsumieren, sondern als unverrückbare Wahrheit.“   Die Absurdität zeigt sich regelmäßig in der Berichterstattung: Ob Klimawandel, Impfungen oder internationale Politik – Themen werden häufig derart verzerrt dargestellt, dass sie auf eine Bühne der Übertreibung hinauslaufen. Für ein satirisches Format wäre das klug pointiert. Doch Fox News meint es ernst.   Die Ironie dabei: Was als Nachrichtenkanal begann, ist längst zur Parodie seiner selbst geworden. Während klassische Satireprogramme ihrem Publikum die Werkzeuge zum Hinterfragen liefern, trägt Fox News aktiv dazu bei, die Fähigkeit zum kritischen Denken zu untergraben.   Für Demokratien birgt das eine ernsthafte Gefahr. Denn wenn große Teile der Bevölkerung in einer medialen Parallelwelt leben, verlieren Fakten, Wahrheit und Dialog an Gewicht. Fox News mag unfreiwillig zum Satirekanal geworden sein – doch das Lachen darüber bleibt im Hals stecken.  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Gesellschaftliche Kosten von Long COVID und ME/CFS in Deutschland erreichen Milliardenhöhe (Fri, 19 Sep 2025)
DMZ – MEDIZIN ¦ Lena Wallner ¦     Betroffene von Long COVID und ME/CFS leiden unter anhaltender Erschöpfung, Schmerzen und Konzentrationsstörungen. Die gesellschaftlichen Kosten der Erkrankungen in Deutschland werden auf über 60 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. (ME/CFS Research)      Die gesellschaftlichen Kosten von Long COVID und ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue-Syndrom) in Deutschland sind nach einer aktuellen Analyse deutlich höher als bislang angenommen. Laut einem Bericht der ME/CFS Research Foundation, erstellt gemeinsam mit dem Unternehmen Risklayer sowie Forscherinnen und Forschern aus Deutschland und Australien, belaufen sich die jährlichen Gesamtkosten auf mehr als 63 Milliarden Euro. Die Studie untersucht, wie viele Menschen in Deutschland an den beiden Erkrankungen leiden und welche wirtschaftlichen Folgen daraus resultieren.   ME/CFS war bereits vor der Coronapandemie bekannt. Ein Teil der Long-COVID-Patientinnen und -Patienten entwickelt im Verlauf der Erkrankung ebenfalls ME/CFS. Erkrankte leiden unter teils schweren Symptomen wie anhaltender Erschöpfung, starken Schmerzen oder Konzentrationsstörungen. Viele sind dauerhaft erwerbsunfähig oder pflegebedürftig. Trotz der hohen Zahl Betroffener weiß die Medizin bislang nur wenig über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung.   Die Forscherinnen und Forscher ermittelten, dass im Jahr 2022 rund 2,7 Millionen Menschen neu an Long COVID erkrankten. Für Ende 2024 erwarten sie noch etwa 870.000 aktive Fälle. Vor der Pandemie litten bereits rund 400.000 Menschen an ME/CFS. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Erkrankten deutlich gestiegen und wird für Ende 2024 auf rund 650.000 geschätzt.   Über den Zeitraum von 2020 bis 2024 beliefen sich die gesellschaftlichen Kosten der beiden Krankheiten nach Berechnungen der Studie auf mehr als 250 Milliarden Euro. Für das Jahr 2024 allein werden die Kosten auf rund 63 Milliarden Euro beziffert. Da verlässliche Zahlen zur Häufigkeit von ME/CFS vor der Pandemie fehlen, seien die Angaben mit einer gewissen Unsicherheit verbunden, heißt es in der Studie.   Jörg Heydecke von der ME/CFS Research Foundation forderte angesichts der Zahlen eine deutliche Erhöhung der Forschungsförderung: „Selbst wenn wir zehn, 20 Prozent zu hoch liegen sollten – was ich nicht denke –, steht die heutige Forschungsförderung in keinem Verhältnis zum gesellschaftlichen Schaden, den Long COVID und ME/CFS anrichten.“     Quelle: ME/CFS Research Foundation und Risklayer, The rising cost of Long COVID and ME/CFS in Germany, veröffentlicht am 30. Mai 2025. mecfs-research.org Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Gender-Streit in der Schweiz: Wie viel Selbstbestimmung sollen trans Jugendliche haben? (Fri, 19 Sep 2025)
DMZ – GESELLSCHAFT ¦ Sarah Koller    In der Schweiz entbrennt eine Debatte über medizinische Behandlungen für trans Jugendliche. SVP-Nationalrätin Nina Fehr Düsel (ZH) fordert ein Verbot geschlechtsangleichender Operationen für Minderjährige und möchte auch den Zugang zu Pubertätsblockern und Hormontherapien streng regulieren. Sie argumentiert mit Jugendschutz: «Wichtige Entscheidungen am eigenen Körper sollte man erst ab 18 treffen.»   Kritikerinnen und Kritiker sehen darin jedoch einen massiven Eingriff in die Selbstbestimmung junger Menschen. SP-Nationalrätin Anna Rosenwasser (ZH) warnt vor psychischen und gesundheitlichen Schäden, die entstehen können, wenn trans Jugendliche gezwungen werden, ihre Identität bis zum Erwachsenenalter zu unterdrücken. «Transjugendliche werden nicht weniger trans, wenn man ihnen das verbietet», betont Rosenwasser und verweist darauf, dass medizinische Behandlungen in der Schweiz stets sorgfältig geprüft werden.   Internationale Leitlinien und die medizinische Fachwelt unterstützen eine individuelle Abwägung: Trans Jugendliche sollen unter ärztlicher Begleitung Entscheidungen treffen können, die ihre körperliche und psychische Gesundheit berücksichtigen. Studien zeigen, dass Pubertätsblocker und Hormontherapien unter sorgfältiger medizinischer Kontrolle das Risiko psychischer Probleme senken und die Lebensqualität deutlich erhöhen können.   Die Zahl der betroffenen Jugendlichen ist zudem klein: Zwischen 2018 und 2023 wurden in der Schweiz lediglich 32 Brustentfernungen bei Minderjährigen durchgeführt. Eine flächendeckende Regelung, die alle Jugendlichen gleich behandelt, könnte daher unverhältnismäßig wirken, insbesondere wenn sie weniger auf medizinischer Evidenz als auf politischen oder ideologischen Argumenten beruht.   Die Debatte wirft grundsätzliche Fragen auf: Wie schützt man Jugendliche vor vorschnellen Eingriffen, ohne ihnen ihre Selbstbestimmung zu verwehren? Die Fachgesellschaften zeigen klar: Mit sorgfältiger medizinischer Begleitung können trans Jugendliche verantwortungsbewusst Entscheidungen treffen. Eine Politik, die dies pauschal verbietet, riskiert nicht nur psychische Schäden, sondern ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse.   Die geplante Motion der SVP dürfte den Nationalrat noch länger beschäftigen. Klar ist: Ein verantwortungsvoller Jugendschutz kann nur gelingen, wenn er die Rechte und das Wohl trans Jugendlicher ernst nimmt, anstatt ihre Selbstbestimmung grundlos einzuschränken.  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Klimaschutz durch Subventionsreform: Gutachten zeigt Handlungsbedarf – Politik von Wirtschaftsministerin Reiche unter Kritik (Fri, 19 Sep 2025)
Klimaschädliche Emissionen aus der Industrie: Subventionen und fossile Energie beeinflussen die CO₂-Bilanz Deutschlands maßgeblich. Klimaschädliche Emissionen aus der Industrie: Subventionen und fossile Energie beeinflussen die CO₂-Bilanz Deutschlands maßgeblich. DMZ – KLIMA ¦ Sarah Koller ¦                Klimaschädliche Emissionen aus der Industrie: Subventionen und fossile Energie beeinflussen die CO₂-Bilanz Deutschlands maßgeblich.    Berlin – Ein neues Gutachten des Fraunhofer ISI und weiterer Forschungseinrichtungen beleuchtet die Klimawirkung von staatlichen Subventionen in Deutschland und zeigt deutlichen Handlungsbedarf auf. Unter dem Titel „Quantifizierung der Treibhausgaswirkung von staatlichen Begünstigungen in Deutschland“ wurden 130 staatliche Maßnahmen untersucht, die zwischen 2023 und 2030 Emissionen verursachen oder mindern.   Die Analyse, die im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erstellt wurde, bestätigt: Viele Subventionen fördern bereits den Klimaschutz, während andere die Erreichung der Klimaziele erheblich erschweren. Besonders im Verkehrssektor wirken steuerliche Begünstigungen für Dienstwagen, Subventionen für Dieselkraftstoff sowie die Entfernungspauschale klimaschädlich. Dagegen wirken Förderungen für Energieeffizienz in Unternehmen und für nachhaltige Gebäudetechnik positiv auf die CO₂-Bilanz.   Kernbefunde des Gutachtens Klimaschädliche Subventionen: Steuervergünstigungen für fossile Brennstoffe und der Dienstwagenverkehr erhöhen die Treibhausgasemissionen erheblich. Klimafreundliche Subventionen: Förderprogramme für erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität tragen messbar zur Emissionsminderung bei. Handlungsbedarf: Die Studienautoren empfehlen eine systematische Überprüfung und Anpassung der bestehenden Subventionen, um klimaschädliche Anreize zu reduzieren und klimafreundliche Maßnahmen zu stärken. Politik von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche  Seit ihrem Amtsantritt im Mai 2025 verfolgt Reiche eine Neuausrichtung der Energiepolitik. Die Ministerin plant, die bisherige feste Einspeisevergütung für Photovoltaikanlagen durch Ausschreibungen zu ersetzen. Gleichzeitig setzt sie auf den Neubau von Gaskraftwerken, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. In öffentlichen Stellungnahmen betont Reiche, dass Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Bezahlbarkeit gleichermaßen berücksichtigt werden müssten.   Kritik und Forderungen  Umweltverbände und die Grünen äußern deutliche Kritik an Reiches Kurswechsel. Sie warnen davor, dass der Neubau fossiler Gaskraftwerke die Energiewende ausbremse und die Klimaziele gefährde. Die Partei fordert die Bundesregierung auf, klimaschädliche Subventionen konsequent abzubauen und die Energiewende ohne Kompromisse voranzutreiben.   Das Gutachten macht deutlich: Deutschland ist beim Ausbau erneuerbarer Energien auf dem richtigen Weg, jedoch gefährden klimaschädliche Subventionen den Fortschritt. Die aktuellen energiepolitischen Entscheidungen der Bundesregierung, insbesondere der Fokus auf fossile Gaskraftwerke, stehen im Widerspruch zu den Empfehlungen der Studie. Eine umfassende Reform der Subventionspolitik gilt als notwendig, um die Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Energiezukunft zu sichern. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. 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Wenn Patienten zur Kasse gebeten werden – Streecks Vorschlag bedroht Solidarität und Versorgung (Thu, 18 Sep 2025)
DMZ –  POLITIK  ¦ Anton Aeberhard ¦         CDU-Politiker Hendrik Streeck fordert eine „moderate, sozialverträgliche Selbstbeteiligung“ von Patienten, um Kosten im Gesundheitswesen zu senken und Bagatell­arztbesuche zu reduzieren. Auf den ersten Blick erscheint das vernünftig – doch bei näherem Hinsehen offenbaren sich erhebliche Risiken: Einschränkungen in der Versorgung, soziale Ungerechtigkeit und ein Rückfall in überkommene Modelle der Kostenbeteiligung.   Hintergrund Streeck sieht in Deutschland einen überdurchschnittlich hohen Gebrauch der Arztversorgung: Während Dänen oder Franzosen laut ihm nur etwa vier bis fünfmal jährlich zum Arzt gehen, sind es in Deutschland im Schnitt zehn Arztbesuche pro Jahr. Er spricht von einer „Vollkasko-Mentalität“, die es abzulegen gilt, und fordert eine Abkehr davon, dass jede Gesundheitsleistung automatisch und vollständig vom System getragen werde. Gleichzeitig warnt Streeck vor weiter steigenden Beiträgen zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und einem Defizit, das die Rücklagen gefährde.   Kritische Analyse und Gegenargumente: Gefahr der Zugangsbeschränkung
Eine Selbstbeteiligung, selbst „moderat“, kann Menschen mit geringem Einkommen stark belasten. Für viele ist ein Arztbesuch auch ohne große Beschwerden ein wichtiges Vorsorgeinstrument. Wenn finanzielle Barrieren aufgebaut werden, besteht die Gefahr, dass notwendige medizinische Hilfe erst verspätet in Anspruch genommen wird – mit höheren Kosten für das System und verschlechterten gesundheitlichen Ergebnissen. Vage Begriffe, unklare Grenzen
Was genau ist ein „Bagatellbesuch“? Wer entscheidet, ob ein Besuch notwendig ist, und auf welcher Grundlage? Solche Definitionsschwierigkeiten bergen Konfliktpotenzial – zwischen Ärzten, Patienten und Kostenträgern. Unsichere Kriterien führen entweder zu Übervorteilung der Patienten (wenn Leistungen unrechtmäßig verweigert werden) oder zu bürokratischen Hürden. Sozialpolitische Ungerechtigkeit
Selbstbeteiligungen treffen tendenziell die Ärmsten härter als Bessergestellte. Auch bei „sozialverträglichen“ Modellen drohen Ungleichheiten: Chronisch Kranke, ältere Menschen, Menschen mit geringer Bildung oder mehreren Erkrankungen sind häufiger auf regelmäßige Leistungen angewiesen. Für diese Gruppen sind Zusatzkosten besonders problematisch. Psychologische Effekte und Verhaltensverzerrungen
Finanzielle Selbstbeteiligung kann zu Vermeidungsverhalten führen – Patienten verzichten aus Angst vor Kosten auf Leistung, die eigentlich angezeigt wäre. Praktische Umsetzung und Verwaltungsaufwand
Wer organisiert die Abgrenzung von notwendigen / unnötigen Leistungen? Wie wird geprüft, ob ein Patient vorab schon „ausreichend“ Vorsorge wahrgenommen hat? Solche Systeme sind anfällig für Missbrauch, führen zu Bürokratiekosten und können die Gesundheitssysteme belasten statt zu entlasten. Historische Erfahrungen: Praxisgebühren
Deutschland hatte bereits die Praxisgebühr – sie wurde 2005 eingeführt und 2013 wieder abgeschafft, weil sie kaum wirksam war und sozial besonders ungerecht wirkte – insbesondere für Geringverdiener. Daten zeigten, dass Arztbesuche zwar abnahmen, aber nicht nur Bagatellbesuche, sondern auch notwendige Kontakte darunter litten.   Mögliche Kompromisse / bessere Alternativen: Statt pauschaler Selbstbeteiligung könnte man gezieltere Steuerung überlegen: Zum Beispiel höhere Kostenbeteiligungen nur bei klar definierten Bagatellfällen, bei übermäßiger Nutzung, oder in Form von Bonusmodellen für Prävention und gesunde Lebensführung. Soziale Ausgleichsmechanismen müssen integraler Bestandteil sein: Freibeträge, Härtefallregelungen, Nullbeteiligung bei niedriger Einkommenshöhe, chronischen Erkrankungen etc. Verbesserung der Transparenz und Aufklärung: Viele Arztbesuche könnten medizinisch unnötig sein – wenn Patienten besser informiert sind, wenn Leistungserbringer weniger Anreize für überflüssige Leistungen haben, und wenn das System evidenzbasiert gesteuert wird. Förderung der Versorgungseffizienz, etwa durch bessere Koordination, weniger Überdiagnostik, vermehrte Nutzung telemedizinischer Angebote, Patientenlotsen oder Gate-Keeper-Modelle.   Streecks Forderung nach Selbstbeteiligung mag finanziell motiviert und rhetorisch verführerisch sein. Doch sie droht, den sozialen Charakter der Krankenversicherung zu untergraben, zur Zwei-Klassen-Medizin zu führen und gerade Menschen mit geringem Einkommen oder besonderen gesundheitlichen Belastungen zu benachteiligen. Ohne klare Regeln, solidarischen Ausgleich und Evidenz für Wirkung und Unbedenklichkeit ist das Konzept riskant. Sparen um jeden Preis kann sich langfristig als teurer erweisen – für Gesundheit, für Gesellschaft und für das Vertrauen in das Gesundheitssystem. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Dunja Hayali: Hasswelle nach „heute journal“-Beitrag – und das Schweigen ihres Arbeitgebers (Thu, 18 Sep 2025)
DMZ –  MEDIEN ¦ Sarah Koller ¦                KOMMENTAR    Nach der Ermordung des rechtsradikalen Influencers Charlie Kirk berichtete ZDF-Moderatorin Dunja Hayali im heute journal über die Tat. Mit klaren Worten verurteilte sie sowohl die menschenverachtenden Aussagen des Influencers als auch jene, die seinen Tod in sozialen Netzwerken feierten. Doch ihre sachliche Einordnung hatte unmittelbare Folgen: Eine Flut an Hassbotschaften erreichte die Journalistin.   Auf Instagram veröffentlichte Hayali einige der Drohungen, die sie nach ihrem Auftritt erhielt. Unter den Kommentaren fanden sich Sätze wie „Du wirst die Nächste sein“ oder „Ich hoffe, Sie werden auch vor Ihrer Familie erschossen“. Andere kündigten an, sie werde „bald für ihre Äußerungen bitter bezahlen“. Die 51-Jährige schrieb dazu: „Meinungsfreiheit hat Grenzen.“ Zugleich machte sie deutlich, dass sie sich eine Pause von den sozialen Medien nehmen werde – nicht jedoch von ihrer Arbeit im Studio.   Kritik an ihrer journalistischen Arbeit, so betonte Hayali, sei selbstverständlich legitim. Doch der Ton, die Gewaltfantasien und offenen Drohungen überschreiten weit die Grenzen eines demokratischen Diskurses. Die Hasswelle zeigt einmal mehr, wie Journalisten, die sich klar gegen Desinformation und menschenfeindliche Ideologien positionieren, in den Fokus extremistischer Hetze geraten.   Besonders problematisch ist in diesem Zusammenhang die Reaktion ihres Arbeitgebers. Das ZDF, das von sich selbst gern als Garant für Pressefreiheit und Qualitätsjournalismus spricht, hat bislang nur zögerlich auf die massiven Angriffe reagiert. Anstatt die Moderatorin offensiv und öffentlichkeitswirksam zu schützen, überlässt man ihr scheinbar die Verantwortung, mit der Bedrohung allein fertigzuwerden. Für eine Institution, die den Anspruch erhebt, Haltung zu zeigen und Journalistinnen wie Hayali nach vorne zu stellen, ist das ein beschämendes Signal.   Die Attacken auf Dunja Hayali sind kein Einzelfall, sondern Symptom einer sich verschärfenden Bedrohungslage für Medienschaffende. Wer sich klar positioniert, wird Zielscheibe von Hass und Drohungen – oft verstärkt durch orchestrierte Kampagnen in den sozialen Medien.   Doch gerade deshalb sind Stimmen wie die von Hayali unverzichtbar. Sie steht für einen Journalismus, der nicht vor den unbequemen Wahrheiten zurückschreckt, sondern Haltung zeigt. Ihr Mut, auch unter widrigsten Umständen gegen Desinformation und Menschenfeindlichkeit einzutreten, verdient Anerkennung und aktive Unterstützung.   Es braucht mehr Journalistinnen wie Dunja Hayali – Menschen, die die Wahrheit verteidigen, auch wenn sie dafür Anfeindungen ertragen müssen. Und es braucht Arbeitgeber, die ihre Verantwortung ernst nehmen, ihre Mitarbeiter nicht nur hinter verschlossenen Türen, sondern sichtbar und entschieden zu schützen. Wer sich für eine offene Gesellschaft und für demokratische Werte einsetzt, darf nicht allein gelassen werden.  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. 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Kash Patel und der Epstein-Fall: Zwischen Behauptung und belegten Fakten (Thu, 18 Sep 2025)
Jeffrey Epstein (Polizeifoto) Jeffrey Epstein (Polizeifoto) DMZ –  POLITIK ¦ Lena Wallner ¦        Jeffrey Epstein (Polizeifoto)      FBI-Direktor Kash Patel erklärt, Jeffrey Epstein habe keine Frauen an Dritte vermittelt. Doch die historischen Fakten widersprechen dieser Darstellung: Epstein war ein verurteilter Sexualstraftäter mit einem Netzwerk von Helferinnen und Helfern – und auch Donald Trump gehörte zu seinen Bekannten.   In einer Anhörung vor dem US-Senat erklärte FBI-Direktor Kash Patel jüngst, es gebe „keine glaubwürdigen Hinweise“, dass Jeffrey Epstein Frauen an Dritte weitergereicht habe – abgesehen von seiner eigenen Beteiligung. Die Aussage erweckte den Eindruck neuer Erkenntnisse. Ein Blick in die Gerichtsakten und unabhängige Recherchen zeigt jedoch: Epstein war ein mehrfach verurteilter Sexualstraftäter, dessen Netzwerk weit über seine Person hinausreichte. Auch prominente Namen tauchen in diesem Zusammenhang immer wieder auf – darunter Donald Trump, der in den 1990er Jahren mit Epstein verkehrte. Strafrechtliche Beweise gegen Trump liegen allerdings bislang nicht vor.   Patels Darstellung und ihre Schwächen  Patel begründete seine Einschätzung damit, dass entsprechende Beweise längst gerichtlich verwertet worden wären, wenn sie existierten. Gleichzeitig kritisierte er scharf das Vorgehen von Alex Acosta, dem damaligen Staatsanwalt in Florida, der Epstein 2008 einen ungewöhnlich milden Deal verschafft hatte. Kritiker sprechen seitdem vom „Original Sin“ im Fall Epstein – einer juristischen Fehlentscheidung, die viele weitere Opferverfahren erschwerte.   Was über Epstein belegt ist  Epstein bekannte sich 2008 in Florida schuldig, minderjährige Mädchen für sexuelle Handlungen angeworben zu haben. Zahlreiche Opfer schilderten vor Gericht, dass sie von Epstein und seinem Umfeld rekrutiert, missbraucht und teils auch weitervermittelt worden seien. Eine zentrale Rolle spielte dabei Ghislaine Maxwell: Sie wurde 2021 von einem US-Gericht schuldig gesprochen, Epstein bei der Anwerbung und Weitergabe Minderjähriger unterstützt zu haben. Ihr Urteil gilt als Beleg für die Existenz eines kriminellen Netzwerks, das über Epstein hinausging.   Epstein selbst wurde 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden. Offiziell wurde sein Tod als Suizid eingestuft.   Trumps Nähe zu Epstein  Trump und Epstein bewegten sich in den 1990er Jahren in denselben gesellschaftlichen Kreisen. In Interviews äußerte Trump sich zunächst wohlwollend über Epstein, später distanzierte er sich. In Flugprotokollen und Adressbüchern taucht Trumps Name auf. Diese Dokumente belegen Bekanntschaften, aber keine strafrechtliche Beteiligung. Eine „Klientenliste“ mit prominenten Tätern, wie sie in Verschwörungstheorien häufig behauptet wird, ist bislang nicht gerichtlich bestätigt.   Offene Fragen und politische Dimension  Die Debatte über Epstein ist hoch politisiert. Opferanwälte und Teile des US-Kongresses fordern eine umfassende Offenlegung aller relevanten Dokumente. Gegner verweisen auf Datenschutz, Geheimschutz und Opferrechte. In diesem Spannungsfeld bewegen sich auch Aussagen wie jene von Patel: juristisch präzise, aber im Widerspruch zu bekannten Urteilen und Zeugenaussagen.   Jeffrey Epstein war ein verurteilter Sexualstraftäter, dessen Taten durch ein Netzwerk von Helfern ermöglicht wurden. Ghislaine Maxwells Schuldspruch unterstreicht diese Strukturen. Kash Patels Behauptung, es gebe keine Hinweise auf eine Weitergabe von Opfern an Dritte, blendet diese belegten Tatsachen aus. Sie mag formaljuristisch auf nicht verurteilte Fälle zielen – doch sie widerspricht dem Gesamtbild, das sich aus Gerichtsakten, Zeugenaussagen und Urteilen ergibt. Der Fall bleibt ein Mahnmal dafür, wie Macht, Einfluss und Versäumnisse von Behörden jahrzehntelang eine lückenlose Aufklärung behinderten. Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. 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Die Lektionen Immanuel Kants zur menschlichen Dummheit und der Kunst, aus Fehlern zu lernen (Thu, 18 Sep 2025)
DMZ – BILDUNG ¦ Anton Aeberhard ¦ KOMMENTAR   Warum scheint es, als würden viele Menschen immer wieder die gleichen Fehler machen? Und warum wird Wissen oft nicht in vernünftiges Handeln übersetzt? Diese Fragen beschäftigten nicht nur moderne Denker, sondern auch den großen Philosophen der Aufklärung, Immanuel Kant. Seine Überlegungen zur menschlichen Vernunft, Urteilskraft und Unmündigkeit liefern auch heute noch wertvolle Einsichten über die Natur des menschlichen Denkens und Handelns.   Der Kern der Aufklärung: Mut zur Vernunft In seinem berühmten Essay „Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ forderte Kant die Menschen dazu auf, aus der „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ herauszutreten. Diese Unmündigkeit definierte er als die Unfähigkeit, sich seines eigenen Verstandes ohne die Leitung anderer zu bedienen. Entscheidend ist dabei, dass diese Unfähigkeit nicht auf einem Mangel an Intelligenz, sondern auf Bequemlichkeit und Angst vor Verantwortung beruht.   Sein Appell „Sapere aude!“ („Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“) zeigt, dass für Kant der Weg aus der Dummheit keine Frage angeborener Fähigkeiten ist, sondern eine Frage des Willens und der Entschlossenheit.   Dummheit als Mangel an Urteilskraft Kant verstand unter Dummheit nicht bloß einen Mangel an Wissen, sondern vor allem einen Mangel an Urteilskraft. In seiner Kritik der reinen Vernunft beschreibt er diese als die Fähigkeit, das Besondere unter allgemeinen Regeln zu subsumieren – mit anderen Worten, Wissen in der Praxis richtig anzuwenden. Ein Mensch kann also hochintelligent sein und dennoch fehlerhafte Entscheidungen treffen, wenn es ihm an dieser Schlüsselfähigkeit mangelt.   „Dummheit ist nicht der Mangel an Verstand, sondern der Mangel an Urteilskraft,“ schrieb Kant. Diese Einsicht ist heute aktueller denn je, wenn man an die Flut an Informationen denkt, die uns durch das Internet zur Verfügung steht. Wissen allein reicht nicht – es kommt darauf an, wie wir es nutzen.   Die Schwierigkeit, aus Fehlern zu lernen Kant war ein Optimist, was die menschliche Fähigkeit zur Entwicklung betrifft. In seiner Schrift „Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht“ argumentiert er, dass der Mensch durch Erfahrung und Vernunft lernfähig sei. Gleichzeitig erkannte er jedoch, dass Gewohnheit, Trägheit und dogmatische Denkweisen den Fortschritt behindern.   Diese Hindernisse sind nicht nur persönlich, sondern auch gesellschaftlich. Ein Beispiel ist die Öffentlichkeit, die sich oft an populistischen Parolen orientiert, anstatt den Mut zu haben, komplexe Probleme differenziert zu betrachten.   Kants Botschaft für die Gegenwart Was können wir heute aus Kants Gedanken lernen? Zunächst einmal, dass der erste Schritt zur Überwindung von Dummheit darin besteht, sich der eigenen Verantwortung für das Denken bewusst zu werden. Bildung und Wissen sind unverzichtbar, aber sie müssen mit der Fähigkeit verbunden werden, kluge und reflektierte Entscheidungen zu treffen.   Darüber hinaus fordert uns Kant auf, den Mut zu haben, unbequeme Wahrheiten zu akzeptieren und uns von Bequemlichkeit und Konformismus zu lösen. Nur so kann individueller und gesellschaftlicher Fortschritt gelingen.   Fazit Immanuel Kant lieferte eine klare Botschaft: Dummheit ist kein unvermeidliches Schicksal, sondern ein Zustand, den man überwinden kann. Es erfordert Mut, Urteilskraft und die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen. Gerade in einer Zeit, in der die Welt vor komplexen Herausforderungen steht, sollten wir uns an Kants Einsichten erinnern und den Aufruf „Sapere aude!“ als Inspiration nehmen, unser eigenes Denken kritisch zu hinterfragen und verantwortungsvoll zu handeln. 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Respekt – Gedanken zu einem kleinen Wort mit grosser Bedeutung (Thu, 18 Sep 2025)
DMZ - LEBEN ¦ Patricia Jungo ¦     Manchmal kann ein einziges kleines Wort eine immense Bedeutung tragen. „Respekt“ ist zweifellos eines davon. Respekt zählt zu den Grundbedürfnissen des Menschen und wird im alltäglichen Sprachgebrauch auf vielfältige Weise verwendet: Er reicht von Höflichkeit und Toleranz über Wertschätzung bis hin zu Angst und Autorität. Dabei spiegelt der Begriff zwei unterschiedliche Dimensionen wider – die positive, die mit Anerkennung und Bewunderung verbunden ist, und die negative, die sich in Scheu und Furcht äußern kann.   Ein Blick auf die Wortherkunft eröffnet eine zusätzliche Perspektive: „Respekt“ leitet sich vom lateinischen „respectio“ ab, was „Rückschau“, „Einschätzung“ oder „Betrachtung“ bedeutet. Zerlegt man das Wort weiter, bleibt das Verb „specere“ übrig, das „schauen“ bedeutet. Zusammengenommen entsteht die Bedeutung „wieder schauen“. Respektieren wir jemanden – oder uns selbst –, bedeutet dies, hinzuschauen, wahrzunehmen, wer diese Person ist.   Damit wird eine zentrale menschliche Sehnsucht deutlich: gesehen zu werden. Respekt drückt das Bedürfnis aus, mit unseren Wünschen, Bedürfnissen und Eigenheiten wahrgenommen zu werden. Es geht darum, Empathie zu erfahren und zu spüren, dass andere verstehen, wer wir sind und wie es uns geht.   Respekt bedeutet jedoch nicht nur, selbst wahrgenommen zu werden, sondern auch, den anderen Raum für ihre Werte und Anerkennung für ihre Bedürfnisse zu geben. Dieses Wechselspiel funktioniert jedoch nur, wenn Respekt gegenseitig ist: Wer gesehen werden möchte, muss auch bereit sein, andere zu sehen und ihnen mit Empathie zu begegnen.   In einer Zeit, in der Respektlosigkeit zu dominieren scheint, ist dies besonders relevant. Respektlosigkeit bedeutet im Kern, einander nicht mehr wahrzunehmen – nicht mehr „wieder hinzuschauen“. Dabei ist Respekt weder kompliziert noch aufwendig: Er zeigt sich in kleinen Gesten, wird ausgestrahlt und unmittelbar gespürt. Gerade deshalb ist er so wichtig – für den Einzelnen wie für die Gesellschaft insgesamt.
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Neue Hoffnung im Kampf gegen Herpesinfektionen (Thu, 18 Sep 2025)
DMZ – MEDIZIN ¦ Patricia Jungo ¦     Ein winziger Antikörper, gewonnen aus einem Alpaka, könnte schon bald die Forschung gegen Herpesviren voranbringen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hamburg und Göttingen haben eine spezielle Nanobody-Variante entwickelt, die gezielt ein Protein angreift, das das Herpes-simplex-Virus für den Eintritt in menschliche Zellen benötigt.   Dieser Ansatz wirkt auf den ersten Blick erstaunlich schlicht, zeigt jedoch eine große Wirksamkeit gegen ein Virus, das über Jahrzehnte kaum zu bekämpfen war.   Im Mittelpunkt steht das Glykoprotein B, das eine entscheidende Rolle bei der Verschmelzung der Virusmembran mit der Zellmembran spielt. Damit das Virus in eine Zelle eindringen kann, verändert dieses Protein seine räumliche Struktur, um die Fusion einzuleiten. Genau an diesem Mechanismus setzt die neue Strategie an: Mit modernen bildgebenden Methoden wurde die Struktur der fusionsbereiten Form von gB sichtbar gemacht, wodurch eine sehr präzise Angriffsstelle erkennbar wurde. Aus dem Blut eines Alpakas isolierten die Forschenden daraufhin einen Nanobody, ein besonders kleines und stabiles Fragment eines Antikörpers.   Dieses Molekül bindet bereits in geringen Mengen an die fusionsbereite Form von gB und blockiert so die nötigen Veränderungen, die für die Membranfusion erforderlich wären. Professor Dirk Görlich erklärte, dass das Tier bei der Blutabnahme kaum belastet wurde, vergleichbar mit einer Impfung oder Blutentnahme beim Menschen. Besonders vorteilhaft an dieser Nanobody-Variante ist, dass sie sowohl HSV-1 als auch HSV-2 neutralisiert. Klassische antivirale Medikamente greifen in der Regel nur während der aktiven Virusvermehrung und lassen das in Nervenzellen ruhende Virus unberührt. Der NanobodyAnsatz setzt dagegen früher an, beim Eintrittsprozess der Viren, was ihn sowohl für die Behandlung akuter Infektionen als auch zur Vorbeugung interessant macht. Damit könnte er etwa bei besonders gefährdeten Personen oder Neugeborenen zum Schutz eingesetzt werden.   Benjamin Vollmer, einer der leitenden Forscher, betont, dass mit diesem Antikörper schwere Verläufe von Herpesinfektionen verhindert und Risikogruppen besser geschützt werden könnten. Parallel dazu laufen bereits Schritte zur patentgestützten Weiterentwicklung, um die Grundlagen für klinische Anwendungen zu schaffen. Grundlage der Arbeit war die Zusammenarbeit mehrerer Einrichtungen: Aus einer Blutprobe wurden zahlreiche Nanobody-Konstrukte gewonnen und mithilfe spezieller Selektionsmethoden auf die Zielstruktur gB zugeschnitten.   Schließlich identifizierte das Team eine einzelne Variante, die sowohl strukturell als auch funktional in den Fusionsprozess eingreift und das Virus daran hindert, erfolgreich in den Angriffsmodus zu wechseln. Herpesviren zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach einer Erstinfektion lebenslang im Körper verbleiben, oft unauffällig in Nervenzellen ruhen und bei Stress oder geschwächtem Immunsystem wieder aktiviert werden können. Strategien, die den Eintritt in die Zelle blockieren, sind deshalb wissenschaftlich besonders attraktiv, da sie ein erneutes Vordringen der Viren verhindern könnten. Auch wenn bis zur klinischen Anwendung noch einige Schritte erforderlich sind, birgt dieser Ansatz erhebliches Potenzial. Die Kombination aus detaillierter Strukturanalyse, Nanotechnologie und gezielter Antikörperauswahl zeigt eindrucksvoll, wie interdisziplinäre Forschung neue therapeutische Wegeindrucksvoll, wie interdisziplinäre Forschung neue therapeutische Wege gegen persistente Viren eröffnen kann.     Quelle: Trendsderzukunft/idw   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Spitex ist mehr als Pflege – sie gibt Menschen ihr Leben zurück (Thu, 18 Sep 2025)
DMZ – BLICKWINKEL ¦ Liselotte Hofer ¦ KOMMENTAR     Während eines Klinikaufenthalts schlugen mir die Ärzte vor, künftig mit Spitex zu leben. Spitex – das ist ambulante Pflege und Betreuung in der eigenen Wohnung. Heute, Jahre später, weiß ich: Diese Entscheidung hat mein Leben verändert.   Ich lebe inzwischen im betreuten Wohnen. Fünfmal pro Woche kommt jemand von der Spitex vorbei. Die Mitarbeitenden helfen mir nicht nur bei Alltagsdingen – sie helfen mir, mein Leben zu strukturieren, unter Menschen zu kommen und mit meiner Angst umzugehen. Wir treffen uns in Cafés, in der Stadt, manchmal auch am See. Es geht um viel mehr als Pflege: Es geht um Begegnung, Vertrauen und Selbstbestimmung.   Gerade für Menschen mit psychischen Erkrankungen ist das nicht selbstverständlich. Auch ich hatte lange Angst vor Männern – ausgelöst durch traumatische Erfahrungen. Dass mich heute zwei männliche Betreuer begleiten, war zunächst eine Herausforderung. Doch genau das half mir, alte Muster zu durchbrechen. Ich habe gelernt, wieder Vertrauen zu fassen – durch behutsame, respektvolle Begleitung.   Spitex ist für mich ein Gegenmodell zum patriarchalen Zugriff, den ich aus meiner Biografie kenne: Hier geht es nicht um Kontrolle, sondern um partnerschaftliche Unterstützung. Selbst am Wochenende, wenn niemand vor Ort ist, weiß ich: Ich kann jederzeit jemanden erreichen. Ich bin nicht allein.   Diese Form der Betreuung ermöglicht Menschen wie mir ein autonomes Leben in Würde. Sie ersetzt keine Therapie – aber sie ergänzt sie auf eine Weise, die essenziell ist. Trotzdem wird die Bedeutung solcher Dienste oft unterschätzt. Spitex ist keine Randnotiz im Pflegesystem. Sie ist ein zentrales Element sozialer Gerechtigkeit – und verdient endlich die gesellschaftliche Anerkennung und politische Unterstützung, die sie braucht.
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Zur Erinnerung: Der einsame Tod des Mannes, der die Welt gerettet hatte (Thu, 18 Sep 2025)
Oberstleutnant Stanislaw Petrow (Wikimedia Commons / (CC BY-SA 4.0) Bearbeitung: DMZ Die Mittelländsiche Zeitung) Oberstleutnant Stanislaw Petrow (Wikimedia Commons / (CC BY-SA 4.0) Bearbeitung: DMZ Die Mittelländsiche Zeitung) DMZ –  HISTORISCHES ¦ Von Leo Ensel   Vor drei Jahren starb, von der Öffentlichkeit unbemerkt, der russische Oberstleutnant Stanislaw Petrow   Im Herbst 1983 stand die Welt infolge eines Fehlalarms im sowjetischen Raketenabwehrzentrum unmittelbar vor einem Atomkrieg. Doch der diensthabende Offizier Stanislaw Petrow behielt die Nerven. Am 19.05.2017 starb er einsam in seiner Plattenbauwohnung bei Moskau. Unser Autor durfte ihn noch persönlich kennenlernen.   Fast zehn Jahre hatte es gedauert, bis die Nachricht von seiner historischen Nicht-Tat allmählich in die Welt sickerte. Und dann dauerte es nochmals Jahre, bis er langsam wenigstens einen Bruchteil der Anerkennung erhielt, die er verdient: Der ehemalige Oberstleutnant der Sowjetarmee Stanislaw Petrow hatte im Herbst 1983 durch eine einsame mutige Entscheidung sehr wahrscheinlich einen Dritten Weltkrieg verhindert und damit das Leben von Millionen, gar Milliarden Menschen gerettet.   Die Nacht vom 25. auf den 26. September 1983 Zur Erinnerung: In der Nacht vom 25. auf den 26. September, mitten im kältesten Kalten Krieg, schrillte um 0:15 Ortszeit im sowjetischen Raketenabwehrzentrum bei Moskau die Sirene. Das Frühwarnsystem meldete den Start einer amerikanischen Interkontinentalrakete. Dem diensthabenden Offizier Petrow blieben nur wenige Minuten zur Einschätzung der Lage. Im Sinne der damals geltenden Abschreckungslogik – „Wer zuerst schießt, stirbt als zweiter!“ – hatte die Sowjetführung weniger als eine halbe Stunde Zeit, den alles vernichtenden Gegenschlag auszulösen.   Petrow analysierte die Situation und meldete nach zwei Minuten der Militärführung Fehlalarm infolge eines Computerfehlers. Während er noch telefonierte, zeigte das System einen zweiten Raketenstart an, kurz darauf folgten ein dritter, vierter, fünfter Alarm. Stanislaw Petrow behielt trotz allem die Nerven und blieb bei seiner Entscheidung. Nach weiteren 18 Minuten extremster Anspannung passierte – nichts! Der diensthabende Offizier hatte Recht behalten. Es hatte sich in der Tat um einen Fehlalarm gehandelt; wie sich ein halbes Jahr später herausstellte, infolge einer äußerst seltenen Konstellation von Sonne und Satellitensystem, noch dazu über einer US-Militärbasis. Das sowjetische Abwehrsystem hatte diese Konfiguration als Raketenstart fehlinterpretiert.   Was geschehen wäre, wenn Petrow zu einer anderen Einschätzung gelangt und dem als äußerst argwöhnisch geltenden Parteichef Andropow den Anflug mehrerer amerikanischer Interkontinentalraketen gemeldet hätte – und dies im Vorfeld der Stationierung von US-Mittelstrecken­raketen in Westeuropa und drei Wochen nach dem Abschuss einer südkoreanischen Passagiermaschine über der russischen Insel Sachalin – das kann sich jeder ausrechnen, der bereit ist, Eins und Eins zusammenzuzählen. Nie hat die Welt vermutlich so unmittelbar vor einem alles vernichtenden atomaren Weltkrieg gestanden.   Wer war dieser Mann, dem wir die Rettung unserer Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft verdanken?   Ein sowjetisches Leben in kurzen Strichen skizziert: 1939 bei Wladiwostok geboren, der Vater Jagdflieger, die Familie eines Soldaten muss oft umziehen. Später wird er selbst Berufssoldat. Für seine weltrettende Entscheidung wurde er zuerst gerüffelt, dann weder befördert noch bestraft. Den frühen Tod seiner geliebten Frau Raissa scheint er nie verwunden zu haben. Die Journalistin Ingeborg Jacobs hat vor drei Jahren über ihn, die Zeit des Kalten Krieges und die berühmte Nacht im Herbst 1983 ein kluges einfühlsames Buch verfasst.   Ein verhinderter Friedensnobelpreisträger im Plattenbau Als ich im Jahre 2010 zum ersten Mal von Stanislaw Petrow und den Ereignissen des 26. September 1983 erfuhr, musste ich mich erst einmal setzen. Nachdem ich endlich wieder zu mir gekommen war, mir bewusst gemacht hatte, was da eigentlich geschehen war und was ich zusammen mit der ganzen Welt diesem Mann verdanke, schossen mir folgende Fragen durch den Kopf:   Warum erhält dieser Mann nicht den Friedensnobelpreis? Warum steht diese Geschichte nicht in den Lesebüchern aller Kinder dieser Welt?   Als warnendes Beispiel dafür, wie weit es die Menschheit mit ihrem Wettrüsten bereits gebracht hatte. Und als ermutigendes Beispiel für menschlichen Mut und Zivilcourage.   Und: Wie lebt dieser Stanislaw Petrow als russischer Rentner in seiner vermutlich 60 Quadratmeter großen Wohnung im Plattenbau? Hat er mehr als 200 Euro im Monat?   Und: Wie geht es ihm? Ist er gesund? Glücklich?   Ich wusste nichts über ihn und hatte doch, ohne es erklären zu können, ein Gefühl: Dieser Mann ist nicht glücklich!   Im Mai 2013 nahm ich Kontakt mit ihm auf. Ich schickte Stanislaw Petrow einen Dankesbrief zusammen mit einer schönen Armbanduhr, auf deren Rückseite eine Dankeswidmung eingraviert war, und Geld. Wenig später erhielt ich von ihm eine sehr freundliche Mail.   Besuch in Frjasino Es dauerte noch drei Jahre, bis ich ihn im Sommer 2016 in Frjasino bei Moskau besuchte. Als das Taxi vor dem großen Wohnblock in der Uliza 60 let SSSR hielt, stand er schon, in der Hand eine Stofftasche, vor dem Eingang. Er kam gerade vom Kiosk, wo er noch Mineralwasser für uns beide eingekauft hatte. Ich sah einen schmächtigen älteren Mann mit fahler Gesichtsfarbe, schon etwas klapprig auf den Beinen, der erkennbar schlecht sah. Wie er mir später erzählte, war eine Star-Operation nicht erfolgreich verlaufen.   Der Autor und der Retter der Welt vor dessen Wohnblock im Moskauer Randgebiet. Foto: privat Vor diesem Treffen hatte ich Angst gehabt. Ich wusste, dass seine zunehmende Bekanntheit ihm durchaus nicht immer zum Vorteil gereicht hatte. Die wenigsten seiner Besucher waren uneigennützig gewesen, von einem dänischen Regisseur waren er und seine Geschichte wie eine Goldmine zynisch ausgebeutet worden. Er war zu recht misstrauisch.   Wir setzten uns in seine Küche und es wunderte mich nicht: Viele russische Männer, vor allem die älteren, tun sich schwer mit der Führung eines eigenen Haushalts – und das konnte man deutlich sehen. Ich fuhr alle meine Antennen so weit wie möglich aus, ignorierte die verwahrloste Küche und schaute ihm nur in seine schönen wässrig-hellblauen Augen. Eine Stunde nahm er sich Zeit und ich erlebte auf dem abgewetzten speckigen Küchenmobiliar aus Kunstleder einen freundlichen, klugen, sensiblen und gebildeten Mann mit einer kräftigen dunklen Stimme.   Als ich ihn aus sentimentalen Gründen bat, mir ein Autogramm in mein Buch über Angst und atomare Aufrüstung zu schreiben, das ich 1982 im Vorfeld der NATO-Nachrüstung verfasst hatte, meinte er schmunzelnd: „Normalerweise sind es doch die Autoren, die Autogramme geben!“ Und er malte, aufgrund seiner schlechten Augen, vorsichtig jeden Buchstaben. Als ich später mir alles genauer anschaute, staunte ich nicht schlecht: Als Datum hatte er mir den 3. Juli 1916 notiert. Der Retter der Welt hatte sich um ganze hundert Jahre geirrt! Der Kontrast war hinreißend: Hier irrte er sich um hundert Jahre – aber in der Nacht, als es Spitz auf Knauf stand, in der es um Sein oder Nichtsein für den gesamten Planeten ging, da hatte er schlafwandlerisch alles richtig gemacht!   Der Abschied war freundschaftlich und herzlich.   Späte Anerkennung In den letzten zehn Jahren seines Lebens kam es dann doch noch zu einer gewissen späten Anerkennung. Er erhielt Einladungen nach New York, Westeuropa und besonders oft nach Deutschland. Und einige Preise waren nicht nur mit Ehre verbunden, sondern zum Glück auch mit – Geld! Und doch blieb er, so scheint es mir, zugleich der einsame Mann in der verstaubten unbenutzten Küche seiner Plattenbauwoh­nung, endlose 50 Kilometer vom Moskauer Stadtzentrum, vom Kreml entfernt.   Anläßlich einer Preisverleihung 2012 in Baden-Baden kam es am Ende eines Interviews, das die WELT mit ihm führte, zu folgendem bemerkenswerten Dialog:   Die Welt: Herr Petrow, sind Sie ein Held? Stanislaw Petrow: Nein, ich bin kein Held. Ich habe einfach nur meinen Job richtig gemacht.   Die Welt: Aber Sie haben die Welt vor einem Dritten Weltkrieg bewahrt. Stanislaw Petrow: Das war nichts Besonderes.   Man halte für einen Moment lang inne und mache sich klar, was dieser nüchterne Satz Petrows bedeutet: Er ist nichts weniger als das Understatement der Weltgeschichte! Vor drei Jahren, am 19. Mai 2017 starb Stanislaw Petrow im Alter von 77 Jahren in Frjasino. Wie mir sein Sohn Dmitri Anfang September 2017 mitteilte, wurde er im engsten Familienkreis beigesetzt. Es dauerte fast vier Monate, bis diese Nachricht die Welt endlich erreichte.   Hintergrund Der Autor fuhr im April 2019 zusammen mit Karl Schumacher, einem Mann, der außerordentlich viel für Petrow getan hat, erneut nach Frjasino. Die beiden trafen sich mit den Kindern und Enkeln Petrows in dessen nun renovierter Wohnung und besuchten mit ihnen Petrows Grab.     Dieser Text erschien zuerst bei RT Deutsch. Der Autor und der Retter der Welt vor dessen Wohnblock im Moskauer Randgebiet. Foto: privat Der Autor und der Retter der Welt vor dessen Wohnblock im Moskauer Randgebiet. Foto: privat
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Schweiz macht unsichtbare Ausbeutung sichtbar – Start der siebten Aktionswochen gegen Menschenhandel (Wed, 17 Sep 2025)
DMZ – JUSTIZ ¦ MM ¦ AA ¦    Bern – Unter dem Motto «Unsichtbarer Menschenhandel» startet am 22. September die siebte Ausgabe der schweizweiten Aktionswochen gegen Menschenhandel. Bis zum 25. Oktober rücken rund 40 Veranstaltungen in elf Kantonen ein Thema ins öffentliche Bewusstsein, das meist im Verborgenen bleibt: Menschenhandel zur sexuellen und zur Arbeitsausbeutung. Koordiniert werden die Aktionswochen von der Internationalen Organisation für Migration (IOM), unterstützt vom Bundesamt für Polizei (fedpol).   Menschenhandel auch in der Schweiz Realität  Menschenhandel wird oft mit weit entfernten Krisenregionen assoziiert – doch die Realität sieht anders aus: Auch in der Schweiz sind Betroffene von Ausbeutung keine Seltenheit. Laut vier Schweizer NGOs wurden im vergangenen Jahr 200 neue Opfer identifiziert. Die tatsächliche Zahl dürfte erheblich höher sein, da viele Fälle im Dunkeln bleiben.   Die Täterinnen und Täter gehen meist mit perfiden Methoden vor: Sie locken ihre Opfer mit Versprechen auf Arbeit oder mit dem Aufbau vermeintlicher Liebesbeziehungen. Danach folgen Zwang, Isolation oder die Androhung von Gewalt. Ausgebeutet wird in verschiedenen Bereichen – von der Prostitution über die Gastronomie bis hin zu Privathaushalten. Menschenhandel gilt daher als eine moderne Form der Sklaverei.   Breites Programm soll sensibilisieren  Das Programm der Aktionswochen ist vielfältig: Konferenzen, Vorträge, Filmvorführungen, Podiumsdiskussionen und Podcasts beleuchten unterschiedliche Aspekte des Menschenhandels. Während einige Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit zugänglich sind, richten sich andere gezielt an Fachkreise. Ziel ist es, zu informieren, zu sensibilisieren und unbequeme Fragen aufzuwerfen – etwa nach der Rolle des eigenen Konsumverhaltens bei der Aufrechterhaltung ausbeuterischer Strukturen.   Gesellschaftliche Verantwortung im Fokus  Die Aktionswochen wollen nicht nur auf die Not der Opfer aufmerksam machen, sondern auch die gesellschaftliche Verantwortung betonen. Denn Menschenhandel funktioniert dort, wo Nachfrage nach billigen Arbeitskräften oder sexuellen Dienstleistungen besteht – und wo Strukturen der Ausbeutung nicht konsequent hinterfragt werden.   Bereits seit 2015 finden die Aktionswochen jährlich rund um den 18. Oktober, den Europäischen Tag gegen Menschenhandel, statt. Sie haben sich zu einer zentralen Plattform entwickelt, um Behörden, NGOs, Fachleute und die Bevölkerung miteinander ins Gespräch zu bringen.     Herausgeber admin.ch Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge. Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen. Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!   Unterstützen Sie uns jetzt! Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen. Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind. Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz. Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können. Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Die DMZ unterstützen
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Zur Erinnerung: Internationale Deklaration fordert Aufbruch in der Forschung zu ME/CFS und Long COVID (Wed, 17 Sep 2025)
DMZ – GESUNDHEIT ¦ Sarah Koller   Berlin - Auf der International ME/CFS Conference 2025 in Berlin ist eine gemeinsame Erklärung führender Wissenschaftlerinnen vorgestellt worden, die weltweit für Aufmerksamkeit sorgt. Unter der Leitung von Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen von der Charité fordern 65 internationale Expertinnen, die Forschung zu Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronischem Fatigue-Syndrom (ME/CFS) und Long COVID massiv auszuweiten und endlich konkrete Schritte in Richtung wirksamer Therapien einzuleiten.   Die Deklaration, die am 12. Mai 2025 veröffentlicht wurde, hat sich seither zu einem internationalen Appell entwickelt. Ihr zentrales Anliegen: Regierungen und Forschungsförderer sollen die biomedizinische Forschung zu diesen bislang stark vernachlässigten Erkrankungen deutlich priorisieren. Millionen von Menschen weltweit seien betroffen, doch Diagnostik, medizinische Versorgung und Therapieangebote hinken dem Bedarf weit hinterher.   „Ein moralischer und wissenschaftlicher Imperativ“  Die Unterzeichnenden weisen auf die enorme Krankheitslast hin, die ME/CFS und Long COVID mit sich bringen: schwere Erschöpfung, Belastungsintoleranz, kognitive Einschränkungen und vielfältige Störungen des Nervensystems und anderer Körpersysteme. Gleichzeitig sei die pharmazeutische Forschung bislang kaum aktiv. „Es existiert ein moralischer, medizinischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Imperativ, massiv in internationale Forschung zu investieren“, heißt es in dem Dokument.   Besonders im Fokus stehen dabei immunologische, neurologische und metabolische Störungen. Klinische Studien müssten zügig ausgeweitet werden – auch mit Medikamenten, die bereits für andere Krankheiten zugelassen sind. Um diese Lücke zu schließen, sollen Anreize für Pharma- und Biotechnologieunternehmen geschaffen werden, in die Erforschung und Entwicklung von Therapien zu investieren.   Patienten als Partner  Die Deklaration betont zudem die Rolle der Patient*innen. Ihre Erfahrungen sollten in Studiendesign, Ergebnisbewertung und Versorgungskonzepte einfließen. „Nur durch echte Partnerschaft mit den Betroffenen können Forschung und Medizin der Realität dieser Erkrankungen gerecht werden“, heißt es weiter.   Auch die medizinische Ausbildung müsse dringend angepasst werden. Ärzt*innen und Fachpersonal sollen in die Lage versetzt werden, Erkrankungen wie ME/CFS und Long COVID frühzeitig zu erkennen und zeitgemäß zu behandeln – eine Forderung, die angesichts vieler Fehldiagnosen und mangelnder Kenntnisse besonders drängt.   Internationale Allianz  Unterzeichnet wurde die Erklärung von führenden Forscher*innen aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Schweden, Kanada, Australien, Südafrika, Israel, Japan und weiteren Ländern. Darunter renommierte Namen wie die Immunologin Akiko Iwasaki (Yale University), der Virologe W. Ian Lipkin (Columbia University) oder der Harvard-Professor Anthony Komaroff.   Die Deklaration macht unmissverständlich klar: Untätigkeit habe ihren Preis – für Betroffene ebenso wie für Gesellschaft und Gesundheitssysteme. „Die Zeit zu handeln ist jetzt“, heißt es im Schlussabsatz. Andernfalls werde das Leid vieler Menschen anhalten, während die ökonomischen und sozialen Kosten weiter anwachsen.   Einordnung: Dringlichkeit für Gesellschaft und Politik  Die Forderungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem die Folgen der Pandemie weiterhin spürbar sind. Schätzungen zufolge leiden weltweit Millionen Menschen an Long COVID, viele davon mit schweren Einschränkungen, die Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Auch ME/CFS, das schon lange vor der Pandemie existierte, ist durch COVID-19 stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Trotz dieser Dimensionen ist die Forschungsförderung bislang unzureichend – sowohl in Deutschland als auch international.   Gesundheitsökonomisch gilt die Thematik als hochrelevant: Langzeiterkrankungen wie ME/CFS und Long COVID führen nicht nur zu individueller Not, sondern auch zu steigenden Kosten für Sozial- und Gesundheitssysteme. Expert*innen betonen daher, dass eine substanzielle Investition in Forschung nicht nur medizinisch geboten, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoll ist.   Die Berliner Erklärung stellt damit einen Wendepunkt dar: Sie signalisiert, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft geschlossen den Handlungsdruck anerkennt – und nun die Politik gefordert ist, den Worten auch konkrete Förderprogramme und internationale Forschungsinitiativen folgen zu lassen.     > Zur Deklaration Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. 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AT: „Wehrhafte Demokratie – Wehrhafte Frauen“: Künstlerinnen setzten Zeichen im Parlament (Wed, 17 Sep 2025)
(c) Parlamentsdirektion/​Johannes Zinner (c) Parlamentsdirektion/​Johannes Zinner DMZ –  POLITIK ¦ Lena Wallner ¦        (c) Parlamentsdirektion/Johannes Zinner      Wien - Anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie lud die Dritte Nationalratspräsidentin Doris Bures am Montagabend zu einer besonderen Veranstaltung ins Parlament. Unter dem Titel „Wehrhafte Demokratie – Wehrhafte Frauen“ stellten sechs Künstlerinnen unterschiedlicher Genres ihre Sichtweisen auf Demokratie, Freiheit und Gleichberechtigung vor. Die Beiträge reichten von Musik über Literatur und Satire bis hin zu Performance und bildender Kunst – und machten deutlich, wie eng Kunst und Politik miteinander verflochten sind.   Demokratie als Gradmesser der Freiheit  In ihrer Eröffnungsrede betonte Doris Bures die Fragilität demokratischer Strukturen. „Demokratie ist nie selbstverständlich. Sie wird stark, wenn man für sie eintritt, wenn man sich solidarisiert und sie verteidigt“, sagte die Nationalratspräsidentin. Angesichts der weltweiten Entwicklungen warnte sie vor einem gefährlichen Rückschritt: Während 2008 noch die Hälfte der Menschheit in demokratischen Staaten lebte, sei es heute nur noch ein Viertel. Besonders Frauenrechte seien ein empfindlicher Indikator: „Wo an Demokratie gesägt wird, sind Frauenrechte meist zuerst betroffen. Sie sind Gradmesser für Menschenrechte und Freiheit.“   Stimmen der Künstlerinnen  Die Musikerin Mira Lu Kovacs eröffnete den Abend mit ihrem Song „Make It Stop“. Sie plädierte dafür, Hoffnung nicht zu verlieren: „Es wird niemals aufhören, wenn wir es nicht aufhalten.“   Die Schriftstellerin Monika Helfer las unter dem Titel „Wär ich doch klug“ zwei Geschichten, die Frauen in Momenten der Verunsicherung und Selbstbehauptung zeigten – einmal im Verlust des Verstandes, einmal in ausgelassener Gemeinschaft.   Mit einem Poetry-Slam-Beitrag erinnerte Yasmo daran, dass Demokratie nur dann funktioniere, wenn alle Stimmen gehört würden. „Die große Kunst ist, frei zu leben – und wenn es geht, zu berühren“, sagte die Rapperin und Slampoetin.   Die Kabarettistin Aida Loos brachte unter dem Motto „Zeitloos“ satirische Kommentare ein. Sie kritisierte Selbstgefälligkeit in Europa ebenso wie populistische Politik in den USA und veranschaulichte ihre Gedanken mit ironischen Tiervergleichen: „Demokratie ist – wenn eine Fledermaus und zwei Motten darüber nachdenken, ob das Licht ausgeschaltet werden soll.“   Die Schauspielerin und Autorin Valerie Huber verband in ihrem Beitrag Demokratie- und Klimafragen. „Klimaschutz ist Menschenschutz“, betonte sie und warnte vor der Gefahr, dass unbegrenztes Wachstum wichtiger erscheine als das Wohl aller. In ihrem Gedicht „Die Scheinheiligkeit der Freiheit“ stellte sie klar: „Die Ungleichheit ist der Feind der Demokratie.“   Zum Abschluss berichtete die renommierte Künstlerin Renate Bertlmann von „Groteskem und Ermutigendem“ aus ihrer Karriere. So habe man ihr in den 1970er-Jahren erklärt, als verheiratete Frau brauche sie keine Ausstellung mehr. Umso bedeutsamer sei es gewesen, dass Frauenministerin Johanna Dohnal 1984 mit der Schau „Kunst mit Eigensinn“ einen Wendepunkt setzte. „Schritt für Schritt entsteht heute ein neues Bild der Frau in der Kunst – aus weiblicher Sicht“, so Bertlmann.   Kunst als demokratischer Resonanzraum  Die Veranstaltung, moderiert von Sonja Kato, verdeutlichte, dass Kunst in demokratischen Gesellschaften weit mehr ist als ästhetische Ausdrucksform. Sie ist Resonanzraum, Spiegel und Korrektiv. Die Beiträge der Künstlerinnen verbanden individuelle Erfahrungen mit universellen Fragen nach Gerechtigkeit, Solidarität und Freiheit.   Mit dem Abend setzte das Parlament ein starkes Zeichen: Demokratie lebt nicht nur von Gesetzen und Institutionen, sondern auch von Stimmen, die sie künstlerisch befragen, kritisieren und verteidigen.       Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦  Fehler- und Korrekturhinweise Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an: Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben. 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"Persönlich - die anderen Fragen" so heisst unsere Rubrik mit den spannendsten Interviews mit Künstlerinnen und Künstlern.