
DMZ - WIRTSCHAFT ¦
Patricia Jungo / Bluewin news ¦
#mittelländische
Gemäss den Resultaten des jüngsten Arbeitsmarktbarometers des Personalvermittlers Manpower ist die Stimmung der Arbeitgeber für die Sommermonate nicht mehr ganz so optimistisch. Etwa 5 Prozent der befragten Arbeitgeber in der Schweiz sehen für das dritte Quartal einen Personalaufbau voraus. 3 Prozent der Arbeitgeber rechnen jedoch mit einer Abnahme des Personals. Dies teilte Manpower am Dienstag mit. Im Vergleich dazu hatten 9 Prozent im zweiten Quartal einen Aufbau und nur 2 Prozent einen Abbau in Aussicht gestellt. Laut der Ergebnisse der Befragung bedeutet dies unter dem Strich saisonbereinigt eine Arbeitsmarktprognose von plus 2 Prozent. 4 Prozent waren es im Vorquartal und 5 Prozent vor einem Jahr. Erfreulicherweise ist die Mehrheit der 750 Arbeitgeber, welche im April befragt wurden, bestrebt, das Personal stabil zu halten.
Manpower-Schweiz-Chef Leif Agnéus lässt verlauten, dass es im Sommer weniger Neueinstellungen geben wird und erklärt, dass dies eine Reaktion der Schweizer Arbeitgeber auf die unsicheren politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit der Europäischen Union und ihren wichtigsten Handelspartnern sein könnte. Weiter gab er sich sehr optimistisch betreffend die Voraussagen der Arbeitgeber im Gastgewerbe, welche einen guten Sommer-Tourismus in Aussicht stellen. So situiert sich die Arbeitsmarktprognose bei Gastwirten, Hoteliers etc. netto bei plus 14 Prozent nach minus 6 Prozent im letzten Jahr. Manpower beschreibt dies als die beste Prognose seit 2015, dem Jahr der Aufhebung des Euro-Franken-Mindestkurses. Im Baugewerbe und der Energie- und Wasserversorgung sieht es mit je -4% etwas schlechter aus. Verglichen mit dem Vorjahr bedeutet dies für den Bau sogar einen Rückgang von 15 Prozentpunkten. Auch im Verkehrs- und Nachrichtenwesen (-11 Punkte), der verarbeitenden Industrie (-11) und im Handel (-10) ist ein Rückgang festzustellen. Die Sektoren Bank- und Versicherungswesen, Immobilien und Dienstleistungen sind mit einem Minus von netto 3 Prozent in der Arbeitsmarktprognose von Manpower auch eher in schwacher Position. Die Arbeitgeber sehen in vier der sieben Regionen; von Manpower unterteilt, im Verlauf der folgenden drei Monate Neueinstellungen voraus. Die Ostschweiz (+8%) zeigt dabei den grössten Optimismus, doch auch die Arbeitgeber im Espace Mittelland (+3%) und in der Region Genfersee (+3%) sind zuversichtlich. Anders verhält es sich im Tessin (-12%); da sieht man den Stellenzuwachs im dritten Quartal weit pessimistischer; gab es doch im Vorquartal (-12 Prozentpunkte) und auch im Vorjahr (-10 Prozentpunkte) eindeutige Rückgange. Auch in Zürich (-2%) scheint die positive Dynamik der letzten Jahre eher gebrochen und die Aussichten sind schon zum zweiten Mal negativ. Verglichen mit unseren Nachbarländern Deutschland und Frankreich stellt man in unserem Arbeitsmarkt weniger Optimismus fest. Beide Länder verzeichnen höhere Werte (je +5%). Doch auch in Italien ist die Stimmung mit nur +1 Prozent nicht gerade euphorisch.