· 

AT: Landwirtschaftsausschuss einigt sich auf Maßnahmen zur Wildtierrettung

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner 

 

Wien – Der Landwirtschaftsausschuss des Nationalrats hat sich am Mittwoch einstimmig für konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Wildtierrettung ausgesprochen. Im Fokus stehen technologische Hilfsmittel wie Drohnen und Vergrämungsgeräte, um insbesondere Rehkitze und anderes Niederwild bei Mäharbeiten besser zu schützen. Auch der Straßenverkehr soll stärker in den Blick genommen werden, um sogenanntes Fallwild zu vermeiden. Ein Antrag der FPÖ zur Abschaffung der AMA-Marketingbeiträge fand hingegen keine Mehrheit.

 

Wildtierrettung: Breite politische Einigung 

Im Zentrum der Beratungen stand ein gemeinsamer Antrag von FPÖ, ÖVP, SPÖ und NEOS, der auf die zunehmende Bedrohung von Wildtieren durch landwirtschaftliche Flächenbearbeitung und den Straßenverkehr reagiert. Laut Schätzungen fallen jährlich rund 25.000 Rehkitze Mähwerken zum Opfer. Weitere über 100.000 Tiere verenden im Straßenverkehr.

 

Die Abgeordneten fordern daher eine verstärkte Nutzung von Erkennungs- und Vergrämungstechnologien, etwa durch den Einsatz von Drohnen vor der Mahd. Bestehende Initiativen zur Rehkitzrettung sollen in Zusammenarbeit mit den Bundesländern evaluiert und weiterentwickelt werden. Auch der Erfahrungsaustausch zwischen Landwirtschaft und Jägerschaft soll intensiviert werden. Zusätzlich soll die Zusammenarbeit mit der Austro Control verbessert werden, um Drohneneinsätze rechtssicher und effizient zu gestalten – insbesondere in der Nähe von Flughäfen.

 

Zustimmung mit unterschiedlichen Akzenten 

Irene Eisenhut (FPÖ) betonte die Dringlichkeit der Maßnahmen und sprach sich für gezielte Förderprogramme zur Rehkitzrettung aus. Ihr Fraktionskollege Maximilian Linder kritisierte allerdings, dass der nun beschlossene gemeinsame Antrag hinter dem ursprünglichen FPÖ-Vorschlag zurückbleibe.

 

Seitens der Grünen wurde der Antrag ebenfalls begrüßt. Olga Voglauer unterstrich die Notwendigkeit finanzieller Unterstützung für Rettungstechnik, während Lukas Hammer auf die Bedeutung von Geschwindigkeitsreduktionen im Straßenverkehr als effektive Maßnahme gegen Fallwild hinwies.

 

Josef Hechenberger (ÖVP) hob hervor, dass der gemeinsame Antrag breiter angelegt sei als die ursprüngliche FPÖ-Initiative und ausdrücklich auch den Straßenverkehr mit einbeziehe. Ausschussvorsitzender Georg Strasser (ÖVP) betonte, dass auch Förderungen im Rahmen des Antrags nicht ausgeschlossen seien. Christoph Pramhofer (NEOS) mahnte, Drohnen seien zwar ein wichtiger Bestandteil, aber nicht allein die Lösung.

 

Hintergrund:

Die Wildtierrettung vor der Mahd hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Der Einsatz von Drohnen zur frühzeitigen Lokalisierung von Jungtieren gilt inzwischen als erprobtes Mittel. Initiativen dazu werden vielerorts von Jägerschaften, Landwirten und freiwilligen Helfern getragen. Der nun gefasste Ausschussbeschluss könnte den Weg für eine österreichweite Koordination und Förderung solcher Maßnahmen ebnen.

 

 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


Fehler- und Korrekturhinweise

Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:

  • Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
  • Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
  • Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.

Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!


 

Unterstützen Sie uns jetzt!

Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.

Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.

Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.

Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.

Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Kommentar schreiben

Kommentare: 0