
DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ AA ¦
Bern— In einem bedeutenden Schritt zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter trafen sich am1. Mai in Bern auf Einladung von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider die für Gleichstellungsfragen zuständigen Regierungsrätinnen und -räte aus den Kantonen. Ziel des ersten «Treffens zur Gleichstellung – Bund und Kantone» auf Regierungsebene war es, die Zusammenarbeit zu intensivieren und das politische Engagement für eine gerechtere, inklusivere Gesellschaft zu bekräftigen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt.
Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein verfassungsmässig verankertes Ziel der Schweiz, das auch in Bereichen wie Erwerbsleben, Diskriminierungsschutz, Sexismusbekämpfung und der Verhinderung von Gewalt verwirklicht werden soll. Diese Ziele sind nicht nur auf der Bundesebene von zentraler Bedeutung, sondern erfordern auch auf kantonaler und kommunaler Ebene ein koordiniertes Vorgehen. Die Gleichstellungsstrategie 2030 des Bundesrats, die im Jahr 2021 verabschiedet wurde, verdeutlicht das langfristige Engagement der Schweiz für Gleichstellung. Der Aktionsplan umfasst derzeit 330 Massnahmen, die auf allen staatlichen Ebenen umgesetzt werden. Eine Zwischenbilanz dieser Massnahmen wird Ende 2025 erwartet.
Schwerpunkt: Prävention geschlechtsspezifischer Gewalt
Ein dringender Handlungsbedarf wurde bei der Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt deutlich, die in der Schweiz weiterhin ein gravierendes Problem darstellt. In den ersten Monaten des Jahres 2025 wurden bereits 14 Femizide bestätigt, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Die Kantone und der Bund haben es sich daher zum Ziel gesetzt, gezielte Präventionsmassnahmen zu entwickeln und ihre Kooperation zu stärken.
Im Herbst dieses Jahres wird eine landesweite Präventionskampagne gegen häusliche, sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt lanciert. Diese vom Parlament geforderte Kampagne zielt darauf ab, die Bevölkerung für verschiedene Formen von Gewalt zu sensibilisieren, über Hilfsangebote aufzuklären und gewaltfördernde Strukturen zu hinterfragen. Beim Treffen in Bern berichtete Bundesrätin Baume-Schneider über den aktuellen Stand der Kampagne und betonte, wie wichtig ein koordinierter Ansatz auf allen staatlichen Ebenen sei.
Förderung der Gleichstellung im Erwerbsleben
Auch die Gleichstellung im Erwerbsleben stand im Zentrum des Dialogs. Der öffentliche Sektor spielt hierbei eine Schlüsselrolle, sowohl als Arbeitgeber als auch als Auftraggeber im öffentlichen Beschaffungswesen. Die im Jahr 2016 initiierte Charta der Lohngleichheit im öffentlichen Sektor wurde mittlerweile von 17 Kantonen, 147 Gemeinden sowie zahlreichen privaten und staatsnahen Unternehmen unterzeichnet. Diese Charta ist ein wichtiges Instrument, um die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern aktiv voranzutreiben.
Bei der Sitzung in Bern rief Bundesrätin Baume-Schneider alle öffentlichen Akteure dazu auf, ihre Anstrengungen in diesem Bereich fortzusetzen und die wirtschaftliche Unabhängigkeit von Frauen als ein zentrales Ziel der Gleichstellungsstrategie 2030 zu fördern. Dabei wurden auch auf kantonaler Ebene erarbeitete Praktiken vorgestellt, die bereits konkrete Fortschritte erzielt haben, insbesondere im Hinblick auf die bessere Vereinbarkeit von Erwerbs- und Privatleben. Mehrere Kantone berichteten von Massnahmen zur Unterstützung von Müttern, die nach der Geburt eines Kindes in den Arbeitsmarkt zurückkehren wollen.
Ausblick: Gemeinsame Verantwortung für die Gleichstellung
Das Treffen in Bern markiert einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Gesellschaft. Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden soll nicht nur die Umsetzung der Gleichstellungsstrategie 2030 vorantreiben, sondern auch langfristig dazu beitragen, strukturelle Diskriminierungen abzubauen und die Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen zu erreichen. Der Dialog und die Zusammenarbeit werden daher auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen.
Herausgeber: Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann
Generalsekretariat EDI
www.edi.admin.ch
Fehler- und Korrekturhinweise
Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:
- Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
- Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
- Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.
Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!
Unterstützen Sie uns jetzt!
Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.
Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.
Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.
Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.
Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Kommentar schreiben