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Geschlechtertrennung und Verhüllung: Soziokulturelle und biologische Erklärungsversuche

DMZ – GESELLSCHAFT ¦ Peter Biro

 

Es werden hier zwei Phänomene angesprochen, die in konservativen und/oder religiösen Gemeinschaften sehr verbreitet sind: die Geschlechtertrennung und die Verhüllung von Frauen, welche im Grunde genommen zwei unterschiedliche Manifestationen desselben menschlichen (und insbesondere maskulinen) Regung sind. Drum kann man sie auch unter dem vereinenden Oberbegriff der «Segregation» zusammenfassen. Um es hier gleich vorwegzunehmen, der Antrieb dieser Verhaltensweisen liegt in der instinktiven Angst des Mannes, dass seine Partnerin von einem anderen Mann begattet und geschwängert werden könnte. Dann müsste er, der «Geschädigte», statt der eigenen Brut, die Kuckucks-Kinder des Konkurrenten grossziehen. Ich weiss, das klingt ziemlich weit hergeholt, aber im Folgenden möchte ich aufzeigen, dass dieser Zusammenhang sehr wohl besteht und die eigentliche und ultimative, biologische Grundlage des hier behandelten Phänomens ist.

 

Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, erlaube ich mir kurz daran zu erinnern, um welches Hauptanliegen es eigentlich in der gesamten Biosphäre geht: nämlich um die Arterhaltung. Diesem ist am besten gedient, wenn der Mensch, wie alle anderen Lebewesen auch, sich getreu dem biblischen Verdikt «seid fruchtbar und mehret Euch!» (Genesis, 1:22), sich mit Eifer und Ausdauer der Fortpflanzung widmet. Der Wunsch zur Replikation hinwiederum ist ein in unseren Erbanlagen festgelegtes Bedürfnis, welches einen Grossteil der Bemühungen aller Kreaturen definiert. Wenn dieser Drang nicht existieren würde, würde es weder den Hefeteig, den Goldhamster noch den Konditor von nebenan geben. Im Prinzip ist alles, was Pflanzen und Tiere tun darauf ausgerichtet, a) zu gedeihen bzw. zumindest zu überleben, und b) wenn ersteres erfolgreich gesichert ist, sich fortzupflanzen. Und dann fängt der Zyklus von Geburt, Adoleszenz, Vermehrung und Tod in unendlicher Abfolge wieder an.

 

Biologisch betrachtet ist das Schicksal des Individuums (sei es eine Pflanze, ein Tier oder …ein Postbeamter) eigentlich ziemlich gleichgültig, solange sein Genbestand an die neue Generation weitergegeben wird. Noch schwerer fällt es uns den unbestreitbaren Umstand zu akzeptieren, dass eigentlich nur die Keimbahn und die Gene Ewigkeitscharakter haben und deren fortwährende Existenz das eigentliche Ziel ist; ein Ziel ohne intrinsische Absicht. Gene sind einfach da und weil sie sich replizieren können, tun sie es auch. Aufgrund der Gesetzmässigkeiten der Thermodynamik bleibt ihnen auch keine andere Wahl. Dabei kommt es im Laufe der Zeit zu Kopierfehlern gefolgt von selektiver Auswahl, die dafür sorgen, dass sich durchsetzende Lebewesen den wechselnden Bedingungen anpassen und zu verschiedenen Spezies diversifizieren – mit anderen Worten: Evolution. Die Subjekte dieses fortwährenden Prozesses wiederum besetzen alle möglichen Habitate, selbst solche, die ziemlich lebensfeindlich sind wie Gletscher, Wüsten, Grossraumbüros oder die Unterwäsche von ungepflegten Mitmenschen.

 

Der Drang zur Replikation, der eigentlich viel Energie und Ressourcen erfordert, ja sogar mit Risiken verbunden ist (man denke nur an die Lebens- und Gesundheitsgefährdung der gebärenden Frau), muss, um befördert und aufrechterhalten zu werden, einerseits mit Belohnungen fürs Individuum einhergehen, andererseits muss es in seinem Verhaltenskodex als imperativer Drang zementiert sein. Diese «Belohnung» kann beim Menschen die sexuelle Befriedigung sein, während sie langfristig als Aussicht auf Altersversorgung dienen kann.

 

Dabei treten die Gene verschiedener Individuen untereinander in Konkurrenz und übertragen (natürlich völlig unwissentlich) diesen Wettbewerb auf ihre Träger und ausführende Organe: die jeweiligen Organismen. Auf individuelle Lebewesen übertragen heisst das, dass alle Einzelexemplare derselben Spezies untereinander um die besten Replikationsbedingungen konkurrieren. Auf unsere gesellschaftliche Realität angewendet bedeutet das, dass zum Beispiel der smarte Börsenmakler von der Wallstreet möglichst viel Gewinn erzielen will, damit er sich ein luxuriöses Penthaus leisten kann, welches wiederum auf potenzielle Partnerinnen sehr anziehend wirken kann. Und wenn die zutiefst beeindruckte und erfolgreich eroberte Dame dortselbst ihr Domizil bezieht, wird sie wahrscheinlich auch seinen Nachwuchs zur Welt bringen, sorgsam bebrüten und nachhaltig grossziehen. Das mag nach einem sexistischen Klischee klingen. Soll es auch, denn in der Realität ist das häufig so der Fall. Ganz analog zum erfolgreichen Börsenmakler, bauen sich diverse männliche Vögel und Fische möglichst hübsch aussehende Nester, mit welchen der bauwütige Bräutigam die herbeigelockten paarungswilligen Damen beeindrucken will.

 

Also verstehen wir nun, dass Männer viel Aufwand und Energie in ihre Bemühungen stecken, sich (eine) paarungswillige Dame(n) zuzulegen, um mit dieser, oder vielmehr durch diese, die Weitergabe ihrer Erbanlagen an die nächste Generation sicherzustellen. Aber damit nicht genug. Der umsichtige Gockel will auch verhindern, dass die von ihm aufgewendeten Ressourcen nur seinen Erbanlagen zugutekommen. Wohlwissend, dass andere männliche Mitbewerber darauf nur lauern, sich seiner Dame(n) zum selben Zweck zu bedienen, muss er Vorkehrungen treffen, dies zu verhindern oder zumindest zu erschweren. Die wohl einfachste und vermutlich wirksamste Art der Verhinderung von konkurrierenden Annäherungen ist die Isolation der Frau (durch Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit) und deren Unsichtbarmachung (Verhüllung in der Öffentlichkeit). Was der Nebenbuhler nicht sieht und «nicht weiss, macht ihn nicht heiss».

Getrennte Warteschlangen in einem arabischen Hamburger-restaurant. (Quelle: RealSociology.edublogs.org)
Getrennte Warteschlangen in einem arabischen Hamburger-restaurant. (Quelle: RealSociology.edublogs.org)

In konservativen und nicht-permissiven Gesellschaften geschieht die Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit durch Zuweisung von speziellen Bereichen nur für Frauen. Dass dabei keine Rücksicht darauf genommen wird, ob den Frauen das genehm ist (z.B. um nicht belästigt zu werden) oder ihnen missfällt (wenn sie gerne bewundert oder umworben werden wollen) versteht sich von selbst, denn es ist i.d.R. das physisch und ökonomisch stärkere, das männliche Geschlecht, welches die Regeln aufstellt und durchsetzt. In Gebetshäusern vieler Denominationen kommt hinzu, dass die Geschlechtertrennung als notwendig erachtet wird, um die Aufmerksamkeit der männlichen Gläubigergemeinde nicht abzulenken, damit die Ernsthaftigkeit des Gottesdienstes und die Inbrunst der Gebete darunter nicht leiden. Die wortführenden Patriarchen waren stets davon überzeugt, dass Frauen gerne ihre Reize zur Schau stellen und aus Sicht des «rechtmässigen Partners bzw. Eigentümers» unzuverlässig sind, was Treue angeht.

 

In bestimmten islamischen Staaten wird dieses Prinzip konsequent auf alle öffentlichen Bereiche angewendet, von Bahnwagons über Hörsäle und Sportanlagen zu Sitzgelegenheiten im Grünen. Das wesentliche Charakteristikum dieser Absonderung ist allerdings, dass es in den Kodex der jeweiligen Religion oder Tradition aufgenommen wurde, womit es als «göttliche Ordnung» ausgewiesen und dergestalt ausser Frage gestellt wird. Verstösse gegen die Geschlechtertrennung werden auch dementsprechend geahndet und mitunter hart bestraft. Man kommt nicht umhin sich die Frage zu stellen, warum Frauen das mit sich überhaupt machen lassen? Schliesslich sind ihre verordnete Isolierung und Verhüllung auf jeden Fall eine Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit und Selbstbestimmung. Zwar versichern verschleierte Frauen häufig, dass sie das aus eigenem Antrieb tun, aber das ist eher eine Schutzbehauptung, selbst dann, wenn sie mittlerweile selbst davon überzeugt sind.

 

Abgesehen von denjenigen, die das gegen ihren Willen aus Angst und Wehrlosigkeit über sich ergehen lassen müssen, spielt vielmehr hierbei eine dem Menschen innwohnende Bereitschaft zur Unterwerfung unter die höhere Autorität eines Gurus oder sonstigen Respektsperson (nicht zufällig bedeutet das Wort «Islam» nichts Anderes als «Unterwerfung»). Solange die glaubens- oder traditionskonforme Verhaltensweise als sozial erwünscht und v.a. als «gottgefällig» ausgegeben wird, finden sich auch genügend Frauen, die sich diesem Diktat unkritisch unterwerfen. Es ist eine Tatsache, dass Menschen durchaus die Neigung haben, Anweisungen einer Obrigkeit blindlings zu befolgen und unabhängiges und selbstständiges Denken explizit auszuklammern. Ein solches Verhalten muss sich in grauer Vorzeit als vorteilhaft erwiesen haben und hat wahrscheinlich auch evolutionsbiologische Ursachen (was ein eigenes Traktat zum Thema ergeben könnte).

Nonnen auf dem Petersplatz in Rom. Grosse Sorgfalt wird daraufgelegt, dass das Haupthaar blickdicht verdeckt ist.
Nonnen auf dem Petersplatz in Rom. Grosse Sorgfalt wird daraufgelegt, dass das Haupthaar blickdicht verdeckt ist.

 

Aus humanistischer Sicht sind an diesem Gebaren vor allem zwei Dinge auszusetzen: erstens betrachtet es Frauen generell als gerne kokettierende und zur Untreue neigende Individuen, die «fremde» Männer anlocken wollen, oder dass sie sich zumindest nicht genügend vor Avancen von fremden Männern schützen können oder wollen. Dies kommt einer Entmündigung gleich. Zweitens, dass es die Frauen vom allgemeinen gesellschaftlichen Treiben absondert, anstatt diese Trennung – wenn sie denn unbedingt sein muss – in einer geschlechtsneutralen, symmetrischen Form zu betreiben. Die damit unmissverständlich postulierte weibliche Neigung zur Untreue ist unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt insofern stossend, als dass sie moralisch negativ besetzt und als Hurerei gilt, während die männliche Promiskuität (einschliesslich der Bereitschaft sich an den Partnerinnen andere Männer zu vergreifen) weit weniger negativ belegt ist, ja stellenweise sogar als kavallierhaftes Verhalten gewürdigt wird.

 

Ähnliches gilt für das Verhüllungsgebot, das ganz abgesehen von seiner unnatürlichen und dem Wesen des mit allen Sinnen kommunikativen Menschen widersprechenden Art, auch nur einseitig für Frauen gilt. Im Sinne des bisher gesagten wird nun auch der evolutionsbiologische Hintergrund dieses Phänomens ersichtlich. Die visuelle Erscheinung der geschlechtsreifen Frau erweckt beides, sowohl erwünschte als auch verbotene Begehrlichkeiten. Deshalb will der rechtmässige «Eigentümer» der verhüllten Frau (d.h. derjenige der in seinem sozialen und gesellschaftlichen Kontext berechtigt ist, diese als die seinige zu betrachten, sprich i.d.R. ihr Ehemann) verhindern, dass Konkurrenten ihrer ansichtig und womöglich zu Annäherungsversuchen animiert werden.

Trennzone mit Polizeipräsenz zwischen betenden Frauen und Männern an der Klagemauer in Jerusalem.
Trennzone mit Polizeipräsenz zwischen betenden Frauen und Männern an der Klagemauer in Jerusalem.

Die Frauenverhüllung ist eine überwiegend religiös und teilweise traditionell motivierte Handlung, welches bei vielen verschiedenen Religionsgemeinschaften vorliegt, sei es bei den katholischen Ordensschwestern, den jüdisch-orthodoxen Ehefrauen und am meisten ausgeprägt im islamisch vorgeschriebenen Kleidungsvorschriften mit Nikab, Hijab, Burka, Tschador etc. Trotz aller Unterschiede, allen diesen Verhüllungen ist eines gemeinsam: die Trägerin derselben als sexuell möglichst unattraktiv zu gestalten, was ihnen damit auch hervorragend gelingt. Eine besondere Aufmerksamkeit bekommt in diesem Zusammenhang die verhinderte Visualisierung der Haare. Das spezielle weibliche Behaarungsmuster geht mit einem weitaus fülligeren Haupthaar einher, was als ausgesprochen weibliches Attribut gilt (obwohl es auch langhaarige Männer gibt), und es wird ihm seit Alters her die stärkste visuelle, erotisch-anziehende Ausstrahlung zugeschrieben, was für uns heute nicht mehr so klar nachvollziehbar ist. Deshalb hat sich seit alters her im Zusammenhang mit der Frauenverhüllung eingebürgert, gerade das weibliche Haupthaar so weit zu bedecken, dass fremde männliche Augen nichts davon erblicken können. Die Absicht dahinter ist wiederum: nur keine Begehrlichkeiten bei fremden Betrachtern erwecken! Ein weiterer wichtiger Hinweis auf die Bedeutung der erotisierend empfundenen optischen Erscheinung von Frauenhaar und Frauenhaut ist der Umstand, dass so lange ein weibliches Kind von der Männerwelt als nicht sexuell interessant wahrgenommen wird, es sich auch nach eigenem Gutdünken kleiden und zeigen darf. Deshalb ist es kein Zufall, dass die Frauenverhüllung mit gewissen gruppenspezifischen Unterschieden i.d.R. erst ab Beginn der Geschlechtsreife zur Anwendung kommt.

 

Die Tradition der Haarverdeckung beinhaltet im Fall der jüdischen Orthodoxie, dass die verheiratete Frau Ihre Kopfhaare in der Öffentlichkeit unter einer Perücke (dem sog. «Scheitel») verbirgt. Damit ist dem Brauch zwar genüge getan, aber im Prinzip ist das ein Unterlaufen des zugrundeliegenden Prinzips des Haarverdeckungs-Gebots, denn beim männlichen Betrachter kann eine hübsche Perücke in etwa den gleichen visuellen Effekt erzeugen wie das darunter versteckt liegende eigene Haar. Diese an und für sich logische Ansicht dürfte dem betroffenen Personenkreis, welches sein ganzes Leben der minutiösen Befolgung der Gebote und Verbote widmet, sicherlich nicht bewusst sein.

 

Überhaupt gilt es in repressiven Gesellschaften alles Erotisierende zu vermeiden, was zur bekannten Prüderie in diesen Kulturen führt und weil Frauen eher mit öffentlich propagierter Sexualität assoziiert werden auch zu einer Entwertung der Frau. Dementsprechend wird sie in bestimmten Gesellschaften auch als geistig nicht vollwertig angesehen und von vielen Bereichen und Tätigkeit ausgeschlossen (z.B. Sportveranstaltungen, Autofahren u.v.m.). Zur allgemeinen Prüderie gehört nicht nur das Verbot von erotischem Material, sondern auch die Zurschaustellung von andernorts als diesbezüglich unverdächtig geltenden Körperteilen wie Arme, Schultern, Füsse. Die Sichtbarmachung nackter Extremitäten gilt als hochgradig unzüchtig. Die wohl skurrilste Ausprägung dieser Anwandlung war im viktorianischen England des 19. Jhdt. die eigenartige Sitte, barock geschnitzte Tischbeine mit Stoff zu verhüllen, um ja keine sexuellen Assoziationen beim zufälligen Betrachter auszulösen, die in der krankhaften Fantasie der damaligen Meinungsmacher an weibliche Rundungen hätten erinnern können. Keinem der Prüderie propagierenden Gurus würde es jemals einfallen, dass diese ganzen Bemühungen sexuelle Gedanken oder Assoziationen zu unterdrücken, im Grunde genommen Ausdruck einer ins Negative gekehrten übersexualisierten Obsession sind.

 

Welch angenehmer Kontrast ist dazu die süffisante Aussage des englischen Königs Edward III (1312–1377), der beim Aufheben des heruntergefallenen Strumpfbands einer seiner Hofdamen amüsiert äusserte: «Honi soit qui mal y pense!» (Ehrlos sei, wer Schlechtes dabei denkt!); eine subtile Bemerkung wider die Borniertheit der Pfaffen und ihresgleichen, welcher es bis in das Wappen des englischen Königshauses geschafft hat.

 

Abschliessend sei zusammengefasst: die Geschlechtertrennung dient im evolutions-biologischen Sinne dazu, die weibliche Hälfte der Gesellschaft von den männlichen Begehrlichkeiten im öffentlichen Raum abzuschotten und aus der Perspektive des «Berechtigten» nur diesem Zugang zu ihnen zu verschaffen; letzten Endes mit dem Ziel die eigenen Erbanlagen weiterzugeben und nicht etwa die Nachkommen eines Konkurrenten grosszuziehen. Dies ganz im Sinne einer Haremshaltung für Jedermann. Demselben Zweck dient auch die generelle gesellschaftliche und kulturelle Prüderie, welche alles Erotische aus dem öffentlichen Umfeld verbannt und sie nur im engeren, vom männlichen Familienoberhaupt kontrollierten Privatbereich zulässt, wo er seine Fantasien ungehemmt ausleben kann.

 

Die Frauenverhüllung im öffentlichen Raum entspringt ebenfalls dem Bestreben des «berechtigten» Mannes dafür zu sorgen, dass seine Partnerin(nen) nur ihm zur Reproduktion zur Verfügung steht/stehen, was der ungestörten Weitergabe seiner Gene dient. Mit alledem soll nicht gesagt sein, dass wir willenlose Spielbälle der Launen unseres Unbewussten sind. Jedwede Regung aus dem Inneren wird durch Temperament, Gewohnheiten, sozialen Normen und einer letztinstanzliche Überprüfung durch den Verstand gefiltert bevor sie zur Ausführung kommen. Die Frage ist nur, inwieweit diese hemmenden Mechanismen gegen das Ausleben primitivster Instinkte greifen können. Mit Sicherheit können wir sagen, dass in traditionellen und religiösen Gesellschaften, diese Filter engmaschiger und undurchdringlicher sind. Oft steht dabei dem individuellen Korrektiv ein unüberwindbarer gesellschaftlicher Druck entgegen.

 

Die zivilisatorische Wertigkeit dieser Bemühungen steht im Widerspruch zum modernen und zeitgemässen Anspruch auf Gleichberechtigung der Geschlechter, und das ist auch das Hauptargument, welches man dagegen vorbringen kann. Problematisch ist v.a. nicht die Adhärenz zu einer Glaubensrichtung oder zu einer lang gepflegten Tradition; es ist die Asymmetrie in ihrer Anwendung. Solange es keine räumliche Abtrennung oder Zugangsbeschränkung für Männer gibt und insbesondere, solange Männer nicht ihre Haare (soweit vorhanden) bzw. ihren Körper gegenüber fremden Blicken abschirmen müssen, ist m.E. eine Toleranz für Geschlechtertrennung und Frauenverhüllung fehl am Platze.


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