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Der Trump-Crash: Wie das Wall Street Journal seinen Darling demontiert

DMZ –  POLITIK ¦ Dirk Specht ¦   

KOMMENTAR

 

Ich habe noch nie so eine vernichtende Aufmachung des stramm rechtskonservativen WSJ erlebt. Trump bekommt hier eine konzertierte Serie von Ohrfeigen, die wohl nur durch einen Ultrakommunisten als Präsident noch gesteigert werden könnte. Wenn man sich im Vergleich die brave deutsche Wirtschaftspresse ansieht, fragt man sich, was die derzeit so recherchieren?

 

Nun ist beim WSJ übrigens auch das Meinungsressort gekippt. Die Sachberichte belegen nüchtern, dass es Trump in nur drei Monaten gelungen ist, eine mit gesundem Wachstum und durchweg sehr guten makroökonomischen Parametern ausgestattete Volkswirtschaft, zudem die größte des Planeten, in eine Rezession mit der giftigen Beimischung von Arbeitslosigkeit und Inflation zu überführen.

 

Dieses Gift findet sich nun aber auch im Meinungsressort, ich schalte den lesenswerten frei, denn was da formuliert wird, übersteigt sogar meine oft nicht als übermäßig zurückhaltend zu wertenden Formulierungen. Mr. Jenkings Jr. vom WSJ attestiert die Wiederwahl von Mr. Trump als dessen größte politische Leistung und stellt fest, dass der zu seinem und allgemeinen Glück am besten direkt danach verstorben wäre.

 

Da die redaktionell wissen, was sie tun, halte ich den Bericht über ein Paar, das seinen Ruhestand in Paris genießt, keineswegs für einen Zufall. Auch die "Lex-Apple", also die jetzt verkündeten "Erleichterungen" (aka geringere Geschäftsmodellzerstörung) für diverses Elektrozeugs, welches das US-Gemüt und den Apple-Aktienkurs zu sehr stören könnte, findet übrigens keinen Applaus.

 

Derweil berichtet die tapfere Heather Cox Richardson weiter über die Digitalisierung des laufenden Staatsstreichs, die nach DOGE nun durch die Okkupation der NSA, quasi das Nervenzentrum des modernen Überwachtungsstaats sowie durch die Vertiefung diverser Posten in Militär sowie Sicherheitsdiensten konsequent fortgesetzt wird.

 

Gerade letzteres ist ein besonders tiefer Verfassungsbruch und sollte die angeblich so maßgebliche Freiheitsliebe der Amerikaner - nebst den ähnliches gackernden Trump-Fans hierzulande - eigentlich sofort erzürnen.

 

Es bleibt aber dabei, dass das liebe Geld und vielleicht auch Eierpreise die letzte Chance bietet, die nicht erfolgte biologische Lösung dieses Kapitels zu kompensieren.


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