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CH: Geothermieprojekt in Haute-Sorne: Bundeskomitee zieht positive Zwischenbilanz

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Bern– Das Patronatskomitee des Bundes hat seinen ersten Tätigkeitsbericht zum Tiefengeothermieprojekt in Haute-Sorne (JU) vorgelegt und bewertet die bisherigen Entwicklungen grundsätzlich positiv. Neben lobenden Worten spricht das Gremium drei zentrale Empfehlungen für die nächste Projektphase aus.

 

Im jurassischen Haute-Sorne wird seit mehreren Jahren an einem ambitionierten Projekt zur Nutzung von Tiefengeothermie gearbeitet. Ziel ist es, das energetische Potenzial des Erdinneren für eine nachhaltige Strom- und Wärmeerzeugung zu erschließen. Zur politischen und institutionellen Absicherung des Projekts hatte der Kanton Jura beim Bund die Einrichtung eines Patronatskomitees angeregt – dieser setzte das Gremium 2023 ein.

 

Ein Jahr nach seiner Konstituierung legt das Patronatskomitee nun seinen ersten Bericht vor. Das Gremium, dem unter anderem der ehemalige Ständerat Olivier Français vorsitzt, hat sich intensiv mit der Umsetzung des Projekts befasst. Es begleitete die Arbeiten der Projektträgerin, überprüfte die Einbettung in die kantonalen und bundesstaatlichen Strukturen und führte zahlreiche Gespräche mit Akteurinnen und Akteuren auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene.

 

Transparente Projektführung und konstruktive Zusammenarbeit

Der Bericht stellt der Projektleitung ein gutes Zeugnis aus: Die Arbeiten seien bislang effizient und transparent geführt worden. Besonders hervorgehoben wird das Engagement aller Beteiligten, auch im Hinblick auf die Risikokommunikation und die Einbindung der Öffentlichkeit. Das Komitee hebt hervor, dass eine umfassende und frühzeitige Kommunikation zentrale Voraussetzung für die Akzeptanz eines solch technisch und gesellschaftlich anspruchsvollen Vorhabens sei.

 

Drei Empfehlungen für den weiteren Verlauf

Auf Basis seiner Erkenntnisse formuliert das Komitee drei Empfehlungen: Erstens soll die Projektgesellschaft ihre technischen Informationen stärker für ein breites Publikum aufbereiten. „Die Komplexität darf kein Hindernis für das Verständnis sein“, betont Vorsitzender Français. Zweitens empfiehlt das Gremium der kantonalen Begleit- und Informationskommission, den direkten Dialog mit der Bevölkerung fortzusetzen und auszubauen. Drittens wird angeregt, eine Strategie zur Überwachung der Bohrlochintegrität zu entwickeln, um einen verlässlichen Schutz der Grundwasserressourcen sicherzustellen.

 

Blick auf das Jahr 2025: Stimulationstests im Fokus

Auch im laufenden Jahr bleibt das Komitee aktiv. Ein besonderes Augenmerk wird auf die geophysikalischen Erkundungen vom Januar 2025 sowie auf die für das Frühjahr geplanten hydraulischen Stimulationstests gelegt. Beide Schritte gelten als technisch entscheidend – insbesondere im Hinblick auf mögliche seismische Risiken und die Auswirkungen auf das lokale Wasservorkommen. Die Ergebnisse dieser Tests könnten maßgeblich über die künftige Ausgestaltung des Projekts mitentscheiden.

 

Das Patronatskomitee wird die Entwicklungen weiterhin eng begleiten und dabei insbesondere das Risikomanagement im Auge behalten. Die Geothermie gilt als vielversprechender Baustein für die Schweizer Energiewende – ihre Umsetzung aber verlangt Dialog, Umsicht und fachliche Exzellenz. Der Bericht des Komitees zeigt: In Haute-Sorne ist man auf einem guten Weg.

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Energie

http://www.bfe.admin.ch 


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