
DMZ – POLITIK ¦ Anton Aeberhard ¦
Kiew – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit einer Reihe von Erklärungen auf die jüngsten Aussagen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump reagiert. Dabei stellte er nicht nur zentrale Fakten zur finanziellen und militärischen Hilfe der USA klar, sondern wies auch entschieden auf die Gefahren russischer Desinformation hin.
Fakten statt irreführender Behauptungen
Selenskyj präzisierte, dass die militärische Unterstützung der USA für die Ukraine bislang insgesamt 67 Milliarden US-Dollar betrage. Zudem seien weitere 31 Milliarden US-Dollar als direkte Haushaltsunterstützung geflossen. Damit widersprach er Trumps wiederholten Behauptungen, wonach die Ukraine in überproportionalem Maße finanziell gefördert werde. Besonders Trumps jüngste Aussage, die Ukraine habe bereits 500 Milliarden US-Dollar aus den USA erhalten, stellte Selenskyj als vollkommen unrealistisch dar.
Vertrauen der Bevölkerung und russische Desinformation
Neben der finanziellen Dimension ging Selenskyj auch auf Spekulationen zu seiner politischen Zukunft ein. Er verwies auf aktuelle Umfragewerte, nach denen ihm 57 Prozent der ukrainischen Bevölkerung weiterhin ihr Vertrauen schenken. Diese Zahlen widerlegen deutlich die Behauptung, lediglich vier Prozent der Ukrainer würden ihn unterstützen – eine Zahl, die Selenskyj als gezielte russische Desinformation einstufte. Solche Falschmeldungen seien darauf ausgelegt, Verunsicherung und Misstrauen zu schüren und das gesellschaftliche Gefüge der Ukraine zu destabilisieren.
US-Politik und Russlands diplomatische Manöver
Mit Blick auf die internationale Diplomatie kritisierte Selenskyj, dass die jüngsten Verhandlungen in Saudi-Arabien unbeabsichtigt dazu beigetragen hätten, Russlands diplomatische Isolation zu durchbrechen. Er warnte davor, dass Russland verstärkt versuchen werde, sich international als vermeintliches Opfer darzustellen – ein propagandistisches Manöver, das darauf abziele, die globale Wahrnehmung des Krieges zu verzerren.
Internationale Vergleiche zur Vertrauenswürdigkeit politischer Führer
Selenskyj kündigte zudem an, in den kommenden Wochen internationale Umfragen zur Vertrauenswürdigkeit führender Politiker in Auftrag zu geben. Dabei soll nicht nur seine eigene Popularität untersucht werden, sondern auch die von Donald Trump, dem polnischen Premierminister Donald Tusk, dem britischen Labour-Chef Keir Starmer sowie dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Mit dieser Initiative will Selenskyj nicht nur die Meinungen innerhalb der Ukraine erfassen, sondern auch ein Stimmungsbild über das Vertrauen in politische Führungspersönlichkeiten in Zeiten globaler Krisen gewinnen.
Selenskyjs Aussagen verdeutlichen seinen entschiedenen Versuch, gezielten Falschinformationen entgegenzutreten und die Ukraine als widerstandsfähige Demokratie zu positionieren – trotz des anhaltenden russischen Angriffskrieges.
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