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Bern – Das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) hat einen weitreichenden Goldschmuggel aus Italien aufgedeckt. Im Januar 2025 erhob die Behörde Anklage gegen einen in Italien lebenden italienischen Staatsbürger. Ihm werden Abgabebetrug, Steuerhinterziehung sowie Verstöße gegen das Zoll- und Edelmetallkontrollgesetz vorgeworfen. Zwischen 2016 und 2021 soll er tonnenweise Gold illegal in die Schweiz eingeführt, dort verkauft und die Erlöse nach Italien transferiert haben.
Internationale Ermittlungen führten zum Erfolg
Dank der engen Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden aus Deutschland, Italien und Liechtenstein gelang es dem BAZG, eine Organisation zu zerschlagen, die systematisch Gold in Italien aufkaufte und unter Umgehung der dortigen Vorschriften in die Schweiz schmuggelte. Der Transport des Edelmetalls erfolgte über Jahre hinweg mit speziell präparierten Fahrzeugen, in denen das Gold in Tanks, Armaturenbrettern oder Sitzlehnen versteckt wurde.
Durch dieses Vorgehen konnten Abgaben in Höhe von rund 25 Millionen Franken hinterzogen werden. Die Ermittler identifizierten einen 65-jährigen italienischen Staatsbürger als mutmaßlichen Kopf der Organisation. Die Anklagebehörde fordert eine Freiheitsstrafe von drei Jahren, eine Geldbuße von mindestens 500.000 Franken sowie ein zehnjähriges Einreiseverbot in die Schweiz. Bis zur rechtskräftigen Verurteilung gilt für den Beschuldigten die Unschuldsvermutung.
Einblick in die Vorgehensweise der Schmuggler
Gemäß den Zollvorschriften müssen Edelmetalle bei der Einfuhr in die Schweiz deklariert und von der Edelmetallkontrolle überprüft werden. Diese Vorschriften wurden von der Schmugglerorganisation gezielt missachtet. Das illegale Gold wurde über Schweizer Firmen mit Verbindungen zur Organisation weiterverkauft. Der Verkaufserlös floss in bar zurück nach Italien, um neue Goldkäufe zu finanzieren.
Die Organisation belieferte vor allem Unternehmen in der Schweiz und Liechtenstein, die im Goldhandel tätig sind. Durch den Einsatz von Kurieren und Vermittlern wurden rund sieben Tonnen Gold in verschiedenen Formen – darunter Platten, Barren, Schmuck und Münzen – in die Schweiz eingeführt und dort weiterverarbeitet. Um die illegale Herkunft zu verschleiern, wurden gefälschte Buchhaltungsunterlagen erstellt. Auffällige Transaktionsmuster, ungewöhnlich hohe Bargeldzahlungen sowie der Transport des Goldes in Privatfahrzeugen führten schließlich zur Aufdeckung des Netzwerks.
Laut den Ermittlungen wurde ein Teil des geschmuggelten Goldes später nach Liechtenstein und von dort weiter nach Deutschland ausgeführt. Die Ermittlungen des BAZG konnten den organisierten und systematischen Charakter des Schmuggels zweifelsfrei nachweisen.
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