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Mehr als 9.000 Menschen demonstrieren gegen AfD-Veranstaltung in Neu-Isenburg

DMZ –GESELLSCHAFT ¦ A. Aeberhard

 

In Neu-Isenburg versammelten sich am Samstag weit mehr als 9.000 Menschen, um gegen eine Wahlkampfveranstaltung der AfD zu protestieren, bei der die Kanzlerkandidatin Alice Weidel in der Hugenottenhalle sprach. Die Demonstration, die von verschiedenen Initiativen organisiert wurde, war nicht nur ein politisches Statement, sondern auch eine eindrucksvolle Darstellung des Widerstands gegen die politischen Positionen der AfD. Die Demonstrierenden hatten dabei nicht nur klare Botschaften, sondern auch eine entschiedene Haltung gegen die zunehmende rechte Politik in Deutschland.

 

Überraschend hohe Beteiligung und starke Symbolik

Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmenden auf über 9.000, was die ursprünglichen Erwartungen deutlich übertraf. Angeführt wurde der Protest von Gruppen wie Fridays for Future Frankfurt, lokalen Bürgerinitiativen sowie vielen Einzelpersonen, die sich gegen den Rechtsruck positionieren wollten. Zwei Demonstrationszüge bewegten sich aus unterschiedlichen Richtungen zur Hugenottenhalle, um ihren Protest gegen die AfD und ihre Politik zu bekunden.

 

Die Protestierenden zeigten eine klare Botschaft: „Vielfalt statt Einfalt“, „Menschenrechte statt brauner Hetze“, „Gegen den Rechtsruck! Kein Platz für Faschismus!“ Diese Botschaften spiegelten nicht nur den Widerstand gegen die AfD wider, sondern auch die Entschlossenheit, einen offenen und pluralistischen Staat zu verteidigen. Kritisiert wurde auch die CDU, die es kürzlich ermöglichte, dass die AfD im Bundestag bei der Abstimmung zur Migrationspolitik einbezogen wurde.

 

AfD-Veranstaltung: Prominente Redner und brisante Themen

Die Veranstaltung in der Hugenottenhalle zog nicht nur Alice Weidel an, sondern auch den AfD-Bundestagsfraktionschef Tino Chrupalla sowie den hessischen AfD-Spitzenkandidaten Jan Nolte. Während drinnen die AfD ihre politische Agenda vorstellte, versammelten sich vor der Halle etwa 40 AfD-Anhänger, die ihre eigenen Transparenten trugen und ebenfalls ihre Botschaften in die Öffentlichkeit trugen.

 

Polizeieinsatz und vereinzelte Eskalationen

Die Polizei reagierte auf die Massen von Demonstrierenden, indem sie zusätzliche Versammlungsflächen freigab. Während der Protest insgesamt friedlich verlief, kam es zu vereinzelten Zwischenfällen. Ein Polizeisprecher bestätigte, dass es zu Rangeleien kam, als einige Demonstrierende versuchten, Absperrungen zu durchbrechen. Dabei wurden Pfefferspray und Schlagstöcke eingesetzt, was sowohl zu Verletzungen auf Seiten der Polizei als auch bei einem Demonstranten führte. Auch Not- und Rettungswege wurden zeitweise blockiert, was zusätzliche Spannungen verursachte.

 

Einige Demonstrierende zündeten Rauchbomben, die in Richtung der Polizei geworfen wurden. Zwei Versuche, mit Grillanzündern Polizeifahrzeuge zu entflammen, führten zu Sachschäden. Drei Personen, die mit Pyrotechnik und Grillanzündern an die Veranstaltung herangetreten waren, wurden von der Polizei an der Teilnahme gehindert. Einer von ihnen erlitt leichte Verletzungen.

 

Politisch motivierte Sachbeschädigungen: Ein Spiegel der Wut

Bereits in der Nacht vor der Veranstaltung wurde die Glastür der Hugenottenhalle von Unbekannten beschädigt, eine Tat, die die Polizei als politisch motiviert einstuft. Auch am Samstagmorgen gab es weitere Sachbeschädigungen, darunter das Besprühen der Geschäftsstelle der CDU in Neu-Isenburg und die Zerstörung von Wahlplakaten. Zudem kam es zu einem Angriff auf eine Gaststätte. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft, ob es eine Verbindung zu den Protesten gibt.

 

Proteste auch in Frankfurt und Darmstadt

Der Widerstand gegen die AfD war nicht auf Neu-Isenburg begrenzt. Auch in Frankfurt und Darmstadt fanden gleichzeitig Proteste statt. In Frankfurt nahmen rund 2.000 Menschen an einer Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) teil, bei der der "politische Dammbruch" thematisiert wurde. Zeitgleich demonstrierten in Darmstadt etwa 2.000 Menschen unter dem Motto „Haltung zeigen, Verantwortung übernehmen“ – organisiert von den Grünen, die sich entschieden gegen die wachsende politische Gefahr positionieren.


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