Bill Gates kritisiert Elon Musk scharf: „Politische Einflussnahme ist völlig verrückt“

DMZ – MEDIEN ¦ Sarah Koller ¦      

 

In einem Interview mit der Sunday Times hat Microsoft-Gründer Bill Gates Elon Musk für dessen politische Einflussnahme und Unterstützung populistischer Bewegungen scharf angegriffen. Gates, der vor allem für sein philanthropisches Engagement bekannt ist, bezeichnete Musks Aktivitäten in der Politik als „völlig verrückt“ und warf ihm vor, politische Spannungen durch populistische Hetze zu verstärken. In der Originalversion des Gesprächs sprach der 69-Jährige von „insane shit“.

 

Gates kritisierte insbesondere Musks Unterstützung für rechtspopulistische Politiker in Europa. „Wenn jemand so klug ist wie Musk, sollte er darüber nachdenken, wie er helfen kann“, sagte Gates. Stattdessen verbreite Musk seiner Ansicht nach gefährliche politische Rhetorik. Besondere Besorgnis äußerte Gates in Bezug auf Musks Aktivitäten in Großbritannien und Deutschland. In Großbritannien forderte der Tesla-CEO die Freilassung des rechtsextremen Aktivisten Tommy Robinson und setzte sich in Deutschland für die Partei Alternative für Deutschland (AfD) ein. Zudem beklagte Musk kürzlich bei einer Wahlkampfveranstaltung, dass es in Deutschland „zu viel Fokus auf vergangene Schuld“ gebe.

 

„Es ist wirklich verrückt, dass Musk die politische Situation in anderen Ländern destabilisieren kann“, sagte Gates in dem Interview. Der Microsoft-Gründer forderte strengere Regelungen für ausländische Einflussnahme in politischen Prozessen. „In den USA dürfen Ausländer kein Geld für Wahlen spenden. Andere Länder sollten ebenfalls Schutzmaßnahmen einführen, um zu verhindern, dass Superreiche Wahlen verzerren“, so Gates weiter.

 

Gates selbst hat in den vergangenen Jahren ebenfalls einen stärkeren politischen Kurs verfolgt. Im US-Wahlkampf 2024 unterstützte er die demokratische Politikerin Kamala Harris mit großzügigen Spenden in Höhe von rund 50 Millionen US-Dollar. „Diese Wahl ist anders“, erklärte Gates zuvor. Trotz dieser Unterstützung für die Demokraten traf sich Gates nach den Wahlen auch mit dem damaligen Präsidenten Donald Trump. Gates zeigte sich „ehrlich beeindruckt“ von Trumps Interesse an globalen Gesundheitsthemen, berichtete er dem Wall Street Journal.

 

Neben der Kritik an Musk äußerte Gates auch Bedenken bezüglich der Auswirkungen sozialer Medien auf junge Menschen und die Verbreitung von Fehlinformationen. Er sprach sich gegen die jüngste Entscheidung von Mark Zuckerberg aus, die Faktenprüfung auf Instagram, Facebook und WhatsApp auszusetzen. Gates bezeichnete das als „beunruhigend“ und warnte vor den Folgen, die Fehlinformationen in sozialen Netzwerken für die Gesellschaft haben könnten. „Ich bin sehr enttäuscht, dass weder Regierungen noch Unternehmen es schaffen, diese Probleme zu beheben“, sagte er.

 

Gates' scharfe Worte gegen Musk und andere führende Tech-Unternehmer werfen einen kritischen Blick auf den zunehmenden politischen Einfluss der Superreichen und die Verantwortung von Unternehmern, sich ihrer Macht bewusst zu sein.


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