
DMZ – POLITIK ¦ Lena Wallner ¦
KOMMENTAR
Die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit verschwimmen zunehmend – und das nicht immer zum Guten. Was früher Stoff für Science-Fiction und Superheldenfilme war, scheint heute immer öfter unsere Realität zu spiegeln. Manchmal frage ich mich, ob wir die Warnungen dieser Geschichten zu lange ignoriert haben. Die Parallelen zwischen den Bösewichten, die in der Fiktion nach Weltherrschaft streben, und den tatsächlichen Machthabern unserer Zeit sind erschreckend offensichtlich.
Während uns im Kino tapfere Helden präsentiert werden, die sich den Superschurken in den Weg stellen, sehe ich in der Realität oft ein erschütterndes Schweigen. Wer tritt hier auf, um sich für Freiheit und Gerechtigkeit einzusetzen?
Das Schreckensszenario nimmt Gestalt an
Es ist bemerkenswert – und beängstigend – wie die Motive fiktiver Bösewichte in der echten Welt Fuß gefasst haben. Machtgier, Kontrolle über Ressourcen und die gezielte Manipulation von Massenmedien sind längst keine Fantasie mehr. Wir erleben sie tagtäglich durch autoritäre Systeme, gigantische Konzerne und Oligarchen, die Narrative formen, Technologien dominieren und unsichtbare Fäden ziehen, an denen unser Leben hängt.
Doch während die Leinwand uns Geschichten wie The Avengers oder Star Wars liefert, in denen mutige Rebellengruppen gegen die Übermacht kämpfen, ist die Realität ernüchternd: Wir scheinen mehr Zuschauer als Akteure zu sein, oft gefangen im Alltag, zu beschäftigt, um Widerstand zu leisten.
Untätigkeit oder Überforderung?
Die technischen Fortschritte der letzten Jahrzehnte bieten unglaubliches Potenzial. Künstliche Intelligenz, soziale Medien und andere Innovationen könnten die Welt tatsächlich verbessern. Doch sie sind keine reinen Werkzeuge des Guten. Missbraucht, dienen sie der Überwachung, Unterdrückung oder gar der Verbreitung von Desinformation. Ich sehe es selbst: Wir wissen um diese Gefahren – und dennoch verharren viele von uns in einer Art Schockstarre.
Vielleicht liegt es an der Komplexität dieser Herausforderungen. Oder daran, dass die echten „Schurken“ unserer Zeit keine dramatischen Masken tragen. Sie agieren subtil, versteckt hinter Institutionen oder wohlklingenden Marketingbotschaften. Es ist schwer, hier die Rollen klar zu erkennen, geschweige denn, eine Lösung zu finden.
Heldenhaftes Handeln im Alltag
Doch ich bin überzeugt, dass wir nicht in der Zuschauerrolle bleiben müssen. Heldentum beginnt im Kleinen – mit Bewusstsein und einem mutigen ersten Schritt. Vielleicht heißt das, unabhängige Medien zu unterstützen, politische Diskussionen aktiv mitzugestalten oder soziale Bewegungen zu stärken. Jeder von uns hat die Macht, Veränderungen zu bewirken, auch wenn es zunächst wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirkt.
Die Welt braucht keine übermenschlichen Fähigkeiten, um gerettet zu werden. Sie braucht Menschen wie dich und mich, die Verantwortung übernehmen und den Mut haben, den unsichtbaren „Superschurken“ entgegenzutreten.
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