CH: Energieversorger setzen verstärkt auf erneuerbare Energien – Fortschritte und Herausforderungen im Überblick

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Bern – Die Transformation der Schweizer Energieversorgung hin zu erneuerbaren Energien nimmt Fahrt auf. Dies zeigt die siebte Vergleichsstudie des Bundesamts für Energie (BFE) für die Jahre 2023 und 2024. Die Untersuchung, an der 111 Energieversorgungsunternehmen (EVU) teilnahmen, offenbart sowohl deutliche Fortschritte als auch Herausforderungen in den Bereichen Strom, Wärme und Gas.

 

Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

Von den 97 Stromversorgern, die an der Studie teilnahmen, liefern 65 bereits 80–100 % erneuerbaren Strom an ihre Kunden. Ähnlich positiv ist das Bild im Bereich der Wärmeversorgung: Rund 80 % des Wärmebedarfs werden mittlerweile aus erneuerbaren Quellen gedeckt. Allerdings gibt es beim Ersatz fossiler Energieträger zur Spitzenlastdeckung noch Potenzial.

 

Im Gasbereich ist der Anteil erneuerbarer Energien mit knapp 10 % im Liefermix vergleichsweise gering. Dies liegt unter anderem an der begrenzten Verfügbarkeit von Biogas und anderen erneuerbaren Gasen. Von den 109 Gasversorgern in der Schweiz beteiligten sich 44 an der Studie.

 

Verpflichtende Effizienzziele als Schlüssel zur Zukunft

Die Studie unterstreicht die zentrale Rolle der Energieversorger bei der Umsetzung des neuen Energiegesetzes. Bis 2035 soll der Stromverbrauch in der Schweiz um 2 TWh gesenkt werden. EVU mit einem Stromabsatz von mehr als 10 GWh pro Jahr sind verpflichtet, Effizienzziele zu erreichen. Bereits 44 Unternehmen haben sich spezifische Einsparziele gesetzt, die durch Maßnahmen bei Endverbrauchern erreicht werden sollen.

 

Digitalisierung als Herausforderung und Chance

Eine der größten Herausforderungen bleibt die Digitalisierung. Sie umfasst alle Bereiche der Energieversorgung – von der Vernetzung von Erzeugung, Netz und Speicherung bis zur Einbindung der Verbraucher. Während fast alle mittleren und großen EVU bereits Strategien zur Digitalisierung entwickelt haben, fehlt diese bei 24 % der kleineren Versorger noch gänzlich.

 

Regionale und sektorale Unterschiede

Die Studie zeigt auch regionale Unterschiede: 92 EVU stammen aus der Deutschschweiz, 14 aus der Westschweiz und 5 aus dem Tessin. Besonders im Bereich der Wärmeversorgung und der Entwicklung intelligenter Netze gibt es Fortschritte, doch nicht alle Regionen und Unternehmen sind gleichermaßen weit.

 

Wissenstransfer und Kooperation

Das BFE hebt die Bedeutung des Wissenstransfers hervor, den die Benchmark-Studien fördern. Zahlreiche Webinare und Informationsveranstaltungen haben den EVU geholfen, Best Practices auszutauschen und innovative Ansätze umzusetzen.

 

Fazit

Die Ergebnisse des Benchmarkings zeigen, dass die Schweizer Energieversorger wichtige Schritte in Richtung einer klimafreundlicheren Zukunft unternehmen. Doch gerade in Bereichen wie erneuerbarem Gas und Digitalisierung gibt es noch viel zu tun. Die freiwillige Teilnahme von 111 Unternehmen verdeutlicht das Engagement der Branche, die Energiewende aktiv mitzugestalten.

 

Die vollständigen Ergebnisse der Benchmark-Studie 2023/2024 finden Sie hier.


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