· 

CDU und Friedrich Merz: Ein gefährlicher Kurswechsel

DMZ –  POLITIK  ¦ Anton Aeberhard ¦

KOMMENTAR

 

Die CDU unter Friedrich Merz steht an einem Scheideweg – und droht dabei, sich selbst und ihre Verantwortung für die politische Mitte Deutschlands zu verlieren. Der tragische Vorfall in Aschaffenburg, bei dem ein psychisch kranker Mann Kinder in einer Kita attackierte, wird von der Partei instrumentalisiert, um radikale Forderungen zu legitimieren. Mit populistischer Rhetorik und unrealistischen Maßnahmen scheint die CDU ihre Werte zu opfern, um auf Kosten der Stabilität Deutschlands politisches Kapital zu schlagen.

 

Populismus statt Besonnenheit

Statt auf Sachlichkeit und konstruktive Lösungen zu setzen, verbreitet die CDU Schlagworte, die an die Sprache populistischer Bewegungen erinnern. Forderungen nach tausenden zusätzlichen Grenzbeamten, mehr Abschiebezentren und einer Aussetzung europäischer Asylregeln mögen plakativ klingen, doch sie sind weder durchdacht noch umsetzbar. Deutschland hat als Mitglied der internationalen Gemeinschaft eine Verantwortung, Menschenrechte zu wahren – eine Verpflichtung, die Merz und seine Parteiführung durch voreilige und radikale Ansagen ignorieren.

 

Die Annäherung an die AfD – eine schleichende Gefahr

Noch alarmierender ist die schwindende Distanz der CDU zur AfD. Die einst unantastbare Brandmauer gegen die rechtsextreme Partei scheint eingerissen. Aussagen wie „es ist egal, wer den Kurs mitträgt“ suggerieren eine Bereitschaft zur Kooperation, die die Grenzen des demokratischen Konsenses verwischt. Solche Signale spielen der AfD in die Hände und normalisieren extremistische Positionen, statt sie konsequent zu bekämpfen.

 

Die CDU verliert damit nicht nur ihr Profil, sondern verschiebt den politischen Diskurs nach rechts. Dies ist eine gefährliche Entwicklung, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedroht und extremistische Ideologien salonfähig macht.

 

Verantwortung statt Polemik gefordert

In Krisenzeiten erwarten die Bürgerinnen und Bürger von einer großen Volkspartei Orientierung und Stabilität. Doch anstatt diesen Erwartungen gerecht zu werden, agiert die CDU wie getrieben – ohne klares Konzept, aber mit lautem Aktionismus. Wer das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler zurückgewinnen möchte, muss mehr bieten als populistische Versprechen. Eine Politik, die Ängste schürt, statt Lösungen anzubieten, führt in eine Sackgasse.

 

Die bürgerliche Mitte als Verlierer

Seit dem Ende der Ära Merkel hat die CDU immer wieder betont, sich neu erfinden zu wollen. Doch dieser Kurswechsel wirkt zunehmend wie ein Verrat an den Grundwerten der Partei und ihrer Wählerbasis. Die CDU riskiert, jene bürgerliche Mitte zu verlieren, die für Stabilität und Ausgleich steht. Indem sie sich rhetorisch und inhaltlich der AfD annähert, untergräbt sie nicht nur ihr eigenes Fundament, sondern auch die demokratische Ordnung.

 

Es ist höchste Zeit, dass die CDU erkennt, welchen Schaden sie mit diesem Kurs anrichtet – für sich selbst und für das Land. Deutschland braucht keine Politiker, die extreme Positionen kopieren, sondern mutige und verantwortungsvolle Akteure, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken. Der momentane Weg der CDU ist jedoch eine Gefahr für genau das, was sie einst zu schützen versprach: die Demokratie.


Fehler- und Korrekturhinweise

Wenn Sie einen Fehler entdecken, der Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollte, teilen Sie ihn uns bitte mit, indem Sie an intern@mittellaendische.ch schreiben. Wir sind bestrebt, eventuelle Fehler zeitnah zu korrigieren, und Ihre Mitarbeit erleichtert uns diesen Prozess erheblich. Bitte geben Sie in Ihrer E-Mail die folgenden Informationen sachlich an:

  • Ort des Fehlers: Geben Sie uns die genaue URL/Webadresse an, unter der Sie den Fehler gefunden haben.
  • Beschreibung des Fehlers: Teilen Sie uns bitte präzise mit, welche Angaben oder Textpassagen Ihrer Meinung nach korrigiert werden sollten und auf welche Weise. Wir sind offen für Ihre sinnvollen Vorschläge.
  • Belege: Idealerweise fügen Sie Ihrer Nachricht Belege für Ihre Aussagen hinzu, wie beispielsweise Webadressen. Das erleichtert es uns, Ihre Fehler- oder Korrekturhinweise zu überprüfen und die Korrektur möglichst schnell durchzuführen.

Wir prüfen eingegangene Fehler- und Korrekturhinweise so schnell wie möglich. Vielen Dank für Ihr konstruktives Feedback!


 

Unterstützen Sie uns jetzt!

Seit unserer Gründung steht die DMZ für freien Zugang zu Informationen für alle – das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Wir möchten, dass jeder Mensch kostenlos faktenbasierte Nachrichten erhält, und zwar wertfrei und ohne störende Unterbrechungen.

Unser Ziel ist es, engagierten und qualitativ hochwertigen Journalismus anzubieten, der für alle frei zugänglich ist, ohne Paywall. Gerade in dieser Zeit der Desinformation und sozialen Medien ist es entscheidend, dass seriöse, faktenbasierte und wissenschaftliche Informationen und Analysen für jedermann verfügbar sind.

Unsere Leserinnen und Leser machen uns besonders. Nur dank Ihnen, unserer Leserschaft, existiert die DMZ. Sie sind unser größter Schatz.

Sie wissen, dass guter Journalismus nicht von selbst entsteht, und dafür sind wir sehr dankbar. Um auch in Zukunft unabhängigen Journalismus anbieten zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen.

Setzen Sie ein starkes Zeichen für die DMZ und die Zukunft unseres Journalismus. Schon mit einem Beitrag von 5 Euro können Sie einen Unterschied machen und dazu beitragen, dass wir weiterhin frei berichten können.

Jeder Beitrag zählt. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Kommentare: 0