
DMZ – POLITIK ¦ Dirk Specht ¦
KOMMENTAR
Der Tag x+1 beginnt mit unlösbaren kardiovaskulären Entscheidungskonflikten. Womit belastet man sich an diesem Tag?
Dass der neue "Führer der freien Welt", seine dieses Mal besser und entschlossener geplante pure Macht sofort durch ein Maßnahmenpaket demonstriert, mit dem er die wesentlichen Säulen einer mühsam erreichten minimalen "Ordnung" einreißt?
Dass dieser "Führer" vor allem der Welt inklusive seiner nationalen die klare Ansage zukommen lässt, dass Freiheit etwas ist, über das nur er entscheidet?
Dass eine seiner Knallchargen, dessen Macht und Netzwerk vollkommen unklar, aber gewiss nicht zu unterschätzen ist, mit einer "netten" Geste besonders leicht rezipierbar klar macht, wo es lang geht?
Dass ein Focus-Chefredakteur in seiner Kolumne räsoniert, ob Trump nebst Knallchargen nicht vielleicht ein wichtiger Weckruf für entschlossenes - aka sehr ähnliches! - Handeln in Deutschland ist?
Dass ein real existierender Unternehmer in seinem Forum ähnliches formuliert und ein gewisser Florian Müller, ein deutsch/englischsprachiges Profil aus den USA mit fünfstelliger Followerzahl "Donaldus Magnus" feiert, der jetzt aber auch "zu liefern" habe?
Die Newsfeeds heute Morgen sind voll davon. Wer immer noch übersieht, dass das System hat, ist blind. Aber es geht munter weiter, bis zu eigentlich seriösen Medien, die es nicht lassen können, die vielen falschen Narrative über Wirtschaftskrise, Finanzen, Inflation und Energie einfach weiter zu bedienen und die partout nicht erkennen, welche Rolle als Verstärker und Zulieferer sie für dieses System spielen.
Hier habe ich meinen kardiovaskulären Fixpunkt gefunden. Jasper von Altenbockum in der FAZ: "Schlimmer als ein Kipppunkt des Klimas ist der Kipppunkt deutscher Wettbewerbsfähigkeit." Daher fordert er, dass Deutschland an der "Renaissance der Kernenergie" Teil haben müsse. Schon klar, mit mehr Kernenergie produziert VW endlich wieder in China gefragte Golf-Modelle, was ist dagegen schon der Golfstrom.
Es sind offensichtlich einige mentale Kipppunkte bereits "überwunden". Wenn unsere selbsternannt klugen Köpfe dazu gehören, könnte der Focus-Chef Recht behalten, dann haben auch wir wohl einen neuen Führer mit Knallchargen nötig, damit diese intellektuelle Erosion wenigstens schneller ihr Ende findet.
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