Technologietransfer mit «Business Inkubatoren»: Jungunternehmen auf Erfolgskurs

Die Gründer des erfolgreich verkauften Empa-Spin-offs «MIRO Analytical», Oleg Aseev (links) und Morten Hundt, mit dem Prototyp des von ihnen entwickelten Messgeräts zur Messung von Luftschadstoffen. Bild: Empa
Die Gründer des erfolgreich verkauften Empa-Spin-offs «MIRO Analytical», Oleg Aseev (links) und Morten Hundt, mit dem Prototyp des von ihnen entwickelten Messgeräts zur Messung von Luftschadstoffen. Bild: Empa

DMZ – INNOVATION ¦ MM ¦ AA ¦ Die Gründer des erfolgreich verkauften Empa-Spin-offs «MIRO Analytical», Oleg Aseev (links) und Morten Hundt, mit dem Prototyp des von ihnen entwickelten Messgeräts zur Messung von Luftschadstoffen. Bild: Empa

 

Dübendorf, St. Gallen und Thun – Start-ups können sich auf die tatkräftige Unterstützung von «Business Inkubatoren» wie glatec und Startfeld verlassen, die sich als unverzichtbare Partner auf dem Weg zur Selbstständigkeit etabliert haben. Mit bisher 37 gegründeten Spin-offs der Empa sind die beiden Einrichtungen erfolgreiche Vorreiter im Technologietransfer und ermöglichen Jungunternehmen, innovative Technologien auf den Markt zu bringen.

 

Ein herausragendes Beispiel für den Erfolg der Inkubatoren ist das Empa-Spin-off MIRO Analytical aus Wallisellen, das mit seinen Multigasanalysatoren für die Messung von Luftschadstoffen auf sich aufmerksam gemacht hat. Im Gegensatz zu herkömmlichen Geräten, die jedes Gas mit einer eigenen Methode messen, nutzt der Multigasanalysator von MIRO ein einziges Gerät, um bis zu zehn Treibhausgase und Schadstoffe gleichzeitig zu analysieren – präzise und energieeffizient. Der Erfolg dieses innovativen Produkts mündete im Herbst 2024 in der Mehrheitsübernahme durch die Bruker Corporation, einen Marktführer im Bereich der analytischen Instrumente.

 

Starthilfe für innovative Ideen

Laut Mario Jenni, Geschäftsführer des glatec, ist ein erfolgreicher Exit – der Verkauf eines Start-ups – in der hoch spezialisierten Technologiewelt eine seltene Ausnahme. In der Regel wachsen die Unternehmen langsam und bleiben lange im Besitz ihrer Gründer. Dennoch konnten die über 200 Unternehmen, die seit 2009 im glatec betreut wurden, zahlreiche Fortschritte erzielen. Jährlich kommen im glatec etwa vier neue Spin-offs hinzu, darunter Unternehmen aus der Empa, der Eawag oder der ETH Zürich.

 

Ein weiteres Erfolgsinstrument ist das Empa Entrepreneur Fellowship, das junge Forschende bei der Gründung eigener Unternehmen unterstützt. Ein Beispiel hierfür ist das 2023 gegründete Spin-off BTRY, das sich auf umweltfreundliche, langlebige Dünnschichtbatterien konzentriert und als erstes Empa-Spin-off von der Europäischen Weltraumorganisation ESA aufgenommen wurde.

 

Erfolgsfaktor Netzwerk und Transformation

Das Pendant zu glatec in Dübendorf ist Startfeld in St. Gallen, das 2010 ins Leben gerufen wurde. Als Teil des Switzerland Innovation Park Ost und der Universität St. Gallen hat Startfeld kürzlich den renommierten «Financial Times Award» erhalten und sich damit als einer der führenden Start-up Hubs in Europa etabliert. Die 37 bisher gegründeten Empa-Spin-offs beschäftigen mittlerweile über 1.100 Menschen, was eine Verdopplung der Arbeitsplätze bei der Empa darstellt.

 

Wie Peter Frischknecht, Geschäftsführer von Startfeld, erklärt, ist der Weg zum erfolgreichen Unternehmer für Forschende oft ein schwieriger. Der Übergang von der Wissenschaft zum Unternehmertum erfordert ein Umdenken, da Geschäftsstrategien und Marktorientierung eine andere Herangehensweise verlangen. Dabei hilft Startfeld, Forscher zu Unternehmern zu machen und ihre Ideen durch gezielte Unterstützung und Mentoring zu verwirklichen.

 

Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg

Ein zentrales Thema, das sowohl glatec als auch Startfeld betonen, ist die unternehmerische Flexibilität. Gründer müssen bereit sein, ihre ursprünglichen Ideen anzupassen, wenn sich der Markt verändert. Wie Mario Jenni feststellt, ist es für viele Gründer schwierig, sich von ihrer ursprünglichen Vision zu lösen und stattdessen marktfähige Lösungen zu entwickeln. Erfolg hängt häufig nicht nur von der Technologie, sondern auch vom Team und der Fähigkeit ab, flexibel auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren.

 

Fazit: Erfolgreicher Technologietransfer als Motor für Innovation

Die «Business Inkubatoren» glatec und Startfeld spielen eine entscheidende Rolle in der Förderung von Innovationen und der Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte. Mit ihrem Erfolg beweisen sie, dass gezielte Unterstützung und eine starke Netzwerkstruktur für die Entstehung und den Erfolg von Start-ups unverzichtbar sind. Trotz Herausforderungen beim Skalieren von Ideen bietet die Schweiz weiterhin ein fruchtbares Umfeld für junge Unternehmer, die mit innovativen Lösungen die Zukunft gestalten.

 

 

 

Herausgeber

Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt

http://www.empa.ch


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