CH: Lohnentwicklung in der Schweiz: Effektiv- und Mindestlöhne steigen 2024 um 2,1 % bzw. 2 %

DMZ – ARBEITSWELT / MM ¦ AA ¦ 

 

Bern – In einer wirtschaftlich herausfordernden Zeit haben die Sozialpartner der wichtigsten Schweizer Gesamtarbeitsverträge (GAV) eine Lohnerhöhung vereinbart. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) steigen die Effektivlöhne im Jahr 2024 durchschnittlich um 2,1 %, während die Mindestlöhne um 2 % angehoben werden. Damit setzen die Tarifpartner ein Zeichen zur Stärkung der Kaufkraft und Lohnstabilität von Arbeitnehmern in verschiedenen Branchen.

 

Anstieg der Effektivlöhne: Wachstum über den Teuerungsprognosen

Die durchschnittlichen Effektivlöhne, von denen über 613.000 Personen betroffen sind, wurden um 2,1 % angehoben. Dieser Anstieg teilt sich in 1,7 % kollektive und 0,4 % individuelle Erhöhungen. Der reale Lohnzuwachs bleibt nach Abzug der prognostizierten Inflation von 1,2 % bei einem Plus von 0,9 %, womit sich die Reallöhne nach mehreren Jahren mit mäßigen Anpassungen positiv entwickeln.

 

Eine differenzierte Betrachtung zeigt, dass die Anpassungen in den verschiedenen Wirtschaftssektoren variieren. Der Sekundärsektor verzeichnete eine Zunahme von 1,9 %, während die Löhne im Tertiärsektor um 2,3 % stiegen. Besonders stark fiel der Zuwachs in Branchen wie Verkehr und Lagerei (+2,7 %), Handel und Kfz-Reparatur (+2,6 %) sowie im Bildungswesen (+2,5 %) aus.

 

Lohnerhöhungen überwiegend kollektiv festgelegt

Ein Großteil der Anpassungen im Rahmen der GAV entfällt auf kollektive Erhöhungen: 81 % der Lohnsumme für Lohnerhöhungen wurde gleichmäßig an alle betroffenen Arbeitnehmer verteilt. Dies zeigt eine klar kollektive Orientierung der Sozialpartner, die sich im Sekundärsektor mit 87 % und im Tertiärsektor mit 78 % besonders deutlich zeigt.

 

Erhöhung der Mindestlöhne: Anstieg um 2 % im Jahr 2024

Die Mindestlöhne, die ebenfalls durch die Gesamtarbeitsverträge geregelt sind, stiegen um 2 %, wobei nahezu 1,8 Millionen Arbeitnehmer von diesen Anpassungen profitieren. Besonders im Tertiärsektor fiel der Zuwachs mit 2,2 % stärker aus als im Sekundärsektor, der ein Wachstum von 1,3 % verzeichnete. Die stärkste Anhebung gab es im Dienstleistungssektor (+4,2 %), gefolgt von den wirtschaftlichen Dienstleistungen (+3 %) und dem Gastgewerbe (+2,3 %).

 

Einordnung der Anpassungen in den wirtschaftlichen Kontext

Nach mehreren Jahren moderater Lohnentwicklungen, die häufig hinter der Teuerung zurückblieben, verzeichnet das Jahr 2024 einen deutlichen Schritt in Richtung realer Lohnzuwächse. Die Lohnerhöhungen setzen in Zeiten unsicherer wirtschaftlicher Perspektiven und steigender Lebenshaltungskosten ein positives Zeichen. Die Sozialpartner zeigen damit ihre Bereitschaft, den inflationsbedingten Kaufkraftverlust zumindest teilweise abzufangen.

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Statistik

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