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Donald Trump – Eine Rückkehr, die sich Amerika nicht leisten kann

DMZ –  POLITIK  ¦ Anton Aeberhard ¦

KOMMENTAR

 

Es wirkt heute kaum fassbar, dass die Wahl Donald Trumps 2016 tatsächlich Realität wurde. Ein Mann, dessen Leben von Skandalen, Pleiten und großspurigen Aussagen geprägt ist, wurde Präsident der Vereinigten Staaten – und das zu einer Zeit, in der die Welt Stabilität und Besonnenheit gebraucht hätte. Seine Amtszeit hat eindrucksvoll demonstriert, warum so viele Menschen ihn bereits damals für ungeeignet hielten. Jetzt steht Trump erneut zur Wahl, und die Frage drängt sich auf: Warum sollte Amerika jemandem wie ihm ein weiteres Mal vertrauen?

 

Trump tritt nicht mit Erfolgen an, sondern mit einer Bilanz, die von dramatischen Rückschlägen geprägt ist. Schon bevor er ins Weiße Haus einzog, war seine wirtschaftliche „Erfolgsbilanz“ fragwürdig. In den frühen 90er Jahren mussten mehrere seiner Casinos und Hotelprojekte Insolvenz anmelden, und seine Fluggesellschaft scheiterte kläglich. Vielmehr als ein versierter Geschäftsmann ist Trump ein Vermarktungskünstler, der es verstand, sein Image über seine tatsächlichen Erfolge zu stellen.

 

Doch nicht nur in der Wirtschaft hat er versagt, sondern auch als Präsident. Trump versprach ein stärkeres Amerika – und was brachte seine Präsidentschaft? Unter anderem eine Zerrüttung der internationalen Beziehungen, die die USA in eine nie dagewesene Isolation führte. Er trat aus dem Pariser Klimaabkommen aus, förderte eine Politik der nationalen Egoismen und scheute nicht davor zurück, das transatlantische Bündnis zu schwächen. Sein chaotisches Management der COVID-19-Pandemie hat Hunderttausende Amerikaner das Leben gekostet, weil er wissenschaftliche Warnungen ignorierte und Corona zu einem politischen Spiel machte.

 

Darüber hinaus brachte seine Amtszeit eine beispiellose Spaltung der amerikanischen Gesellschaft. Durch seine Rhetorik stärkte er radikale Gruppierungen, und die Ereignisse des 6. Januar 2021, bei denen das Kapitol von einem Mob gestürmt wurde, sind ein dunkles Kapitel in der amerikanischen Geschichte. Der Angriff auf die Demokratie fand seinen traurigen Höhepunkt in Trumps Versuchen, das Wahlergebnis von 2020 zu delegitimieren. Noch heute verbreitet er die falsche Behauptung, die Wahl sei ihm „gestohlen“ worden.

 

Nun, da er wieder kandidiert, zeigt er sich kaum anders als damals: unberechenbar, inkompetent und bereit, die Grundlagen der Demokratie für seine Interessen zu opfern. Von einem politischen oder menschlichen Lernprozess ist nichts zu sehen. Wie schon vor acht Jahren fehlt ihm das, was ein echter Führer braucht – und auch das Verständnis für die Verantwortung, die ein Präsident zu tragen hat.

 

Die Vereinigten Staaten und die Welt haben ein Wiederaufleben des „Trumpismus“ nicht verdient. Amerikas Demokratie ist auf Mut und Werte gebaut – nicht auf Spaltung und Selbstinszenierung. Die Botschaft an Amerika ist klar: Noch einmal Trump kann sich das Land einfach nicht leisten.


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