DMZ – WISSENSCHAFT ¦ S. Koller
Die Studie „Driving Under the Cognitive Influence of COVID-19: Exploring the Impact of Acute SARS-CoV-2 Infection on Road Safety“ untersucht die potenziellen Auswirkungen einer akuten COVID-19-Infektion auf die Fahrsicherheit und beleuchtet die neurologischen Veränderungen, die durch die Infektion verursacht werden könnten. Die Forschung analysierte Verkehrsunfälle in den Jahren 2020 bis 2022 und setzte diese in Bezug zu den COVID-19-Fallzahlen, Long-COVID-Raten und der Durchimpfung der Bevölkerung.
Die Ergebnisse zeigen eine signifikante Verbindung zwischen akuten COVID-19-Infektionen und einer erhöhten Zahl von Verkehrsunfällen. Die Studienautoren fanden heraus, dass das Risiko eines Unfalls bei COVID-19-Patienten um etwa 25 % (OR 1,23–1,26) höher war als bei nicht infizierten Personen. Diese Risikozunahme wurde mit der Unfallwahrscheinlichkeit von Personen verglichen, die unter dem Einfluss von Alkohol stehen oder an epileptischen Anfällen leiden. Obwohl diese Vergleiche auf ersten Studien beruhen, sind sie ein Hinweis darauf, dass COVID-19 auch kurzfristige neurologische Auswirkungen haben könnte, die das Unfallrisiko erhöhen.
Interessanterweise zeigte sich, dass eine COVID-19-Impfung das erhöhte Unfallrisiko bei akuter Infektion nicht senkte, obwohl dies in früheren Annahmen vermutet wurde. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Impfung zwar schwere Krankheitsverläufe verhindert, aber die neurologischen Auswirkungen während einer akuten Infektion nicht vollständig ausschließt. Weitere Forschung ist notwendig, um diese Diskrepanz besser zu verstehen.
Die Studie betont die neurologischen Folgen einer akuten SARS-CoV-2-Infektion, die das Fahren stark beeinträchtigen können, selbst wenn keine langanhaltenden Long-COVID-Symptome auftreten. Die Forscher empfehlen daher, die neurologischen Beeinträchtigungen bei post-COVID-Patienten genauer zu untersuchen. Insbesondere wird medizinischen Fachkräften geraten, Patienten, die nach einer Infektion an neurologischen Einschränkungen leiden, bezüglich ihrer Fahrtauglichkeit zu beraten. In schwerwiegenden Fällen könnte eine Meldung an Behörden in Betracht gezogen werden, wenn die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigt ist.
Diese Studie verdeutlicht, dass die Auswirkungen der Pandemie auf die Verkehrssicherheit noch nicht vollständig verstanden sind. Es besteht ein dringender Handlungsbedarf, um die öffentliche Sicherheit im Straßenverkehr auch in Zeiten von COVID-19 sicherzustellen.
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