DMZ – TIERWELT ¦ Patricia Jungo ¦
Ein schöner Rasen sieht unbestritten gut aus. Und wenn man diesen auch noch ohne Muskelkraft hinkriegt, ist es noch besser. Es gibt ja dafür auch die Mähroboter, die in sehr vielen Gärten Tag und Nacht fleissig ihren Job erledigen. Bedauerlicherweise bekommen aber die Gartenbesitzer meist nicht mit, wenn der Roboter im Dunkeln auf einen nachtaktiven Igel trifft, der auf Nahrungssuche ist.
Da der Igel nicht flüchtet, sich stattdessen aber zusammenrollt, wird er förmlich geschreddert. Dabei kommt es oft vor, dass die scharfen Klingen die Igelschnauze zerschneiden. Der Igel kann dann nicht mehr fressen und muss elendig verhungern. Es passiert auch, dass das Tier an den Verletzungen stirbt. Die deutsche Gemeinde Nuthetal (Brandenburg) hat zum Schutze der stacheligen Räuber vor Kurzem ein Nachtfahrverbot für Mähroboter eingeführt und damit ein starkes Zeichen gesetzt.
Andere deutsche Gemeinden folgten dem Beispiel und auch die erste Großstadt zieht nun mit einem nächtlichen Mähverbot nach. Dieses tritt ab sofort in Kraft und gilt jeweils vom Anfang der Abenddämmerung bis zum Ende der Morgendämmerung. Es passieren also endlich erste wichtige Schritte in die gute Richtung. Diese hatten die Tierschützer schon seit Jahren gefordert. In den Auffangstationen landen immer mehr schwerverletzte Igel.
Dort werden sie medizinisch versorgt und aufwändig gepflegt. Manche überleben, andere nicht. Das Ausmass nimmt ständig zu. Es gilt also, die Bequemlichkedit nicht als Leitlinie zu definieren. Die Rasenmähroboter verursachen nachts viel Leid und bedrohen dadurch auch den Igelbestand insgesamt. Seit vielen Jahren ist die Igeldichte rückläufig, was auf die moderne Forst- und Landwirtschaft zurückzuführen ist, welche die Lebensräume der Tiere zerstört. Ein perfekt gemähter und aufgeräumter Garten sieht zwar gut aus, ist aber igelfeindlich.
Dagegen tragen ein etwas unordentlicher Garten mit Laubhaufen oder ein „hässlicher“ Totholzstapel dazu bei, Leben retten, wenn die Zeit des Winterschlafs anbricht.
Quelle:
focus.de/trendsderzukunft.de
focus.de
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