DMZ – FORSCHUNG ¦ Sarah Koller ¦
Laut Bericht der New Indian Express verdeutlicht eine neue Untersuchung das Zusammenspiel von ST-Hebungsinfarkten (STEMI) und bereits vorhandenen Vorerkrankungen.
In einer umfassenden fünfjährigen Analyse kardialer Patienten hat das Aakash Healthcare in Neu-Delhi festgestellt, dass die Fälle von Herzinfarkten bei Erwachsenen unter 40 Jahren in den Jahren nach der COVID-19-Pandemie mehr als doppelt so häufig auftreten. Besonders auffällig ist ein Anstieg von Notfällen um 60 Prozent. Diese Ergebnisse basieren auf der Untersuchung von 762 Fällen, die in den stationären und Notfallbereichen des Krankenhauses zwischen Mai 2018 und Oktober 2023 behandelt wurden.
Die Studie unterscheidet dabei drei Zeiträume: vor der Pandemie, während der Pandemie und nach der Pandemie, jeweils über 22 Monate hinweg.
Dr. Harpeet Kaur, ärztliche Leiterin des Aakash Healthcare, äußerte sich besorgt über die Erkenntnisse: „Die Ergebnisse zeichnen ein beunruhigendes Bild der kardiovaskulären Risiken in einer sich wandelnden Gesundheitslandschaft. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, die zugrunde liegenden Zusammenhänge genauer zu untersuchen und präventive Maßnahmen zu ergreifen.“
Besonders beunruhigend ist der Anstieg von ST-Hebungsinfarkten (STEMI), einer schwerwiegenden Form des Herzinfarkts, bei jüngeren Menschen. Während alle Altersgruppen einen Anstieg der STEMI-Fälle nach COVID-19 verzeichneten, war der Zuwachs in der Altersgruppe unter 40 Jahren besonders dramatisch: Die Zahl der Fälle verdreifachte sich im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie.
Darüber hinaus zeigt die Studie eine enge Verbindung zwischen STEMI und bereits vorhandenen Gesundheitsproblemen wie Diabetes. Der Anteil diabetischer Patienten unter den STEMI-Fällen stieg nach der Pandemie um 50 Prozent an. Auch ein Anstieg von Bluthochdruck-Fällen wurde beobachtet, dieser war jedoch statistisch nicht signifikant.
Dr. Aashish Chaudhry, Geschäftsführer des Aakash Healthcare, betonte die Dringlichkeit weiterer Forschungen: „Die statistisch signifikante Verbindung zwischen COVID-19 und der Verschlechterung der metabolischen Gesundheit sowie deren Einfluss auf das kardiovaskuläre Risiko erfordert dringend weitere Untersuchungen mit größeren Patientengruppen. Der Anstieg von STEMI-Fällen, insbesondere bei jüngeren Menschen und Diabetikern, macht präventive Maßnahmen unerlässlich.“
Die Ergebnisse dieser Studie werfen ein neues Licht auf die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von COVID-19, insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System. Angesichts der steigenden Zahl von Herzinfarkten bei jungen Erwachsenen müssen Gesundheitsbehörden verstärkt auf Prävention und Aufklärung setzen, um zukünftige Risiken zu minimieren. Zudem ist es erforderlich, weiterführende Studien durchzuführen, um das volle Ausmaß der kardiovaskulären Folgen der Pandemie zu verstehen.
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