DMZ – SOZIALES ¦ Urs Heinz Aerni ¦
Im Herbst 2024 gelingt es einer Aargauer Stiftung, den Bau einer Augenklinik zu realisieren.
Seit zehn Jahren ist die Schweizer Stiftung "ToGo opening eyes" im westafrikanischen Land Togo im Einsatz gegen Augenerkrankungen. Nun gelingt es, mit dem Bau einer modernen Augenklinik im November 2024 zu starten, und sie trägt den Namen „Que Tu Voies“, was soviel heißt wie, „Du Sollst Sehen“.
Auf rund 2'500 Quadratmeter entsteht die Augenklinik, die laut Stiftungsgründer und Augenarzt Armin Junghardt, zu den modernsten in Westfrika gezählt werden darf. Zu den Einrichtungen und den Angeboten gehören Untersuchungsräume und Operationssäle, ausgerüstet mit neuwertigen Geräte. Togo gehört zu den ärmsten Ländern der Welt, das "vom internationalen System abgehängt" sei, wie es Armin Junghardt beschreibt, was ihn bewog genau hier sich humanitär zu engagieren.
Geduld und Nachhaltigkeit
Nach zehn Jahren Praxiserfahrung, Planungen und Verhandlungen mit den Behörden soll die
Klinik im Zeitraum von einem Jahr gebaut sein. Nicht nur die Mühlen der Ämter in Togo mussten überwunden werden, auch sei es nicht einfach gewesen, mit dem Kanton Aargau eine Einigung zu finden, was Armin Junghardt und der Mitautorin Valeria Sogne bewog, ein Buch zu veröffentlichen, das den Werdegang von der Stiftungsgründung bis zur Realisierung des Projekts dokumentiert.
Es brauchte 10 Jahre von der Idee über die Planung bis zur Realisierung dieses Spitals. Der
funktionierende Betrieb soll der dortigen Bevölkerung übergeben werden mit der Option
flankierend weiterhin Unterstützung und Ausbildung zu geben. Armin Junghardt erklärt: "Es soll keine kurzfristige Aktion sein, es soll eine Klinik sein, die dann voll und ganz von den
Einheimischen betrieben werden kann, also eine langfristige Eigenständigkeit erhält. Natürlich stehen wir gerne bei Bedarf zur Verfügung mit Rat und Tat." Das gelte auch für die Ausbildung von Ärzteteams.
Die letzte Phase zum Baustart
Die abschließende Umweltanalyse für die Baubewilligung konnte abgeschlossen werden und
im November ist der Spatenstich vorgesehen für das Bauvorhaben, das unter der Leitung eines Architekten vor Ort und einer Architektin im Auftrag der Stiftung Fahrt aufnimmt. Die Architektur der Klinik gestaltet sich als viereckiges und zweckoptimiertes Gebäude aus 537'000 Backsteinen, die aus der Bodenerde gewonnen und gebrannt werden. Diese Technik gewährt die Kühlung des Spitals, das auch mit Solarpanels und einer erwünschten nachhaltigen Kehrichtverbrennung ausgerüstet sein wird.
"Klar gab es auch hin und wieder Schwierigkeiten in der Verständigung vor allem an Video-
Meetings mit dem Bauteam vor Ort, die aber alle gelöst werden konnten", so Armin Junghardt. Er zeige sich zudem beeindruckt von den präzisen Planungsarbeiten und der Geschwindigkeit der Arbeiten vom lokalen Bauteam. Die Redewendung "Facteur Trois" für die Langsamkeit eines Bauprojektes in Afrika, die dreimal länger dauere als anderswo, könne die Projektleitung in diesem Fall nicht bestätigen.
Die Verantwortlichen zeigen sich äußerst dankbar einerseits für die Spenden und die vielfältige Unterstützung seitens Behörden und Wirtschaft und andererseits für die Tatsache, dass es in der heutigen zerstrittenen Welt ein solche Zusammenarbeit möglich wurde für Menschen, die Hilfe dringend nötig haben.
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