DMZ – POLITIK ¦ Sarah Koller ¦
KOMMENTAR
In der politischen Arena ist es beunruhigend, wenn ein Kandidat wie Donald Trump offen zu Protokoll gibt, dass er keine weiteren Stimmen benötige, um erfolgreich zu sein. Dies geschah jüngst in einem Interview mit Fox News, wo er betonte: „Ich habe so viele Stimmen.“ Solche Äußerungen werfen Fragen auf: In welcher Welt ist es klug, einen solchen Standpunkt zu vertreten? Und was sagt es über eine Präsidentschaftskampagne aus, wenn der Hauptakteur lieber Golf spielt, anstatt aktiv zu werben?
Die Antwort auf diese Fragen ist alarmierend. Sie zeigt, dass Trumps Strategie auf Täuschung beruht. Seine bisherigen Aktivitäten in den letzten sechs Jahrzehnten legen nahe, dass er plant, die Wahl zu manipulieren. Seine wiederholten Behauptungen, dass die Demokraten versuchen würden, die Wahl zu stehlen, und seine Andeutungen, dass das Wahlsystem gegen ihn arbeitet, sind nicht einfach nur leere Worte. Sie sind Teil eines umfassenden Plans, das Vertrauen der Wähler in die Integrität demokratischer Prozesse zu untergraben. Für Trump scheint das Recht auf Rückkehr ins Weiße Haus über den Regeln der Demokratie zu stehen – und seine Anhänger scheinen diese Einstellung zu teilen.
Ein besonders eklatanter Versuch, die Wahlergebnisse zu seinen Gunsten zu beeinflussen, kommt aus Georgia, einem entscheidenden Swing-State. Dort hat das wahlberechtigte Gremium, das von einer Trump-freundlichen Mehrheit dominiert wird, beschlossen, eine Handzählung der Stimmen einzuführen. Diese Maßnahme, die von Julie Adams, einer konservativen Politikerin, initiiert wurde, könnte zu massiven Unregelmäßigkeiten führen und entspricht genau dem, was Trumps Kampagne plant: Chaos zu erzeugen.
Es ist auch bemerkenswert, dass sowohl der Secretary of State als auch der Attorney General von Georgia, beide Republikaner, die rechtlichen Grundlagen dieser Änderungen in Frage stellen. Doch in der Welt von Donald Trump scheint das wenig zu zählen. Er fokussiert sich auf seine Basis und zeigt keinerlei Interesse daran, unabhängigere Wähler oder Frauen in den Vororten zu erreichen. Diese Strategie ist nicht zufällig; sie zeigt seine Überzeugung, dass seine Unterstützer aus den lokalen Wahlbehörden bis hin zum US-Kongress bereit sind, die Wahl zu seinen Gunsten zu manipulieren.
Sein Ziel ist klar: Er hofft auf eine knappe Wahl, die es ihm ermöglicht, einen Sieg zu beanspruchen, während die Entscheidung möglicherweise an seine loyalen Verbündeten im US-Repräsentantenhaus delegiert wird. Er will das beenden, was er am 6. Januar 2021 begonnen hat.
Trotz dieser beunruhigenden Entwicklungen gibt es Hoffnung. Ein Beispiel dafür ist der republikanische Senator Mike McDonnell aus Nebraska, der sich gegen Trumps Druck aussprach und klarstellte, dass Wahlverfahren fair und für alle Bürger zugänglich sein sollten. In einer Zeit, in der die Integrität der Wahlen bedroht ist, ist seine Position ermutigend und könnte als Beispiel für andere dienen.
Wir stehen also vor einer entscheidenden Phase im amerikanischen Wahlprozess. Es ist von größter Wichtigkeit, dass alle Wähler, unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung, gehört werden. Es bleibt zu hoffen, dass mutige Stimmen wie die von Senator McDonnell auch weiterhin Bestand haben werden, um der Dunkelheit und dem Druck entgegenzutreten, die Trumps Kampagne mit sich bringt.
Diese Entwicklungen zeigen, wie sich die politische Landschaft verändert hat und wie wichtig es ist, wachsam zu bleiben. Die Partei, die Trump repräsentiert, hat sich von traditionellen Werten entfernt und steht für eine Strategie der Manipulation und Täuschung. In dieser Zeit ist es an der Zeit, für die Integrität unserer Wahlen und die Stimme jedes Bürgers einzutreten.
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