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AT: Bücherausstellung "Coming Home Soon" im österreichischen Parlament eröffnet

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦


Interaktives Kunstprojekt macht auf Schicksal israelischer Geiseln aufmerksam

Wien  – Im Vorfeld der internationalen Antisemitismuskonferenz wurde heute im österreichischen Parlament die Ausstellung "Coming Home Soon" eröffnet. Dieses interaktive Kunstprojekt rückt die Schicksale israelischer Geiseln in den Mittelpunkt, indem es ihre persönlichen Geschichten erzählt und globale Solidaritätsbotschaften sammelt. Insgesamt 100 Bücher, jedes einer Geisel gewidmet, dokumentieren ihre Erlebnisse und laden Besucher dazu ein, eigene Botschaften für die Betroffenen zu hinterlassen.

 

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der die Ausstellung eröffnete, hob die Bedeutung des Projekts angesichts der aktuellen politischen Situation hervor. Auch der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch, und die Künstlerin Inbar Hasson, Initiatorin der Ausstellung, nahmen an der Eröffnung teil. Die Gruppe "Bring Them Home Now Vienna", die sich für die Rückkehr der Geiseln engagiert, unterstützte die Veranstaltung.

 

Kunst als Mittel der Erinnerung

"Coming Home Soon" nutzt visuelle Darstellungen und persönliche Einträge, um das Schicksal der Geiseln ins kollektive Bewusstsein zurückzubringen. Jedes Buch zeigt das Bild einer Geisel, sei es eine vermisste, befreite oder ermordete Person. Besucher können nicht nur die Bücher betrachten, sondern auch aktiv teilnehmen, indem sie eigene Botschaften hinterlassen oder die Gedanken anderer nachvollziehen.

 

"Diese Bücher verkörpern die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr der Geiseln," erklärte Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. Er betonte, dass hinter jeder Zahl ein realer Mensch mit einem individuellen Leben und Schicksal steht. "Es ist von unschätzbarem Wert, dass wir die Geiseln nicht als anonyme Zahlen wahrnehmen, sondern als Menschen mit Gesichtern, Geschichten und Familien."

 

Sobotka ruft zur Bewusstseinsbildung auf

Nationalratspräsident Sobotka erinnerte in seiner Ansprache daran, dass sich nach wie vor 100 Menschen in der Gewalt einer Terrororganisation befinden. Die Situation sei "unerträglich", fügte er hinzu, und werde in den Medien kaum mehr thematisiert. Die Ausstellung solle nicht nur das Bewusstsein für das Leid der Geiseln schärfen, sondern den Besuchern auch die Möglichkeit geben, ihre eigenen Gedanken in die Bücher einzubringen. "Wir dürfen nicht zulassen, dass das Schicksal dieser Menschen in Vergessenheit gerät," betonte er eindringlich.

 

Die Ausstellung ist vom 12. bis 14. September für die Öffentlichkeit im Parlament zugänglich. Während der internationalen Antisemitismuskonferenz am 10. und 11. September bleibt das Parlament allerdings für die Öffentlichkeit geschlossen. Besucher haben die Gelegenheit, unter Anleitung der Künstler ihre eigenen Beiträge zu verfassen.

 

Weitere Informationen sowie eine digitale Version der Ausstellung finden sich auf der Website des Projekts unter www.cominghomesoon.online.   

 

 

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


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