DMZ – GESUNDHEIT ¦ Patricia Jungo
Dass billig und gut sehr oft weit auseinander liegen, ist eigentlich nichts Neues. Dennoch lassen sich zunehmend viele Menschen durch sehr billige Produkte in Versuchung führen. Diese Produkte reisen um die Welt und finden überall ihre Abnehmer, auch in Europa.
Dabei wird oft gar nicht gefragt, wie es wohl um die Sicherheit steht. Die chinesischen Billighändler wie AilExpress, Shein und Temu sind derzeit in aller Munde. Ihre Billigprodukte bringen ihnen aufgrund der verkauften Masse ein wahres Vermögen ein. Doch auch hier stellt sich die Frage nach der Sicherheit. Es ist anzunehmen, dass da nicht wirklich gross hingeschaut wird. Wenn dies aber dann einmal getan wird, können sich einige böse Überraschungen zeigen. Diese Erfahrung machten auch die südkoreanischen Behörden bei ihren Ermittlungen. Bei vielen Produkten, darunter auch solche mit intensivem Hautkontakt, wurden giftige Inhaltsstoffe entdeckt, die jeden Grenzwert weit übersteigen.
Die Giftstoffanalyse wurde für 144 chinesische Produkte aus dem Online-Billighandel durchgeführt, welche ebenfalls in der EU zu haben sind. Bei Schuhen von Shein wurde ein hoher Anteil von Phthalaten, Weichmachern festgestellt. Diese sollen für mehr Flexibilität sorgen, stellen aber für Menschen ein Gesundheitsrisiko dar. Man fand sogar ein Paar Schuhe, dessen Werte die grenzlich vorgesehene Grenze um das 229-Fache überstiegen. Phthalate sind vor allem dafür bekannt, dass sie die Fortpflanzung beeinträchtigen, indem sie die Spermienzahl bis zur Unfruchtbarkeit vermindern und auch für das Auslösen von Frühgeburten verantwortlich sind. Dies berichtete das Umweltbundesamt in Seoul.
Des Weiteren entdeckten die Beamten auf verschiedenen Mützen sehr viel Formaldehyd. Dieser pilzabtötende und konservierende Stoff reizt die Schleimhäute und gilt als krebserregend. Bei der Firma Shein sah es ähnlich aus: Bei zwei Nagellacken stellte man grosse Mengen Dioxan fest, welches die Leber vergiftet und auch Krebs auslösen kann. In Sandalen von Temu fanden die südkoreanischen Prüfer auch das Schwermetall Blei.
Dabei waren die Sohlen mit Bleimengen verseucht, welche den gesetzlichen Grenzwert gar 11-mal überstiegen. In einigen Fällen ist es geradezu erschreckend, wie weit billg und gut auseinander liegen. Natürlich sind nicht alle Produkte der genannten Anbieter von so hohen Giftwerten betroffen. Aber für den Kunden ist es ein Ding der Unmöglichkeit, genau zu wissen, welches Produkt den Gesetzeswerten entspricht und welches diese weit sprengt. Das macht die Sache nicht einfacher.
Quelle
±futurezone.at/trendsderzukunft.de±
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