DMZ – WELT ¦ Anton Aeberhard ¦
KOMMETAR
In den letzten Wochen ist die Sorge um eine erneute Zunahme von COVID-19-Fällen weltweit gewachsen. Laut aktuellen Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stiegen die Krankenhauseinweisungen zwischen Ende Juni und Juli um elf Prozent, während die Intensivstationseinweisungen um drei Prozent zunahmen. Dr. Maria Van Kerkhove von der WHO erklärte, dass in 84 Ländern der Anteil positiver Tests auf SARS-CoV-2 kontinuierlich ansteigt.
Auch die Zahl der COVID-bedingten Todesfälle ist um 26 Prozent gestiegen. Dennoch mahnt die WHO zur Vorsicht bei der Interpretation der Daten, da Testungen und Sequenzierungen in vielen Ländern zurückgegangen sind und Verzögerungen bei der Datenübermittlung auftreten.
Globale Zunahme der Infektionen?
Ziyad Al-Aly, ein Experte von der Washington University in St. Louis, USA, betont die Bedeutung, den Anstieg der Krankenhauseinweisungen ernst zu nehmen. Er verweist darauf, dass eine COVID-Welle in Singapur dem aktuellen Anstieg in den USA vorausging, und weist darauf hin, dass in vielen Ländern unzureichende Daten erfasst werden, was die Einschätzung der Lage erschwert.
Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass die Zahl der COVID-Krankenhausaufenthalte immer noch unter dem Niveau des letzten Winters liegt. Paul Hunter, Professor für Medizin an der University of East Anglia, führt dies auf die geringere Schwere der aktuellen Infektionen im Vergleich zum Beginn der Pandemie zurück.
Neue Varianten als Treiber der Sommerwelle
Der jüngste Anstieg der COVID-Fälle wird unter anderem auf neue Untervarianten, sogenannte FLiRTs, zurückgeführt. Diese sind Nachkommen der JN.1-Variante, einer Omikron-Abwandlung, die zusätzliche Mutationen aufweist. Die FLiRT-Varianten, darunter KP.2, KP.3 und JN.1.7.1, tragen Mutationen, die ihre Übertragbarkeit und möglicherweise ihre Fähigkeit, dem Immunsystem zu entgehen, beeinflussen.
Die aktuellen Daten deuten jedoch nicht darauf hin, dass diese Varianten gefährlicher sind als frühere. Al-Aly mahnt zur Vorsicht und betont, dass es noch zu früh sei, um definitive Aussagen über die Gefährlichkeit der neuen Varianten zu treffen.
Gründe für den Anstieg im Sommer
Ein wesentlicher Faktor für den Anstieg der Infektionen scheint die nachlassende Immunität in der Bevölkerung zu sein. Die Immunität nach einer Infektion oder Impfung hält durchschnittlich vier bis sechs Monate an, sodass die durch frühere Impfungen oder Infektionen erworbene Immunität nun nachlässt. Besonders gefährdete Gruppen wie ältere Menschen sollten daher zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um sich vor einer Infektion zu schützen.
Paul Hunter weist darauf hin, dass die meisten aktuellen COVID-Krankenhausaufenthalte in Großbritannien ältere oder gesundheitlich vorbelastete Menschen betreffen. Er rät diesen Personen, ihre Impfungen regelmäßig aufzufrischen, um den Schutz aufrechtzuerhalten.
Fazit
Auch wenn die Zahl der COVID-Infektionen im Sommer leicht angestiegen ist, bleibt die Situation unter Kontrolle. Es ist jedoch wichtig, wachsam zu bleiben und besonders gefährdete Gruppen zu schützen. Die fortlaufende Überwachung und Anpassung der Schutzmaßnahmen bleibt unerlässlich, um das Risiko weiterer Infektionswellen zu minimieren.
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