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Bern – Das Bundesamt für Rüstung, armasuisse, hat einen Ideenwettbewerb ins Leben gerufen, um innovative Verfahren für die umweltfreundliche und sichere Bergung von Munition in Schweizer Seen zu entwickeln. Die besten drei Einsendungen werden mit insgesamt 50.000 Franken prämiert. Obwohl die Vorschläge nicht direkt umgesetzt werden, könnten sie als Basis für weitere Untersuchungen oder Forschungsprojekte dienen.
Zwischen 1918 und 1964 wurden in mehreren Schweizer Seen, darunter der Thuner-, Brienzer- und Vierwaldstättersee, große Mengen an militärischer Munition versenkt. Diese umfasst sowohl Problemmunition als auch überschüssige oder veraltete Munition in einwandfreiem Zustand sowie Produktionsfehlchargen. Die Munition befindet sich in einer Tiefe von 150 bis 220 Metern.
Mit dem Wettbewerb will armasuisse Hochschulen und die Industrie einbeziehen, um Lösungen für eine potenziell notwendige Bergung der Munition zu finden. Dies könnte relevant werden, falls zukünftige Seewassermonitorings unerwartete Schadstofffreisetzungen durch die versenkte Munition aufdecken.
Der Bereich Wissenschaft und Technologie von armasuisse organisiert den Wettbewerb offen und anonym. Ab dem 7. August 2024 sind die Wettbewerbsunterlagen auf der Ausschreibungsplattform simap.ch unter der Nummer #520-01 verfügbar. Einsendungen sind bis zum 6. Februar 2025 möglich. Eine Expertenjury, bestehend aus Vertretern von Behörden, Instituten und Hochschulen, wird die Beiträge bewerten. Die Gewinner werden im April 2025 bekannt gegeben.
Herausforderungen bei der Munitionsbergung
Eine Analyse im Jahr 2005 zeigte, dass damalige Bergungsmethoden erhebliche Schlammaufwirbelungen und hohe Risiken für das Ökosystem der Seen verursachen würden. Die Munition ist von einer bis zu zwei Meter dicken Sedimentschicht bedeckt, deren Aufwirbelung zu Sauerstoffmangel und damit zur Schädigung des Sees führen könnte.
Weitere Herausforderungen umfassen schlechte Sichtverhältnisse, Explosionsrisiken, Wassertiefe, Strömung sowie die unterschiedlichen Größen (4 mm bis 20 cm) und Gewichte (0,4 g bis 50 kg) der Munition. Während die meisten Teile aus magnetischem Eisen bestehen, sind einige Zünder aus nicht-magnetischem Kupfer, Messing oder Aluminium gefertigt. Diese Faktoren erschweren eine umweltfreundliche Bergung erheblich.
Links:
- Umweltfreundliche und sichere Bergungsmethoden von Munition aus Schweizer Seen
- Munition in Schweizer Seen
- Umweltfreundliche und sichere Bergung von Munition in Schweizer Gewässern
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