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Kulturstaatsministerin Claudia Roth unterstützt mit Mitteln aus dem Förderprogramm „JUGEND erinnert“ bundesweit zwölf Bildungsträger, die neue Projektideen zur Aufarbeitung der Geschichte der NS-Verbrechen mit und für junge Menschen entwickelt haben. Für die Weiterentwicklung und Umsetzung dieser Projekte in den Jahren 2024 und 2025 stehen in der ersten Auswahlrunde zur Förderlinie „JUGEND erinnert engagiert“ insgesamt rund 600.000 Euro zur Verfügung.
Dazu erklärte Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Die ausgewählten Projekte zeigen eindrucksvoll, wie eine moderne Erinnerungskultur ausgestaltet werden kann, mit der wir junge Menschen wirkungsvoll erreichen. Die neuen Bildungsformate überzeugen vor allem durch altersgerechte Zugänge und innovative, oft lokale Ansätze. Viele Projekte holen die jungen Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit ab, indem sie Verknüpfungen schaffen zwischen dem Gestern und Heute und gemeinsam mit den Teilnehmenden zeitgemäße Erinnerungsformen wie multimediale Stadtteilführungen oder Podcasts entwickeln. So gelingt die Vermittlung historischen Wissens, eine intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte des nationalsozialistischen Deutschlands und eine nachhaltige Erinnerungsarbeit.“
Die Auswahl der geförderten Projekte beruht auf den Empfehlungen einer unabhängigen Jury. Die Projekte spiegeln das breite Spektrum der im nationalsozialistischen Deutschland von Verfolgung und Gewalt bedrohten Opfergruppen. So werden junge Menschen, Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende unter fachlicher Begleitung die Ausgrenzung und Ermordung von Jüdinnen und Juden, von Menschen mit Einschränkungen im Rahmen der NS-Krankenmorde, die Verfolgungserfahrung von queeren Menschen, nonkonformen Jugendorganisationen oder Sinti und Roma untersuchen, neue Erkenntnisse sammeln und Vermittlungsformate entwickeln. Die Träger der Projekte reichen von Jugendorganisationen, Vereinen der Jugendselbstorganisation, Betroffenenverbänden, Vereinen der Jugendbildungsarbeit bis zu lokalen Bildungseinrichtungen.
Die Förderlinie zur Aufarbeitung der NS-Geschichte des Bundesprogramms „JUGEND erinnert“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert in Zusammenarbeit mit der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) Projekte der außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit mit jungen Menschen.
Im Rahmen des Programms können Fördermittel für zwei Schwerpunkte bei der Stiftung EVZ beantragt werden: Im Förderschwerpunkt „JUGEND erinnert engagiert“ werden Projekte von Trägern der historisch-politischen Jugendbildung oder der Aus- und Fortbildung im öffentlichen Bereich gefördert, die Begegnungsräume zur Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus mit und für junge Menschen entwickeln. Dafür können Mittel für Projektlaufzeiten von bis zu einem Jahr beantragt werden. Die maximale Fördersumme beträgt 60.000 Euro.
Die Förderlinie „JUGEND erinnert vor Ort“ richtet sich an Gedenkstätten und Geschichtsinitiativen, die gemeinsam mit jungen Menschen innovative, digitale und audiovisuelle Vermittlungsformate zur Real- und Wirkungsgeschichte des Nationalsozialismus entwickeln. Gefördert werden Projekte mit einer Laufzeit von einem bis zweieinhalb Jahren. Für jedes Projekt stehen zwischen 80.000 Euro bis zu 200.000 Euro zur Verfügung. Die Auswahl der geförderten Projekte dieser Förderlinie erfolgt in Kürze.
Durch diese Förderungen soll nicht nur das Wissen um die Verbrechen des Nationalsozialismus bewahrt, sondern auch eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart geschlagen werden. Die Projekte zielen darauf ab, eine kritische und reflektierte Auseinandersetzung mit der Geschichte zu fördern und somit einen wichtigen Beitrag zur politischen Bildung und zur Stärkung der Demokratie zu leisten.
Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG
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