CH: Energiesysteme im «Globalen Süden» resilienter machen: Energieplanung in Ghana als Vorbild für die ganze Welt

Wie muss die Infrastruktur aussehen, damit eine möglichst sichere und nachhaltige Energieversorgung gewährleistet werden kann? Dieser Frage hat sich das MEASURES-Projekt am Fallbeispiel von Accra (Ghana) gewidmet. Bild: MEASURES Project
Wie muss die Infrastruktur aussehen, damit eine möglichst sichere und nachhaltige Energieversorgung gewährleistet werden kann? Dieser Frage hat sich das MEASURES-Projekt am Fallbeispiel von Accra (Ghana) gewidmet. Bild: MEASURES Project

DMZ – WISSENSCHAFT / MM ¦ AA ¦  Wie muss die Infrastruktur aussehen, damit eine möglichst sichere und nachhaltige Energieversorgung gewährleistet werden kann? Dieser Frage hat sich das MEASURES-Projekt am Fallbeispiel von Accra (Ghana) gewidmet. Bild: MEASURES Project

 

Dübendorf, St. Gallen und Thun – Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Mashael Yazdanie von der Empa hat einen innovativen Ansatz entwickelt, um Energiesysteme im „Globalen Süden“ angesichts des Klimawandels resilienter zu gestalten. Das Projekt, bekannt als „MEASURES“ (Modeling Approaches for Sustainable and Resilient Energy Planning), verwendet Ghana als Fallbeispiel, um Modellansätze zu erweitern und auf globale Herausforderungen anzupassen.

 

Zukunftsorientierte Energieplanung im „Globalen Süden“

Wie sollten wir unsere Energieplanung an zukünftige Herausforderungen anpassen? Welche Rolle spielen klimabedingte Veränderungen, sozioökonomische Faktoren und technische Schwierigkeiten bei der Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme? Und wie kann ein Ansatz aussehen, der über die Perspektive europäisch-industrialisierter Länder hinausgeht? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des interdisziplinären „MEASURES“-Projekts, das 2020 startete und bis 2023 durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) gefördert wurde.

 

Ziel des Projekts war es, Modellansätze zu entwickeln, die verschiedene Dimensionen wie Energiebedarf, Infrastruktur, Klimadaten, Widerstandsfähigkeit sowie sozioökonomische Faktoren berücksichtigen. Die Forscher konzentrierten sich dabei auf Aspekte, die in traditionellen Energiemodellen oft unberücksichtigt bleiben, wie extreme Wetterereignisse, Migration, informelle Wirtschaftssysteme, instabile Währungen und unterdrückter Energiebedarf aufgrund mangelnder Infrastruktur oder finanzieller Mittel. Ghana, mit seinen spezifischen Herausforderungen, stellte ein ideales Studienfeld dar.

 

Energieplanung in Accra: Einblicke und Empfehlungen

Das Team untersuchte die Energieplanung rund um Accra, die Hauptstadt Ghanas, und analysierte verschiedene Szenarien. Dabei wurden Fragen zu klimabedingten Veränderungen, regionaler Migration, der informellen Wirtschaft und der Auswirkung der Währungsabwertung auf die Infrastrukturentwicklung gestellt. Das Open-Source Modellierungs-Tool „OSeMOSYS“ half bei der Erstellung eines detaillierten Energiesystems für Accra und lieferte Optimierungsvorschläge hinsichtlich Kosten, CO₂-Belastung und Widerstandsfähigkeit.

 

Eine zentrale Erkenntnis des Modells war, dass Investitionen in Photovoltaik und Windenergie besonders anfällig für Währungsabfälle sind. Die Studie empfiehlt daher, dass solche Investitionen möglichst frühzeitig getätigt werden sollten, um die finanzielle Belastung für den Staat zu minimieren. Darüber hinaus wird empfohlen, das Transportsystem zu elektrifizieren und Abfall systematisch zu sammeln und energetisch zu nutzen, um ein nachhaltiges und klimafreundliches Energiesystem aufzubauen.

 

 

 

 

Herausgeber
Eidg. Materialprüfungs- und Forschungsanstalt

http://www.empa.ch 


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