DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
Wien – Ein von ÖVP und Grünen vorgelegter Gesetzesantrag enthält ein Digitalisierungspaket für die Schulen (4100/A). Damit sollen Vereinfachungen für die Schulverwaltung sowie für die Bürger
durch Digitalisierung erreicht werden. Ziel seien eine zeitgemäße Verwaltung und Interaktion zwischen Schulen, Schüler und deren Erziehungsberechtigten. Zudem enthält der Gesetzesantrag weitere Änderungen, beispielsweise eine Ausdehnung der zeitlichen Befristung von Schulversuchen.
Der von der ÖVP und den Grünen vorgelegte Gesetzesantrag zielt darauf ab, die Schulverwaltung und den Austausch zwischen Bildungseinrichtungen, Schüler und Eltern zu modernisieren und zu vereinfachen. Dies soll durch ein umfassendes Digitalisierungspaket erreicht werden, das verschiedene Aspekte des Schulalltags digitalisiert und somit effizienter gestaltet.
Digitale Zeugnisse und Schulausweise
Eine zentrale Neuerung des Pakets ist die Digitalisierung von Schulzeugnissen. Zukünftig sollen diese nicht nur während der Schulzeit, sondern auch darüber hinaus dauerhaft digital verfügbar sein. Anstelle der traditionellen Unterschrift und des Rundsiegels wird eine Amtssignatur auf den Dokumenten angebracht. Zudem wird ein digitaler Schülerausweis, die sogenannte edu.digicard, eingeführt. Diese kann von Schüler
bzw. bei unter 14-Jährigen durch deren Erziehungsberechtigte kostenlos beantragt werden, vorausgesetzt sie loggen sich mit ihrer ID Austria am Bildungsportal ein. Ab September 2024 soll die edu.digicard in die Ausweisplattform der Republik Österreich integriert werden.
Zur weiteren Vereinfachung der Verwaltung ist ein verbesserter Datenaustausch zwischen Lehrlingsstellen und Berufsschulen vorgesehen.
Längere Dauer für Schulversuche
Die derzeit bestehende zeitliche Befristung für Schulversuche hat sich in der Praxis als unzureichend erwiesen. Daher sieht das Digitalisierungspaket eine Änderung im Schulorganisationsgesetz vor, die die Befristung von Schulversuchen auf die doppelte Dauer des Bildungsganges ausdehnt. Dies soll sicherstellen, dass mindestens ein oder zwei Jahrgänge einen Schulversuch abschließen können, wodurch eine Evaluierung des Schulversuchs auf Basis von Ergebnisdaten stattfindet und nicht nur durch Befragungen über die Zufriedenheit.
Datenerfassung zu Sommerschulen
Die Organisation der Sommerschule, einer Form des Förderunterrichts in der unterrichtsfreien Zeit, soll ebenfalls durch digitale Maßnahmen erleichtert werden. Die Zusammenarbeit der Schule, an deren Standort die Sommerschule stattfindet, der Schule, die Schüler in die Sommerschule schickt, und der Bildungsdirektion wird durch verbesserte Datenerfassung unterstützt. Diese Daten sollen in pseudonymisierter Form für statistische Auswertungen und Controlling-Zwecke genutzt und an die Statistik Österreich übermittelt werden, um die Bundesstatistik zum Bildungswesen zu erstellen.
Dieses Digitalisierungspaket stellt einen wichtigen Schritt zur Modernisierung und Effizienzsteigerung im österreichischen Bildungssystem dar. Durch die Einführung digitaler Lösungen wird nicht nur der Verwaltungsaufwand reduziert, sondern auch die Interaktion zwischen allen Beteiligten verbessert.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
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