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AT: Genderbias in KI: Chancen und Herausforderungen aus feministischer Sicht

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦        Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) (Copyright: Parlamentsdirektion/Johannes Zinner)   

 

Wien – Eine bahnbrechende Studie aus dem Jahr 2022, noch vor der Einführung von ChatGPT, enthüllte heute, dass jedes zweite KI-System einen "Genderbias" aufweist, der geschlechtsspezifische Diskriminierung verstärken und perpetuieren kann. Sabine Theresia Köszegi, Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation an der TU Wien, präsentierte diese Erkenntnisse bei einer Veranstaltung im Parlament anlässlich des Internationalen Frauentags.

 

Die Untersuchung offenbarte, dass die Dominanz männlicher Akteure im IT-Bereich einen maßgeblichen Beitrag zu diesem Bias leistet. Zudem wird KI zunehmend für die Ausübung sexueller Gewalt gegen Frauen, beispielsweise durch KI-generierte Deep Fakes, missbraucht. Laut Recherchen der renommierten Journalistin Ingrid Brodnig wurden KI-generierte Bilder von Taylor Swift allein auf X (vormals Twitter) mehr als 45 Millionen Mal aufgerufen, bevor das Posting entfernt wurde.

 

Trotz dieser bedenklichen Entwicklungen eröffnet KI aus feministischer Perspektive auch Chancen. Dies diskutierte man heute bei der Veranstaltung zum Thema "Frauen und KI – Diskriminierungsfalle oder feministischer Aufschwung", zu der Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures ins Hohe Haus geladen hatte. Bures zitierte Mira Murati, die Frau hinter ChatGPT, und betonte, dass die Gestaltung von KI die Chance bietet, die Welt aktiv mitzugestalten.

 

Jedoch warnte Bures vor den Gefahren, Maschinen mit Klischees und Rollenbildern zu füttern, da dies Ungleichheiten reproduzieren und verstärken könne. Sie verwies auf den AMS-Algorithmus, der männlichen Nutzern technikaffine Jobperspektiven vorschlug, während Frauen in traditionelle weibliche Berufe gelenkt wurden.

 

Dennoch besteht die Hoffnung, dass KI ein "goldenes Zeitalter der Gleichberechtigung" einläuten könnte, so Bures. Es sei unerlässlich, dass feministische Perspektiven bei der Entwicklung dieser Technologie berücksichtigt werden, betonte die Zweite Nationalratspräsidentin abschließend.

 

 

Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦ 


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