DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
Der Frauengesundheitsbericht 2022 markiert einen bedeutenden Schritt in Richtung einer geschlechtersensiblen Gesundheitsversorgung. In einer Zeit, in der klassische Gesundheitsberichte oft noch immer primär auf Männer ausgerichtet sind, bietet dieser Bericht erstmals seit über einem Jahrzehnt eine umfassende Analyse der gesundheitlichen Lage von Frauen und Mädchen in Österreich.
Basierend auf einer breiten Literatur- und Datenrecherche werden verschiedene Aspekte der weiblichen Gesundheit beleuchtet. Von Körper- und Selbstbildern über Menstruationsgesundheit bis hin zur gynäkologischen Versorgung werden wichtige Themen angesprochen. Auch sexuelle Gesundheit, reproduktive Selbstbestimmung, psychische Gesundheit und die Auswirkungen von Gewalt gegen Frauen finden Beachtung.
Ein zentrales Ergebnis des Berichts ist die Feststellung, dass Frauen im Durchschnitt rund 20 ihrer 84 Lebensjahre in mittelmäßiger bis schlechter Gesundheit verbringen, wobei gynäkologische Erkrankungen einen signifikanten Beitrag zur Krankheitslast leisten. Zudem sind Frauen häufiger von Depressionen und Demenz betroffen als Männer.
Trotz dieser Erkenntnisse fehlen weiterhin repräsentative Daten zu vielen frauenspezifischen Gesundheitsfragen in Österreich. Der Bericht wurde im Gesundheitsausschuss diskutiert und ohne die Zustimmung der FPÖ zur Kenntnis genommen.
Der Frauengesundheitsbericht 2022 ist ein wichtiger Schritt, um die Gesundheitsversorgung von Frauen zu verbessern und auf ihre Bedürfnisse einzugehen. Es bleibt jedoch eine Herausforderung, weiterhin an der Erfassung und Analyse geschlechtsspezifischer Gesundheitsdaten zu arbeiten, um eine umfassende und geschlechtersensible Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
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