Solarenergie und Kernkraft: gemeinsam stark?

Bild: Holtec International
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DMZ – INNOVATIONEN ¦ Patricia Jungo ¦  Bild: Holtec International

 

Zusammen soll man stärker sein; dies scheint auch bei Kern- und Solarenergie der Fall zu sein. Davon ist zumindest Kris Singh, Chef des Unternehmens Holtec International in Jupiter im US-Bundesstaat Florida überzeugt. Daher will er Kombikraftwerke bauen, bei denen die Kräfte von Kern- und Solarenergie verbunden werden.

 

Die Kombikraftwerke bestehen zum einem aus einem mit 300 Megawatt relativ kleinen Kernkraftwerk, SMR-300 genannt (SMR=Small Modular Reactor), einem Solarturm und einem Hochtemperaturspeicher. Darin wird die Wärmeenergie auf einem Niveau von mehreren 100 Grad Celsius zwischengelagert. Die den Solarturm umgebenden Parabolspiegel folgen dem Lauf der Sonne, konzentrieren deren Wärmestrahlen und lenken sie in einen Behälter unter der Turmspitze.

 

Die Keramikkugeln im Behälter werden bis zu 900 Grad Celsius heiß und die durchströmende Luft transportiert sie in den Wärmespeicher. Besteht Normalbetrieb, so werden die durch den Reaktor erzeugte Wärme sowie ein Teil der Sonnenenergie zur Erzeugung von Dampf eingesetzt. Dieser wiederum hat die Aufgabe einen Turbogenerator zur Stromerzeugung anzutreiben.

 

Die Wärmemenge, die nicht genutzt wird, wird im Speicher aufbewahrt, um zusätzlichen Dampf zu produzieren nach Sonnenuntergang oder bei einer dichten Wolkendecke. Singh ist auch der Meinung, dass es ausreichend Baugrund gibt. Ihm sind stillgelegte Kohlekraftwerke ein Dorn im Auge. Diese könnten abgerissen und durch Combined Nuklear/Solar Power Plant (CNSP) ersetzt werden. Solche Gelände würden genug Platz für alle Komponenten bieten.

 

Ein weiterer Vorteil sei, dass die vorhandene Infrastruktur zur Stromeinspeisung genutzt werden könne. Zusammen sind Reaktor und Solarkraftwerk weitgehend wetterunabhängig. Da zumindest die Stromerzeugung planbar ist, kann auch bei Dunkelflaute, also bei schwachem Wind und fehlender Sonneneinstrahlung, noch Strom produziert werden kann.

 

Wie Singh betont, verbindet das Konzept die Vorteile der Kernenergie mit denen der Solarenergie. So weise CNSP einen viel höheren thermodynamischen Wirkungsgrad auf als das Kernkraftwerk allein und würde Solarenergie zu einem integralen Bestandteil der Grundlastversorgung machen. Auf dem Gelände der Palisades Nuclear Power Plant am Ostufer des Michigansees im US-Bundestaat Michigan soll ein erstes Kernkraftwerk entstehen, wenn auch noch ohne Solaranlage.

 

 

 

±via/trensderzukunft.de±

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