DE: Nominierungen für den Deutschen Drehbuchpreis 2024 

DMZ –  KULTUR ¦ MM ¦ AA ¦                         

 

Gestern hat Kulturstaatsministerin Claudia Roth die Nominierungen für den Deutschen Drehbuchpreis 2024 bekannt gegeben, basierend auf den Vorschlägen einer unabhängigen Fachjury. Dieser Preis für das beste unverfilmte Drehbuch ist die herausragendste und höchstdotierte nationale Auszeichnung im Bereich des Drehbuchschreibens. Schon die Nominierung wird mit einem Preisgeld von 5.000 Euro prämiert, während der Deutsche Drehbuchpreis in Gold mit 10.000 Euro dotiert ist. Zusätzlich kann die Weiterentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs mit bis zu 20.000 Euro gefördert werden.

 

Die Preisverleihung des Deutschen Drehbuchpreises findet am 16. Februar 2024 im Rahmen des Empfangs des Deutschen Drehbuchverbands anlässlich der Berlinale statt.

Die Nominierten für den Deutschen Drehbuchpreis 2024 sind (mit Jurybegründung):

 

„Als Bestie bin ich aufgewacht“ von Sandra Schröder

Margo, 14 Jahre alt, verlässt nach dem Tod ihrer Mutter ihr Zuhause, um einer Unterbringung im Heim zu entgehen. Bei ihrem Vater in einer namenlosen Kleinstadt angekommen, entpuppt sich dieser als gefühlskalt und abweisend. Doch Margo, tough und stark, verbirgt ihre wahren Gefühle hinter Lakonie und einer großen Klappe. Auch wenn der Vater sein Einkommen mit illegalen Hundekämpfen bestreitet, beißt sie sich durch. Die Geschichte von Sandra Schröder über die Beharrungskräfte eines Kindes in einer feindlichen Erwachsenenwelt ist beeindruckend souverän und glaubwürdig erzählt. Ein starkes neues Talent für den deutschen Film.

 

„Das Herz keine Mördergrube“ nach einer wahren Geschichte von Petra Lüschow

Winsen an der Aller, 1996. Petra Lüschow entfacht ein lebensnahes, emotionales und packendes Liebesdrama. Margit und Friedrich sind seit 30 Jahren verheiratet und trotz schwieriger Familiensituation in Leidenschaft verbunden. Doch das Paar hütet Geheimnisse vor der Welt und voreinander. Die Katastrophe kommt leise und ist ungeheuerlich, entfesselt durch Gewalt aus Eifersucht. Die Geschichte fließt jedoch am Ende wieder zurück und wird still in der Ruhe der Herzen, die die beiden Hauptfiguren zusammenhält. Petra Lüschow entführt uns in Eheprobleme, Alkoholsucht und Familienlügen, erzählt zärtlich und gefühlvoll in starken Bildern von der Loyalität eines Paares, das über Gewalt und Lebenslügen hinaus zusammenbleibt. Ein leidenschaftliches Psychogramm einer Liebe, großartig und sehr berührend.

 

„Mama?“ von Uli Klingenschmitt

Uli Klingenschmitts Drehbuch führt uns in die Welt von Tini, einer jungen alleinerziehenden Mutter, die sich in ihrer Rolle gefangen fühlt. Tini will aus diesem Gefängnis ausbrechen, autark sein, als lebendige Frau leben und lieben. Gleichzeitig möchte sie eine gute Mutter sein. Um diesem Zwiespalt zu entkommen, trifft Tini eine brutale und radikale Entscheidung.

Dieses Buch geht über ein klassisches Sozialdrama hinaus und erzählt raffiniert über drei Zeitebenen von Tinis Dilemma und Tragik. Es findet einen lakonischen Ton, ohne jemals den Zeigefinger zu erheben, und schafft eine vielschichtige und authentische Protagonistin. Tini, eine komplexe und widersprüchliche Anti-Heldin, provoziert starke Reaktionen. Selten erleben wir im deutschen Kino solch intensive und bewegende Geschichten.

 

Die Jury setzt sich aus Elke Brand, Jan Braren, Elisabeth Burghardt, Karin Kaci, Toks Körner und Edzard Onneken zusammen.

 

 

 

 Quelle / Herausgeber: PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG

Kommentar schreiben

Kommentare: 0