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Ed Yong und sein wichtiger Beitrag zur Aufklärung über Long Covid

Ed Yong (Twitter)
Ed Yong (Twitter)

DMZ – MEDIEN ¦ Anton Aeberhard ¦      Ed Yong (Twitter)

 

Der renommierte Wissenschaftsjournalist Ed Yong hat sich durch seine Berichterstattung über die Langzeitfolgen von Covid-19 als Wegbereiter für einen einfühlsameren und aufklärenden Journalismus erwiesen. In seinem Artikel "Reporting on Long Covid Taught Me to Be a Better Journalist," veröffentlicht am 11. Dezember 2023, schildert Yong nicht nur die Herausforderungen von Menschen, die mit Long Covid leben, sondern auch seine eigenen Erkenntnisse und Veränderungen in seiner journalistischen Herangehensweise.

 

Die Covid-19-Pandemie hat uns gelehrt, dass ihre Auswirkungen weit über die anfänglichen Annahmen hinausgehen. Yong, der die Pandemie intensiv begleitet hat, hebt besonders die Langzeitfolgen von Covid-19 hervor, die oft übersehen wurden. Der Artikel zeigt auf, wie diese Berichterstattung nicht nur eine Information übermittelt, sondern auch als Instrument der Empathie dient.

 

Yong betont, dass die Wissenschaft nicht die objektive, neutrale Kraft ist, als die sie oft dargestellt wird. Vielmehr sei sie ein menschliches Bestreben, ständig von Kultur, Werten und Politik beeinflusst. Dies trifft besonders auf Krankheiten wie Long Covid zu, die vorwiegend Frauen betreffen und leicht von einer sexistischen und kapitalistischen Gesellschaft herabgesetzt werden. Hierbei wird deutlich, dass Long Covid nicht nur ein Gesundheitsproblem ist, sondern auch ein gesellschaftliches, das entsprechend behandelt werden muss.

 

Die Berichterstattung über Long Covid hat Yong dazu gebracht, gängige journalistische Normen und Vorurteile zu überdenken. Er erkennt an, dass Journalisten oft skeptischen Stimmen Vorrang geben, anstatt sich auf die tatsächlich leidenden Patienten zu konzentrieren. Yong plädiert dafür, diejenigen, die unter Long Covid leiden, als aktive Protagonisten ihrer eigenen Geschichten zu betrachten und ihre Expertise zu würdigen, die oft tiefer geht als die vieler Wissenschaftler.

 

Die Sensibilität des Autors gegenüber den Bedürfnissen von Long-Haulern spiegelt sich auch in seiner Interviewmethode wider. Er gibt den Betroffenen Raum, ihre Geschichten zu erzählen, und passt sich ihren Gesundheitszuständen an. Diese Herangehensweise ermöglicht es Yong, nuanciert über die verschiedenen Aspekte der Krankheit zu berichten und Missverständnisse zu vermeiden.

 

Die positive Resonanz auf seine Artikel hat gezeigt, dass guter Journalismus nicht nur das Bewusstsein seiner Leser formt, sondern auch ganze Netzwerke stärkt. Yong erkennt die gesellschaftliche Verantwortung des Journalismus an und betont, dass die Medien Menschen, die sich unsichtbar fühlen, sichtbar machen können. In einer Zeit, in der die Welt mit Krisen konfrontiert ist, kann Journalismus nicht nur Zeuge des Leidens sein, sondern auch Trost und Verständnis bieten.

 

Die Berichterstattung von Ed Yong über Long Covid ist nicht nur ein Beitrag zur Aufklärung über die Langzeitfolgen von Covid-19, sondern auch ein Plädoyer für einen einfühlsameren und menschenzentrierten Journalismus.

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