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CH: Familien und Familienpolitik in der Schweiz – Herausforderungen im Jahr 2040

DMZ – FORSCHUNG / MM ¦ AA ¦            

 

Bern - Die Eidgenössische Kommission für Familienfragen (EKFF) hat am 5. Dezember 2023 ihr diesjähriges Forum Familienfragen abgehalten und zeitgleich eine Sammelpublikation mit sechs Beiträgen namhafter Expertinnen und Experten zu den zukünftigen Herausforderungen für die Schweiz veröffentlicht.

 

Die Familienpolitik ist seit den 1990er-Jahren ein immer bedeutenderes, vielfältiges und komplexes Politikfeld, das mobilisiert und polarisiert. Die höhere Erwerbstätigkeit beider Eltern im Zuge einer stärkeren Geschlechtergleichstellung, die volkswirtschaftliche Herausforderung des Fachkräftemangels sowie demografische Entwicklungen stellen zentrale Anliegen dar. Auch die steigende Zahl von Kindern in Einelternhaushalten, Kinder- und Familienarmut sowie die wachsende Anzahl von Kindern in Haushalten mit Migrationshintergrund prägen die Diskussion. Das Familienrecht, einschließlich Abstammungs-, Ehe- und Erbrecht, sowie die Besteuerung von Familien- und Einzelhaushalten, sind ebenfalls viel debattierte Themen.

 

Die sechs Diskussionsbeiträge bieten aus verschiedenen Perspektiven neue Gedankenansätze zur Debatte darüber, wie die schweizerische Familienpolitik gestaltet werden muss, um dem gesellschaftlichen Wandel und allen Familienkonfigurationen gerecht zu werden.

Die Beiträge im Überblick:

 

  • Egalitäres Familienreferenzmodell: Meret Lütolf und Pierre Lüssi schlagen ein neues Modell vor, das das Einernährermodell ablösen soll. Dieses Modell ermöglicht es Eltern, bezahlte und unbezahlte Arbeit individuell zu kombinieren, ohne benachteiligt zu werden.
  • Raum- und zeitgerechte Lösungen: Gabriela Muri Koller zeigt auf, wie Wohnverhältnisse und Pendeldistanzen zu Mehrfachbelastungen führen, besonders bei jungen Familien und Patchworkfamilien. Sie entwickelt fünf Maßnahmenpakete für familiengerechte räumliche und zeitliche Lösungen.
  • Wahlfreiheit der Eltern: Ingela Naumann betont, dass die oft zitierte Wahlfreiheit der Eltern bei der Aufteilung der Familien- und Erwerbsarbeit oft keine ist. Sie empfiehlt ein reform-orientiertes Kompromissmodell.
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Anna Hotz und Jasmin Gisiger setzen den Fokus auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Zusammenhang mit dem steigenden Arbeits- und Fachkräftebedarf. Sie schlagen familienpolitische Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen vor.
  • Familienpolitik für Minderheiten: Lalitha Chamakalayil, Heidi Hirschfeld und Oxana Ivanova-Chessex beleuchten die Familienpolitik aus der Perspektive familialer Minderheiten und betonen die Anerkennung verschiedener Lebensrealitäten.
  • Anpassungen im Familienrecht: Ilaria Pretelli und Laura Bernardi zeigen auf, dass aufgrund neuer Reproduktionstechniken Anpassungen im Abstammungs- und Familienrecht notwendig sind. Sie machen Empfehlungen für eine Reform des Schweizerischen Familienrechts.

Die Beiträge werden auf CHSS-Soziale Sicherheit fortlaufend veröffentlicht.

Die EKFF setzt sich für familienfreundliche Rahmenbedingungen ein und stellt spezifisches Fachwissen im Bereich Familienpolitik bereit. Der Kommission gehören 15 Mitglieder aus familienpolitischen Organisationen sowie Instituten der Familienforschung und Fachpersonen aus dem Sozial-, Rechts- und Gesundheitsbereich an.

 

 

 

 

Herausgeber:

Kommissionen des EDI, Bundesamt für Sozialversicherungen

http://www.bsv.admin.ch

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