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Bern - Die Schweiz nimmt entscheidende Maßnahmen, um die Sicherheit der Bevölkerung in der Nähe ihrer Kernkraftwerke zu gewährleisten. Die Armeeapotheke hat in einem beispiellosen Schritt damit begonnen, Jodtabletten in allen Haushalten, Betrieben und öffentlichen Einrichtungen im Umkreis von 50 Kilometern um die Schweizer Kernkraftwerke zu verteilen. Diese Maßnahme folgt den Vorschriften der Verordnung über die Versorgung der Bevölkerung mit Jodtabletten, die der Bundesrat bereits im Jahr 2014 in Kraft setzte.
Diese vorsorgliche Verteilung betrifft Haushalte, Betriebe und öffentliche Einrichtungen im Umkreis der Kernkraftwerke Beznau I/II (AG), Gösgen (SO) und Leibstadt (AG). Um sicherzustellen, dass die Schweizer Bevölkerung geschützt ist, hat die Regierung zwölf Millionen Packungen Jodtabletten erworben. Die Kosten für die Verteilkampagne belaufen sich auf 34 Millionen Franken, wovon die Kernkraftwerkbetreiber zwischen 2021 und 2029 jährlich 1,22 Millionen Franken in die Bundeskasse einzahlen.
Die Verteilung erfolgt gemäß einem 50-Kilometer-Radius um die Schweizer Kernkraftwerke, wie auf einer interaktiven Karte ersichtlich ist. Außerhalb dieses Radius' stellen die Kantone eine angemessene Lagerung von Kaliumiodidtabletten sicher, um im Notfall die gesamte Bevölkerung versorgen zu können.
Das Kernkraftwerk Mühleberg (BE), welches 2019 stillgelegt wurde, gehört nicht mehr zum Pflichtverteilungsgebiet, da es derzeit zurückgebaut wird. Die betroffenen Gemeinden innerhalb des 50-Kilometer-Radius arbeiten zurzeit daran, ihre kantonalen Vorräte zu vervollständigen.
Die Armeeapotheke, als einzige Verwaltungseinheit des Bundes mit Bewilligungen von Swissmedic für Herstellung, Import, Großhandel und Export von Arzneimitteln, ist für die Beschaffung, Lagerung, Verteilung und Entsorgung der Jodtabletten verantwortlich. Ab Oktober 2023 werden die aktuellen violetten Packungen durch orangefarbige ersetzt.
Die Verteilung dieser lebensrettenden Jodtabletten, die nur auf Anordnung der Behörden eingenommen werden dürfen, soll bis Ende April 2024 abgeschlossen sein und umfasst alle Privathaushalte sowie Betriebe und öffentliche Einrichtungen im festgelegten Radius um die genannten Kernkraftwerke. Die Armeeapotheke arbeitet dabei eng mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) und der Schweizerischen Post als Logistikpartnerin zusammen.
Die Kaliumiodidtabletten verhindern die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse und sind nur im Falle eines schweren Kernkraftwerkunfalls mit Radioaktivitätsfreisetzung vorgesehen. Sie dürfen höchstens zehn Jahre gelagert und müssen danach ausgetauscht werden. Abgelaufene Jodtabletten werden fachgerecht entsorgt.
Es ist von höchster Bedeutung, dass die Bevölkerung in der Nähe von Kernkraftwerken angemessen geschützt wird. Dieser Schritt stellt sicher, dass die Schweiz im Falle eines nuklearen Notfalls gut vorbereitet ist.
Hinweis an die Redaktionen: Das Bundesamt für Gesundheit, die Schweizerische Post und die Armeeapotheke organisieren gemeinsam eine Pressekonferenz zur Verteilung von Jodtabletten und der damit verbundenen Logistik am 17. Oktober 2023 in Solothurn.
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