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CH: SLS 2.0: Synchrotron Lichtquelle Schweiz wird für Upgradeprojekt vorübergehend abgeschaltet

Das wohl markanteste Gebäude des PSI: Die SLS ist kreisrund, entsprechend dem Elektronenspeicherring von 288 Metern Umfang, der darin verläuft. (Foto: Paul Scherrer Institut/Michel Jaussi Photography)
Das wohl markanteste Gebäude des PSI: Die SLS ist kreisrund, entsprechend dem Elektronenspeicherring von 288 Metern Umfang, der darin verläuft. (Foto: Paul Scherrer Institut/Michel Jaussi Photography)

DMZ –  FORSCHUNG / MM ¦ AA ¦                          Das wohl markanteste Gebäude des PSI: Die SLS ist kreisrund, entsprechend dem Elektronenspeicherring von 288 Metern Umfang, der darin verläuft. (Foto: Paul Scherrer Institut/Michel Jaussi Photography)

 

Villigen - Die Synchrotron Lichtquelle Schweiz (SLS) am Paul Scherrer Institut (PSI) wird vorübergehend abgeschaltet, um ein umfassendes Upgrade durchzuführen. Das Projekt "SLS 2.0" hat zum Ziel, die Anlage auf den neuesten Stand zu bringen und die Qualität des erzeugten Röntgenlichts zu verbessern. Dies wird es Wissenschaftlern ermöglichen, noch intensivere und genauere Experimente durchzuführen.

 

Am 30. September um 8 Uhr morgens wird die SLS, eine der fünf Großforschungsanlagen des PSI, heruntergefahren. Die Anlage wird für etwas mehr als ein Jahr für die Forschung nicht zur Verfügung stehen, während das Upgrade durchgeführt wird.

 

Die SLS ist die einzige Synchrotron-Forschungsanlage in der Schweiz und wird für wissenschaftliche Experimente in den Bereichen Physik, Materialwissenschaften, Chemie, Biologie und Medizin genutzt. Seit ihrer Inbetriebnahme im Jahr 2001 wurden rund 22.500 Experimente an der Anlage durchgeführt, und etwa 53.000 externe Forscher reisten in den letzten 22 Jahren an, um ihre Studien dort durchzuführen.

 

Das Upgrade wird die Dichte der Röntgenstrahlung deutlich erhöhen, wodurch das Röntgenlicht heller wird und auf einen noch kleineren Durchmesser fokussiert werden kann. Dies ermöglicht es, mehr Proben in derselben Zeit zu untersuchen und die Menge der produzierten wissenschaftlichen Daten in vielen Fällen um den Faktor 40 zu steigern. Darüber hinaus werden Forscher in der Lage sein, größere Bereiche einer Probe abzubilden, und die Auflösung der Bilder wird erhöht, was die Untersuchung noch kleinerer Strukturen ermöglicht.

 

Besonders der 288 Meter lange Elektronenspeicherring wird im Rahmen des Upgrades umfangreiche Veränderungen erfahren, darunter eine neue Vakuumröhre und etwa tausend neue komplexe Magnete, die die Elektronen präzise auf Kurs halten werden. Die SLS wird auch mehrere neue Strahllinien erhalten, darunter die Debye-Beamline, die zur Untersuchung von Materialien und Systemen für die Energiewende genutzt werden soll.

 

Der Forschungsbetrieb an der SLS wird im Januar 2025 wieder aufgenommen, und erste wissenschaftliche Experimente sind für August 2025 geplant. Bis 2026 soll der Wissenschaftsbetrieb vollständig wiederhergestellt sein.

 

Die SLS ist eine wichtige Forschungsinfrastruktur für nationale und internationale Wissenschaftler und wird nach dem Upgrade noch leistungsfähiger sein, um zukünftige wissenschaftliche Herausforderungen anzugehen.

 

 

Über das PSI:

Das Paul Scherrer Institut PSI entwickelt, baut und betreibt große und komplexe Forschungsanlagen und stellt sie der nationalen und internationalen Forschungsgemeinschaft zur Verfügung. Das PSI konzentriert sich auf Zukunftstechnologien, Energie und Klima, Gesundheitsinnovation und Grundlagen der Natur. Die Ausbildung von jungen Forschern ist ein zentrales Anliegen des PSI, das etwa ein Viertel seiner Mitarbeitenden für Postdoktoranden, Doktoranden oder Auszubildende bereitstellt. Das PSI beschäftigt insgesamt 2200 Mitarbeitende und hat ein Jahresbudget von rund CHF 420 Millionen. Das PSI ist Teil des ETH-Bereichs, zu dem auch die ETH Zürich, die ETH Lausanne sowie die Forschungsinstitute Eawag, Empa und WSL gehören.

 

 

 

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Paul Scherrer Institut

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