Poster und grosse Kunstwerke effektvoll platzieren

DMZ –  TIPPS ¦ Maya West ¦                                                        

Einen Raum vervollständigen, für Individualität sorgen, den persönlichen Stil unterstreichen, spannende Kontraste einbringen – das alles kann Kunst, vor allem große Kunst in Form großformatiger Gemälde, Fotografien oder Poster. Doch wie gelingt es, ein großes Kunstwerk wirklich gut in Szene zu setzen? Wir haben die wichtigsten Tipps.

Das richtige Format

An kleinen Bildern gibt es nichts auszusetzen. Sie können toll aussehen an schmalen Wänden oder in origineller Hängung kombiniert und auf einer größeren Fläche verteilt. Doch kleine Bilder bringen auch schnell Unruhe in einen Raum. Und gerade im Wohn- oder Schlafzimmer wirken daher großformatige Kunstwerke oder Poster oftmals besser. Ein großes Gemälde über dem Sofa, die beiden Filmposter über dem Kopfende vom Bett – ein großformatiges Bild wird hier zu einem bewussten Gestaltungselement im Unterschied zu vielen kleinen Bildern, die meist wie ein nachträglicher Einfall wirken.

Der richtige Platz für ein großformatiges Bild ist zunächst eine große, freie Wandfläche. Darüber hinaus gilt die Faustregel: Das Bild sollte mindestens zwei Drittel der Größe vom größten Möbelstück in seiner Nähe haben – bzw. von dem Möbelstück, über dem es hängt. Hängt das Bild an einer komplett freien Wand, sollte es etwa vier Siebtel der Wandbreite einnehmen.

Die richtige Höhe

Manchmal betrachten wir ein Bild und merken, dass etwas nicht stimmt. Es fehlt an Harmonie, doch die Ursache dafür ist schwer zu bestimmen. Viele Menschen machen den Fehler, ein Bild zu hoch aufzuhängen. Daher sollte die Richtlinie eingehalten werden, die auch in Kunstgalerien Anwendung findet. Die Bildmitte sollte sich auf Augenhöhe befinden – also auf einer Höhe von etwa 1,60 Meter. Dann liegt im Idealfall das obere Bilddrittel über der Blickhöhe und etwa zwei Drittel liegen darunter. So wird das Gesamtbild gleich harmonischer.

Wird das Bild über einem Schrank, einer Kommode oder einem Sideboard angebracht, sollte die untere Bildkante nicht mehr als 10 bis 30 Zentimeter über der Oberseite des Möbelstücks liegen. Ähnliches gilt, wenn das Bild über dem Sofa oder der Kopfseite eines Bettes aufgehängt wird. Die untere Rahmenseite sollte sich etwa 20 Zentimeter oberhalb der Rückenlehne befinden.

Harmonie und Kontraste

Ein grossformatiges Kunstwerk kann sich harmonisch in das Gesamtbild eines Raumes einfügen oder ganz bewusst einen Kontrast erzeugen. Letzteres bietet sich an, wenn der Raum ansonsten schlicht und in einem strikten und klaren Farbschema gehalten ist und das Kunstwerk dieses bewusst durchbricht. Sind bereits viele verschiedene Farben, Formen und Details im Raum vorhanden, ist es geschickter, wenn ein Bild gewählt wird, das die Umgebung aufgreift. Die alles entscheidende Frage ist also: Was befindet sich bereits in dem Raum, in dem die grosse Kunst ausgestellt werden soll? So kann sich beispielsweise das auffällige Kanariengelb der Sofakissen in einem Poster über dem Sitzmöbel wiederfinden. Im Raum stehen verschnörkelte Barockmöbel? Dann kann das Bild einen entsprechend verzierten Rahmen bekommen.

Licht und Schatten

Auch die Lichtquellen und die Lichtstärke im Raum sollte bei der Wahl und der Hängung des Bildes berücksichtigt werden. Ist der Raum grundsätzlich von wenig Licht durchflutet, verstärkt ein dunkles Motiv diesen Effekt. Ein Bild in hellen oder kräftigen Farben wirkt in diesem Fall vorteilhafter. Ein sehr heller Raum verträgt dunkle Farben, ohne dass die Stimmung leidet. Natürlich kann auch mit speziellen Strahlern beim In-Szene-setzen eines Bildes nachgeholfen werden. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die exklusive Beleuchtung schnell eine Museumsatmosphäre schafft. Für Wohn- und Schlafräume ist sie eher ungeeignet. Im Flur kann ein Bilderstrahler toll aussehen.