DMZ – WISSENSCHAFT ¦ Lena Wallner ¦
Die COVID-19-Pandemie hat zweifellos eine unermessliche Wirkung auf unsere Gesellschaft und unsere Lebensweise gehabt. In diesem Zusammenhang sind ältere Erwachsene, aufgrund ihres erhöhten Risikos, einer der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen.
Ein wissenschaftlicher Artikel, verfasst von Linying Dong und Lixia Yang, hat einen genauen Blick darauf geworfen, wie die Online-Sozialnetzwerke älterer Erwachsener ihre Ängste in Bezug auf COVID-19 beeinflussen. Der Artikel trägt den Titel "COVID-19 anxiety: The impact of older adults’ transmission of negative information and online social networks" und wurde im Jahr 2023 veröffentlicht.
Die Studie beleuchtet die Dynamik der Informationsverbreitung innerhalb dieser Online-Netzwerke und wie sich diese auf die psychische Gesundheit älterer Erwachsener auswirkt. Insbesondere untersucht sie, wie zwei Arten von sozialem Kapital – Bindungskapital und Brückenkapital – in Online-Sozialnetzwerken älterer Menschen das Teilen von negativen Informationen beeinflussen und wie sich dies auf die Angst vor COVID-19 auswirkt.
Die Forschung basiert auf einer Online-Umfrage, die während der frühen Phasen der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 durchgeführt wurde. Insgesamt haben 190 ältere Erwachsene, die sich in Ontario, Kanada, in Selbstisolation befanden, an der Umfrage teilgenommen. Die Ergebnisse sind aufschlussreich und zeigen, dass verschiedene Arten von Online-Sozialnetzwerken unterschiedliche Auswirkungen auf das Informationsverhalten und die Ängste älterer Menschen haben. Während enge Bindungen zu Familie und Freunden (Bindungskapital) ältere Erwachsene davon abhalten, negative Informationen über COVID-19 zu teilen und dadurch Ängste zu reduzieren, tragen lockere Beziehungen in sozialen Netzwerken (Brückenkapital) zu einer verstärkten Verbreitung negativer Informationen und erhöhten Ängsten bei.
Die Erkenntnisse dieser Studie haben wichtige Implikationen für die psychische Gesundheit älterer Erwachsener in Krisenzeiten. Sie deuten darauf hin, dass das Teilen von negativen Informationen in lockeren Online-Netzwerken die Ängste älterer Menschen verschärfen kann. Gleichzeitig wird betont, dass enge soziale Bindungen zu Familie und Freunden einen schützenden Effekt haben können.
Die Autoren empfehlen, dass während öffentlicher Gesundheitskrisen wie der COVID-19-Pandemie besonderes Augenmerk auf die Medienkompetenz älterer Erwachsener gelegt werden sollte. Dies soll sicherstellen, dass sie sich der möglichen negativen Auswirkungen der Nutzung von sozialen Medien bewusst sind. Darüber hinaus schlagen sie vor, dass lokale Gemeinschaften langfristige Online-Engagementstrategien entwickeln sollten, um starke Bindungen zu älteren Erwachsenen aufzubauen und ihre Ängste in Krisenzeiten zu mildern.
Insgesamt verdeutlicht diese Studie die Bedeutung des Informationsverhaltens in Online-Netzwerken und trägt dazu bei, unser Verständnis von sozialem Kapital und der Übertragung negativer Informationen zu vertiefen. Die Erkenntnisse können dazu beitragen, das Wohlbefinden älterer Erwachsener in Zeiten von Krisen zu verbessern, indem sie auf die Auswirkungen von Online-Sozialnetzwerken hinweisen und Lösungen zur Stärkung der sozialen Bindungen vorschlagen.
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