DMZ – POLITIK ¦ Dirk Specht ¦
KOMMENTAR
Über Medien wie die „Berliner Zeitung“, die sich in einer Art inhaltlicher Selbstauflösung befinden, könnte ich nur noch lachen, wenn deren Dreck sich nicht immer noch in so manchen Echokammern als wichtige Nachricht verkaufen ließe.
Gerne wird nicht nur hier bekanntlich über die uns nur schadenden und ansonsten nicht funktionierenden Sanktionen gelästert. Tatsache ist, dass so komplexe Eingriffe in die globalen Finanz- und Wirtschaftsketten niemals eindimensionale Folgen haben können. Ebenso wirken sie nicht schnell.
Beim Öl ist das aber zusammen mit dem Preisdeckel inzwischen vollkommen klar: Russland muss zu Dumpingpreisen verkaufen und dazu neue Lieferwege aufbauen. Es ist richtig, dass dabei insbesondere nach Indien und China viel billiges Öl fließt, was einer Subvention dieser Länder gleich kommt. Gerade im Fall Indien ist das aber nicht mal unerwünscht. Übrigens muss Indien die Öleinkäufe überwiegend direkt in US$ oder in Dirham, der Währung der Emirate, die an den Dollar gebunden ist, bezahlen. Diese beiden Handelspartner kommen also nicht mal an Währungen vorbei, die nicht die eigenen sind. Vor allem aber ist zu beachten, dass diese beiden Großverbraucher Indien und China dadurch auf dem Weltmarkt weniger nachfragen.
So wird die Kapazität des russischen Öls dem Gesamtmarkt nur teilweise entzogen und Russland muss Dumpingpreise bieten, die zudem bis zum vollständigen Verlust der Rendite führen, da zugleich nämlich die erforderlichen Importe für Fördertechnologie immer schwieriger und teurer werden.
Das einzige essentiell erforderliche Geschäftsmodell Putins trocknet langsam aber sicher vollständig aus. Sein zweitwichtigstes, der Waffenexport, entwickelt sich gerade übrigens auch nicht prickelnd. Das Zeug überzeugt offensichtlich in der Ukraine weniger und man hat nicht mal genug Produktionskapazitäten für die eignen Verluste, bekanntlich wird selbst in diesem Markt inzwischen importiert – und vermutlich mit diesen über Indien&Co bezogenen internationalen Währungen bezahlt.
Man mag sich das schneller wünschen, aber gerade um die Schäden für uns zu begrenzen, wurde und wird das so gemacht. Angesichts der Schwierigkeit dieses Markteingriffs darf man den als gut gemacht und erfolgreich bewerten.
Diese Meldung ist Dreck.
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