DMZ – POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦
Wien - Im Jahr 2022 wurden in Österreich verstärkt Lebensmittelkontrollen durchgeführt, nachdem 2021 aufgrund der Corona-Pandemie nur bei vermuteten Problemen Schwerpunktkontrollen möglich waren. Laut dem aktuellen Lebensmittelsicherheitsbericht des Gesundheitsministeriums und der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) fanden im vergangenen Jahr 36.541 Kontrollen in 30.784 Betrieben statt, was etwa dem Niveau vor der Pandemie entspricht.
Dem Bericht zufolge hat sich der Anteil der Betriebe mit Verstößen gegen lebensmittelrechtliche Vorschriften im Vergleich zu 2021 von 28,8 % auf 26,1 % verringert. Auch die Anzahl beanstandeter Proben ging von 16,6 % auf 15,1 % zurück.
Die Überwachung der Kennzeichnungs- und Sicherheitsregeln für Lebensmittel, Trinkwasser, Verpackungsmaterial, Spielzeug und Kosmetika basiert hauptsächlich auf geltendem EU-Recht. Die Kontrollen werden jedoch auf nationaler Ebene in Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern, der AGES und dem Gesundheitsministerium durchgeführt. Laut Bundesminister Johannes Rauch sollen die flächendeckenden amtlichen Kontrollen bei Lebensmitteln die hohen Standards für heimische Lebensmittel sicherstellen. Ziel ist es nicht nur, eine sichere Verfügbarkeit von erschwinglichen und gesunden Lebensmitteln zu gewährleisten, sondern auch die Regionalität und Nachhaltigkeit im Lebensmittelsektor zu stärken. Bei den durchgeführten Betriebskontrollen wurden 8.408 Fleischbetriebe und 986 Milcherzeuger überprüft.
Neben den Betriebskontrollen spielen auch die Probeziehungen eine wichtige Rolle bei den Überprüfungen. Der jährliche nationale Kontrollplan (NKP), der vom Gesundheitsministerium erstellt wird, bildet die Grundlage für beide Bereiche. Neben planmäßigen Proben werden auch aufgrund von Verdachtsmomenten eigene Proben entnommen.
Im vergangenen Jahr wurden 22.000 Lebensmittelproben auf ihre Eignung für den menschlichen Verzehr, ihre Zusammensetzung und die Einhaltung der Kennzeichnungsvorschriften überprüft. Von diesen Proben waren 18.841 (84,9 %) unbeanstandet. Die häufigsten Beanstandungen (1.993 Proben bzw. 9 %) betrafen Kennzeichnungsmängel und irreführende Informationen auf den Produkten, insbesondere hinsichtlich der Herkunft. 110 Proben (0,5 %) wurden als gesundheitsschädlich eingestuft, während 536 Proben (2,4 %) als ungeeignet für den menschlichen Verzehr oder die beabsichtigte Verwendung bewertet wurden. Von den als gesundheitsschädlich eingestuften Produkten waren 32 mit Listerien und anderen mikrobiellen Kontaminationen verseucht. Dies betraf nicht nur Fleisch-, Fisch- und Milcherzeugnisse, sondern auch Mehl, Getreideprodukte und Nüsse. Neun Proben wurden aufgrund ihrer Inhaltsstoffe oder Zusammensetzung als gesundheitsschädlich bewertet, darunter auch Haarfärbemittel. Vier Proben waren aufgrund ihres Pestizidgehalts gesundheitsschädlich.
Zusammenfassend stellt der Bericht fest, dass der risikobasierte Ansatz bei der Planung und Durchführung der amtlichen Lebensmittelkontrolle geeignet ist, Schwachstellen aufzudecken und die Sicherheit bestmöglich zu gewährleisten. Eine höhere Anzahl von Proben bedeutet nicht automatisch mehr Sicherheit, jedoch sind repräsentative Planproben in Verbindung mit gezielten Verdachtsproben entscheidend für eine effiziente und effektive Kontrolle.
Herausgeber / Quelle: Parlamentskorrespondenz Österreich ¦
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