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CH: Die Eidgenössische Qualitätskommission fördert Best Practices im Gesundheitswesen

DMZ –  POLITIK / MM ¦ AA ¦                                   

 

Bern -Kranke Menschen wünschen sich eine korrekte und sichere Behandlung und Betreuung. Wenn dies nicht zufällig geschehen soll, muss das optimale Vorgehen, müssen die "Best Practices" zur Gewohnheit werden. Die Eidgenössische Qualitätskommission (EKQ) unterstützt die Integration von "Best Practices" im Gesundheitswesen.

 

Die EQK wurde vor zwei Jahren vom Bundesrat eingesetzt, um die Qualität zu fördern. Sie ist eine ausserparlamentarische Kommission mit 15 Mitgliedern aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens. Die EQK hat verschiedene Möglichkeiten zum Handeln. Sie kann unter anderem umfangreiche Nationale Programme zur Qualitätsentwicklung finanzieren.

 

Nationales Programm zur Qualitätsentwicklung in Pflegeheimen

Das erste Programm, das die EQK bereits 2022 lanciert hat, fördert die Qualitätsentwicklung in Pflegeheimen. CURAVIVA und senesuisse, die beiden Pflegeheimverbände, haben das Mandat übernommen. Das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Basel und die beiden Hochschulen La Source in Lausanne und SUPSI in Manno (Tessin) sind für die wissenschaftliche Begleitung zuständig. Das gut gestartete Programm unterstützt die Institutionen darin, datenbasiert wirksame Qualitätsmassnahmen in die Routine einzubeziehen. Neben den Pflegeheimen werden auch Softwareanbieter und weitere Beteiligte einbezogen. Es hat eine Laufzeit fünf Jahren und die Investition beläuft sich auf gut 6 Millionen Franken.

 

Nationales Programm zur Qualitätsentwicklung im Zusammenhang mit einer Sepsis

Ein zweites Programm widmet sich einem hochakuten Krankheitszustand, der Sepsis. Eine Sepsis entsteht, wenn eine Infektionskrankheit zum Ausfall lebenswichtiger Organe führt. Wer das Glück hat, eine Sepsis zu überleben, hat oft Nachwirkungen, die das Leben dauerhaft beeinträchtigen. Das Programm, das ein breites Bündel von Massnahmen koordiniert und umsetzt, wird ab September 2023 bis 2028 durchgeführt. Auch hier sind es beruflich direkt Engagierte, die das Programm leiten. Die Universitäts-Kinderspital in Zürich, das Inselspital in Bern und das Universitätsspital (CHUV) in Lausanne übernehmen zusammen die Verantwortung. Und auch hier ist das Stichwort partizipatives Vorgehen. Verschiedene Berufsgruppen, Fachleute aus allen Landesteilen und nicht zuletzt Personen, die eine Sepsis überlebt haben, arbeiten zusammen. Das Programm wird durch die EQK mit 10 Millionen Franken finanziert.

 

Best Practices bei der Medikationssicherheit

Medikamente sind ein ganz wesentliches Qualitätsthema, an dem die EQK arbeitet. Immer mehr Patientinnen und Patienten nehmen immer mehr Medikamente zu sich. Das bedeutet ein zunehmendes Risiko für unerwünschte Wirkungen. Dies zeigt sich auch im Netzwerk zur Meldung von kritischen Ereignissen (CIRRNET) der Stiftung Patientensicherheit (SPS), das von der EQK finanziell unterstützt wird. Vierzig Prozent der Meldungen, die die SPS 2022 im CIRRNET erhalten hat, betrafen Probleme mit der Medikation.

 

Die EQK nutzt daher ihre Möglichkeit, Projekte durch Finanzhilfen zu unterstützen zu einem wesentlichen Anteil dafür, die Medikationssicherheit zu verbessern. Sie hat 2022 und 2023 für fünf entsprechende Projekte knapp 3 Millionen Franken gesprochen. Das entspricht 45 Prozent der bisher als Finanzhilfen vergebenen 6,6 Millionen Franken. Beispielsweise ist die Ermittlung der korrekten Dosierung von Medikamenten für Kinder komplex. Es besteht die Gefahr von Dosierungsfehlern. Eines der Projekte bietet eine Informatiklösung für die individuelle Berechnung der Medikamentendosierung bei Kindern an. Alle Partner, die eine Finanzhilfe beantragen, müssen jeweils mindestens die Hälfte der Finanzierung selber aufbringen. Es ist somit offensichtlich, dass "Best Practices" zur Medikation allgemein auf ein sehr grosses Interesse stossen.

 

Grundlagenarbeiten zur langfristigen Sicherung der Qualität

Die EQK befasst sich auch mit den Grundlagen, die für eine gute Qualität erforderlich sind. Dazu gehört die Frage nach einer optimalen "Kultur", die die Patientensicherheit fördert. Dazu gehören auch Fragen des Einbezugs der Patientinnen und Patienten und ihrer Perspektive bei Qualitäts-, Struktur- und Prozessfragen. Zu diesen beiden Themen läuft aktuell je eine öffentliche Ausschreibung. Die EQK erwartet, anhand der Resultate dieser Mandate schrittweise einen Kulturwandel unterstützen zu können. Und die "Pipeline" an neuen Projekten ist voll. Nach den Sommerferien werden weitere Ausschreibungen folgen.

 

 

 

 

Herausgeber

Bundesamt für Gesundheit

http://www.bag.admin.ch

Eidgenössische Qualitätskommission

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