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Offizielle Pressemitteilung: Initiative NichtGenesen fordert Unterstützung für Long Covid- und ME/CFS-Betroffene

DMZ –  POLITIK ¦ MM ¦ Lena Wallner ¦                                    

 

Berlin - Die Initiative NichtGenesen plant eine erneute Aktion vor dem Reichstag, um auf die hoffnungslose Lage von 3 bis 4 Millionen erkrankten und unbehandelten Menschen in Deutschland aufmerksam zu machen. Die Aktion findet am 4. Juli 2023 statt, kurz vor der Verkündung des neuen Bundeshaushalts. Die Initiative fordert die Verankerung von mindestens 200 Millionen Euro im Bundeshaushalt 2024 für Forschung, Aufklärung und Versorgung von Long Covid-, ME/CFS- und Post Vac-Betroffenen.

 

Nach erfolgreichen Aktionen wie der Feldbettenaktion am 19. Januar 2023 und der Aktion vor dem Bundesministerium für Bildung und Forschung am 15. März 2023 plant die Initiative nun die dritte stille Visualisierung. Unter dem Thema "Long Covid, ME/CFS und Post Vac sind ein Massen-Behinderungs-Ereignis" werden von 11 bis 16 Uhr auf dem Platz der Republik vor dem Reichstagsgebäude Hunderte von Rollstühlen und Rollatoren mit Portraits von Betroffenen aus ganz Deutschland aufgestellt. Diese Portraits symbolisieren die Millionen von Betroffenen, die aufgrund ihrer Erkrankungen nicht persönlich anwesend sein können. Die Portraits, die von der Instagram-Seite NichtGenesen stammen, zeigen nicht nur die persönlichen Schicksale, sondern auch den immensen wirtschaftlichen Schaden für Deutschland. Die beschrifteten Portraits verdeutlichen, welche Fachkräfte dem Arbeitsmarkt aufgrund der Erkrankungen nicht mehr zur Verfügung stehen. Der jährliche wirtschaftliche Schaden für Deutschland wird auf ca. 50 Milliarden Euro geschätzt.

 

Die Visualisierung vor dem Reichstag soll verdeutlichen, wovor führende internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler seit langem warnen: "Long Covid könnte die Wirtschaft beeinflussen und ein 'Massen-Behinderungs-Ereignis' sein" (CTV News, 9.3.23). Dies gilt insbesondere für Deutschland, wo es für die ca. 3 Millionen größtenteils jungen Long Covid-, ME/CFS- und Post Vac-Betroffenen im erwerbsfähigen Alter bisher kein einziges zugelassenes Medikament zur Heilung gibt. Bis zu 1 Million der Betroffenen sind in den letzten Pandemiejahren dauerhaft arbeitsunfähig geworden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass 36 Millionen Menschen in Europa an Corona-Langzeitfolgen leiden (Stand 27.6.2023) und fordert dringend Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

 

Die Bundesregierung zeigt bisher kaum ernsthafte Anstrengungen, um diese Situation in naher Zukunft zu verbessern. Die Forschungsanstrengungen zur Bekämpfung der Pandemiefolgen stehen in keinem Verhältnis zu den Anstrengungen während der akuten Pandemiephase zur Bekämpfung von SARS-CoV-2. Lediglich ca. 16-22 Millionen Euro wurden für die Forschung zu den Folgen der Pandemie bereitgestellt, verglichen mit ca. 2 Milliarden Euro während der akuten Phase. Außerdem wurde der Corona-Kredit in Höhe von 60 Milliarden Euro, der zur Bewältigung der Pandemiefolgen vorgesehen war, zweckentfremdet und für andere Zwecke verwendet. Für die Erforschung und Versorgung der Krankheitsbilder als direkte Pandemiefolgen wurden keine finanziellen Mittel bereitgestellt. Dadurch bleiben die Betroffenen weiterhin ohne angemessene Behandlung und werden von der Politik größtenteils ignoriert, ebenso wie ihre pflegenden Angehörigen und Familien.

 

Parallel zur Visualisierung vor dem Reichstag hat die Initiative eine Postkarten- und Paketaktion mit dem Motto "#zuwenig für ein Massen-Behinderungs-Ereignis" gestartet, um den Bundeskanzler und den Bundesfinanzminister auf das Thema aufmerksam zu machen. Bisher haben sich beide noch nicht zu diesem Thema geäußert.

 

 

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