
DMZ – GESUNDHEIT / WISSEN ¦ Fabien Dreher ¦
Neue Möglichkeit der Behandlung für Kinder und Jugendliche in der Schweiz, die an
einem Hochrisiko-Medulloblastom leiden. Die Schweizerische Pädiatrische Onkologie
Gruppe SPOG ermöglicht den Zugang zu einer internationalen klinischen Studie zur
Verbesserung der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Hochrisiko-Medulloblastomen im Kindes- und Jugendalter.
Das Medulloblastom (MB) ist ein bösartiger solider Hirntumor, der im Kleinhirn entsteht. Über die
Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit kann es zudem zu Metastasen im gesamten Zentralnervensystem kommen. Patientinnen und Patienten werden aufgrund des Tumortyps, der Tumorbiologie, dem Vorliegen von Metastasen sowie dem Alter zum Zeitpunkt der Diagnose in verschiedene Prognosegruppen eingeteilt.
Patientinnen und Patienten mit einer Hochrisikoerkrankung verfügen über ein höheres Behandlungs- und Rückfallrisiko, die Verbesserung ihrer Behandlung ist aus diesem Grund besonders wichtig. Die Behandlung ist intensiv und beinhaltet neben einer Tumoroperation auch Strahlen- und Chemotherapie. Noch ist unklar, welche Art der Strahlentherapie (einmal oder zweimal täglich) und welche Chemotherapiemedikamente und -Intensitäten die besten Heilungschancen und die höchste Schonung vor Langzeitnebenwirkungen (wie z.B. intellektuelle Einschränkungen) bieten.
Das Ziel der Studie SIOP-HRMB ist es, die beste Therapie zu finden, um die Heilungschancen von Kindern und Jugendlichen mit einem Hochrisiko-Medulloblastom zu verbessern, sowie die kurz- und langfristigen Nebenwirkungen der Behandlung zu minimieren. Dazu werden sie mittels Zufallsprinzip in verschiedene Gruppen eingeteilt und erhalten eine unterschiedliche Therapie.
So können die Erkenntnisse aus dieser Studie auch für zukünftige Patientinnen und Patienten, die an einem Hochrisiko-Medulloblastom erkranken, von grossem Nutzen sein. In der Schweiz leitet PD Dr. med. Nicolas Gerber die Studie. Er ist Oberarzt am Universitäts-Kinderspital in Zürich und betreut mehrere SPOG-Studien. Verantwortlich für die internationale Durchführung der Studie ist die Universität Birmingham in Grossbritannien.
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