
DMZ – POLITIK ¦ Peter Beutler ¦
KOMMENTAR
Das erinnert einen an den Mirage-Skandal der 1960er Jahre. Die französische Mirage war seinerzeit wohl der beste Kampfjet, als das wurde er jedenfalls angepriesen. Er sei, für das, was er biete, wohl auch die kostengünstigste Variante. In Wirklichkeit war er alles andere als kostengünstig. Denn nach massiven Kostenüberschreitungen kam es zur ersten PUK in der Geschichte unseres Bundesstaates, der 1848 gegründet wurde. Und da stellte sich heraus, dass die Kosten-Berechnungen vom damaligen EMD vorsätzlich manipuliert worden waren.
Das führte 1964 zur Entlassung des Generalstabschefs Annasohn sowie des Kommandanten der Fliegertruppen Primault und dann auch zum Rücktritt des damaligen Verteidigungsministers Paul Chaudet. Doch der Clou: Die Mirage wurde angeschafft, weil die verantwortlichen Generäle und Chaudet sie als geeignete Träger von Atomwaffen sahen.
Als Kampfjet war die Mirage für unser Land total überdimensioniert. Als «Atombombentreibstoff» war das als Nebenprodukt anfallende Plutonium des Versuchsatomkraftwerks Lucens gedacht. Dieses Anlage wurde allerdings nie ernsthaft als Energieproduzent in Rechnung gestellt. Hauptzweck war der Kernbrennstoff Plutonium, der als Nebenprodukt dieses Schwerwasserreaktors anfiel. Das AKW Lucens, Schweizer Eigenproduktion(!), «explodierte» im Januar 1969 nach einer Kernschmelze. Zum Glück befand sich die Anlage in einem 100 m tiefen Stollen, so dass es lediglich zu einer schwächeren lokalen radioaktiven Dekontamination kam, die allerdings nie seriös erfasst wurde.
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